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Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Ambiente herrscht«, miezte Frau von Schmidt und eilte hinter Bonsai auf die Tür zu.
    Da stellte Midas den Tieren den Fuß in den Weg. »Der Hund und die Katze bleiben hier«, sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch erlaubte.
    Lillis Finger verknoteten sich ineinander. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? »Aber sie müssen mal!«, wandte sie ein.
    »Dafür ist später noch Zeit.«
    Ihr blieb keine Wahl. Mit klopfendem Herzen kniete Lilli sich vor die Tiere. »Könntet ihr hier auf uns warten? Wir müssen nur kurz weg.«
    Bonsai schnuffte enttäuscht: »Och nö!«, während Frau von Schmidt miezlos und mit miesepetrigem Gesicht auf die Bank sprang und Lilli beleidigt den Rücken zukehrte.
    Lilli seufzte. Darum würde sie sich später kümmern.
    »Hier entlang«, wies Midas sie nun an, und Lilli und Jesahja folgten ihm nach draußen.
    Es war früher Morgen. Die Sonne ging gerade erst auf, und Lilli atmete tief die frische Luft ein. Dann sah sie sich um. Auch von außen wirkte ihr Wohnwagen ziemlich alt und heruntergekommen. Gleich daneben standen zwei weitere Wohnwagen, ein dreckverkrusteter Jeep und ein großes Zelt. Hier sah es beinahe aus wie auf einem Campingplatz – wäre da nicht die hohe, steile Felswand gewesen, die sich direkt hinter den Wohnwagen erhob. Kahl und grau ragte sie mindestens zwanzig Meter in die Höhe.
    Was für ein sonderbarer Ort! Die Wohnwagen-Ansammlung war ein verstecktes kleines Camp, das durch die hohe Felswand bestimmt von niemandem so leicht entdeckt werden konnte. Zur anderen Seite hin wurde das Camp von dicht stehenden Bäumen umschlossen. Sie mussten sich mitten im tiefsten Wald befinden!
    Vor den Wohnwagen standen einige Männer in Arbeitskleidung, die Lilli und Jesahja argwöhnisch anstarrten. Lilli wurde mulmig zumute. Wer waren diese Leute? Sie tuschelten in einer fremden Sprache miteinander. War das Russisch?
    Midas führte sie nun auf einen schmalen Pfad, der sich durch die Bäume hindurchschlängelte. Schon nach wenigen Schritten lichtete sich der Wald, und sie standen vor einem weitläufigen, brachliegenden Acker. An drei Seiten wurde er von Bäumen eingeschlossen, zur anderen Seite hin begrenzte ihn die hohe Felswand, die sich vom Camp bis hierher erstreckte.
    »Dies ist der Ort, an dem ich meine Vision verwirklichen werde!«, verkündete Midas nun und klang beinahe ein wenig gerührt. Sein feiner Anzug wirkte auf dem Acker völlig fehl am Platz, aber Lilli sah nun, dass Midas Gummistiefel unter der schicken Hose trug. »Hier wird das Wunder geschehen!«
    »Was für ein Wunder?«, hakte Jesahja nach und schaute sich aufmerksam um.
    »Ich werde es euch verraten.« Midas senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Hier baue ich exotische Früchte an!«, wisperte er. »Bananen! Kokosnüsse! Melonen! Ananas! Mitten in Deutschland!« Seine Stimme bebte vor Begeisterung, und Lilli fragte sich, ob dieser Mann vielleicht verrückt war.
    »Ich habe schon Hunderte von Samen pflanzen lassen«, fügte Midas mit leuchtenden Augen hinzu. »Aber die Pflanzen können in dem harten Boden und in der kalten Luft nicht ohne dich wachsen, Liliane.« Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu. »Du musst mir helfen.« Seine Augen bohrten sich regelrecht in ihre, als wolle er sie hypnotisieren.
    Lillis Kehle war wie zugeschnürt. »Aber …«, stieß sie mühsam hervor. »Es ist doch bald Winter!«
    »Jetzt wächst nichts mehr …«, kam Jesahja ihr zu Hilfe.
    Midas lächelte. »Das wäre normalerweise ein ernstes Problem.« Sein Lächeln wurde breiter. »Aber nicht, wenn man ein Mädchen mit magischen Kräften hat!«
    Lilli schüttelte langsam den Kopf.
    Midas sprach schon weiter. »Ich habe gesehen, wie du auch jetzt, im Spätherbst, Pflanzen zum Wachsen bringen kannst, meine liebe Liliane. Ich habe dich seit Wochen beobachten lassen! Zwischen all den Reportern sind meine Leute überhaupt nicht aufgefallen!« Er rieb sich die Hände. »Als sicher war, dass du die Macht hast, Pflanzen auch im Herbst ganz nach deinem Willen zu beeinflussen, haben wir die Paparazzi gestern Abend mit einer falschen Liliane Susewind weggelockt.«
    Jesahja horchte auf.
    »Wir hatten gehofft, dass du irgendwann mit deinem Hund in den Park gehen würdest«, redete Midas weiter, »aber dass du euer Grundstück sofort ohne einen Erwachsenen verlassen hast, war natürlich ein absolutes Glück für uns.« Midas’ kleine Augen strahlten. »Und nun bist du hier, liebe Liliane. Du bist der

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