Lilians Verfuehrung
sich für ein argentinisches Steak mit einer Ofenkartoffel. Marc wählte die Suppe und schloss sich beim Hauptgericht ihrer Auswahl an.
Das Restaurant füllte sich nur langsam und erst, als sie schon mit ihrem Essen begonnen hatten. Neugierig ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen und betrachtete die anwesenden Frauen. Nur wenige Männer mischten sich unter die weiblichen Gäste, und sie fragte sich, ob die Schule hauptsächlich von Frauen besucht wurde. Als ob die Männer so etwas nicht nötig hätten - typisch!
„Warum bist du hier?“, fragte Marc, nachdem sie beim Essen über einige Belanglosigkeiten wie Lilians Horoskop und die seltsame Frisur ihres ehemaligen Juraprofessors geplaudert hatten.
Ihr wurde warm. Sollte sie? Aber was hatte sie zu verlieren - Marc war ihr Betreuer, und sie würde die nächsten Tage mit ihm verbringen, so oder so. Es gab keinen Grund, nicht mit der Wahrheit herauszurücken. Natürlich war es verboten , beim ersten Date über den Ex zu reden, aber dies hier war schließlich kein Date. Oder?
Sie holte tief Luft, schob ihren Teller etwas von sich, und begann stockend ihre Erzählung.
Marc stützte das Kinn in eine Hand und hörte zu, ohne sie zu unterbrechen. Ab und zu runzelte er die Stirn oder zog die Brauen hoch, zweimal gab er sogar ein missbilligendes Schnalzen von sich oder schüttelte den Kopf, als sie mit hochroten Wangen davon erzählte, was Dave ihr zum Abschied mit auf den Weg gegeben hatte.
„Das ist doch bitte nicht wahr!“ Marc wirkte so ehrlich empört, dass sie lachen musste.
„Doch, das hat er wirklich gesagt.“ Ihre Wangen glühten , und seltsamerweise verspürte sie plötzlich keine Wut mehr , wenn sie über Dave sprach, sondern Trauer. Mitleid.
„Das ist wirklich dreist . D u solltest dir das nicht zu Herzen nehmen, Lilian. Du bist eine unglaublich schöne Frau, und wenn ich ehrlich sein soll - du hast vorhin alles andere als frigide gewirkt .“
Er zwinkerte ihr zu, und eine Hitzewelle rollte über ihren Körper . Hilfe, sie konnte doch nicht darüber sprechen, was vorhin hier vorgegangen war ... wie sie sich hatte hinreißen, verführen lassen, ohne nachzudenken. Wenn einer der Männer, die dabei gewesen waren, gleich das Restaurant beträte, würde sie sich vor Scham unter der weißen Tischdecke verstecken!
Hastig sprang sie auf und sah sich im Raum um, doch die wenigen Personen, die hier friedlich aßen und plauderten, kannte sie nicht.
„ Lass uns gehen “, sagte sie rundheraus und wartete ungeduldig auf seine Reaktion.
„Natürlich, gern. Soll ich dir noch die Spezialzimmer zeigen? Dann sollte es für den ersten Tag vielleicht erst mal genug sein.“
Marc stand auf und schob die Stühle sorgfältig an den Tisch zurück . Sie lächelte über so viel Ordnungssinn, aber wahrscheinlich lag es daran, dass er hier arbeitete und kein Gast der Schule war. Claude eilte beflissen auf sie zu und blieb mit einem strahlenden Lächeln vor ihr stehen.
„Sie haben noch kein Dessert genossen“, sagte er beinahe vorwurfsvoll und ließ seine Augen so unverhohlen offen über ihren Körper gleiten, da s s sie unwillkürlich erschauerte.
„Danke, ich bin viel zu satt. Das Essen war köstlich.“
„Das freut mich sehr.“ Er nahm ihre Hand und hielt sie fest, ein wenig zu lange, denn Marc legte besitzergreifend seinen Arm um ihre Schultern und schob sie behutsam von dem attraktiven Kellner fort.
„Lass es gut sein, Claude“, sagte er nur, und sie lächelte entschuldigend. Konnte es wahr sein, dass sie eine Art Konkurrenzkampf spürte zwischen den Männern? Ihretwegen? Oder gehörte das zum Programm der Schule? Vielleicht war es Claudes Job, um das Selbstbewusstsein der Schülerinnen zu stärken? Wenn dem so war, machte er das jedenfalls vorzüglich. Sie hatte längst vergessen, wie es sich anfühlte, begehrt zu werden. Und das Gefühl, von gleich zwei Männern umworben zu sein, kannte sie gar nicht. Es schmeckte herrlich prickelnd.
„Was genau meintest du mit Spezialzimmern?“
Sie betrachtete sein Profil, während sie zurück zur Treppe gingen . Marc lächelte.
„Das wirst du gleich sehen.“
Wenn er die Lippen so amüsiert kräuselte, entstand ein Grübchen in seiner Wange . Es war so tief, dass sie daran dachte, mit ihrer Zungenspitze hineinzufahren . Sofort schämte sie sich für diesen Gedanken.
Hilfe, ihr Aufenthalt zeigte Auswirkungen, jedenfalls fühlte sie sich alles andere als frigide . Die Feuchtigkeit zwischen den Schenkeln
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