Lilientraeume
mich alleine gebaut. Änderungen wären also ohnehin fällig gewesen. Außerdem ist es sehr schön, dass Clare bei der Ausgestaltung und Einrichtung mitreden kann.«
»Sagt der Mann, der sich darauf gefasst macht, bald unter dem Pantoffel zu stehen.«
»Nein. Sagt der Mann, der bald die Liebe seines Lebens heiraten wird.« Beckett schaute sich zufrieden in der Küche um. »Das Licht ist gut und die Größe perfekt. Ich freu mich echt darauf, endlich wieder mehr Platz zu haben. In Clares Haus gibt es keine einzige Ecke, in der man nicht auf Kinder oder Hunde tritt.«
»Und du denkst, dass sich das nach dem Umzug ändern wird?«, erkundigte sich Owen skeptisch.
»Nein.« Er dachte kurz nach und lachte »Ist auch okay für mich, und ich freu mich sogar darauf. Trotzdem wird es hier angenehmer, weil sich alles mehr verteilt und vielleicht doch ein paar Ecken frei bleiben von Kinder- und Hundespielzeug. Einen Monat noch, und dann ist es so weit.«
»Was ist eigentlich mit einem Junggesellenabschied?« Ryder schob die Daumen zwischen Hosenbund und Werkzeuggürtel und sah Beckett fragend an. »Ich hör immer nur von Planungen für Clares Abend mit den Weibern. Müssen wir dich nicht ebenfalls ordentlich verabschieden, bevor du dich ins große Abenteuer stürzt?«
»Ich arbeite einen Plan aus«, rief ihm Owen in Erinnerung.
»Was gibt’s da großartig zu planen? Warum besuchen wir nicht einfach irgendeine Tittenbar? Das ist nicht ohne Grund ein echter Klassiker für solche Anlässe.«
»Poker, Zigarren und Whiskey – wen n ’s dem Bräutigam gefällt.«
»Okay, aber bitte keine Stripperinnen«, schränkte Beckett ein. »Das käme mir irgendwie unpassend vor.«
»Du brichst mir das Herz.«
»Wenn du an der Reihe bist, kriegst du eine Stripperin, okay?«
»Dann werde ich zu alt sein, um mich noch an ihrem Anblick zu erfreuen. Weil ich mich nicht auf so ein Wagnis einlasse, bevor ich mich dem Rentnerdasein nähere. Wobei ein Mann angeblich nie zu alt für die Reize nackter Frauen ist. Also merkt euch das.«
In diesem Moment sahen sie ihre Mutter vollbepackt vor der Terrassentür stehen. Owen öffnete ihr und nahm ihr die prall gefüllte Isotasche und die große Thermoskanne ab.
Justine nickte ihren Söhnen zur Begrüßung zu und sah sich mit großen Augen um. »O Beckett, es ist einfach großartig geworden.«
»Ohne uns hätte der Kerl das nie geschafft«, mischte sich Ryder ein.
»Genau. Einer für alle und alle für einen, so ist es richtig«, stimmte sie ihm fröhlich zu und blickte wieder Beckett an. »Wenn es ganz fertig ist, wird es ein wunderschönes Zuhause für eine Familie. Ihr alle habt unglaublich viel geleistet.«
»Soll ich dich herumführen? Du warst immerhin seit ein paar Wochen nicht mehr hier. Inzwischen hat sich so einiges getan.«
»Gerne, aber erst sollten wir etwas essen. Ich hab Minestrone, Schinken-Käse-Sandwichs und Apfelkuchen mitgebracht.«
»Du bist einfach die beste Mom der Welt.« Ryder machte sich bereits an der Tasche zu schaffen.
»Ich werde mich mit einer Suppe begnügen.« Owen legte eine Hand auf seinen Bauch. »Seit ich für Avery den Restaurantkritiker spiele, esse ich deutlich mehr als sonst. Hinzu kommt, dass ich in letzter Zeit weniger Sport treibe als früher.«
»Apropos Sport«, warf Justine ein, während sie Löffel, Pappteller und Suppenschalen aus ihrer riesigen Tasche zog. »Es gibt da etwas, über das ich mit euch reden will. Kalte Getränke sind übrigens im Wagen.«
»Wir haben genug hier.« Beckett öffnete die Kühlbox, die in einer Ecke stand.
»Auch eine Cola light?«
»Was sollten wir denn wohl damit?«, fragte Ryder und schüttelte verständnislos den Kopf.
»Ach, was sol l ’s – gebt mir einfach, was ihr habt«, beschloss Justine. »Die Kalorien bekomm ich mit Sport wieder weg. Spätestens in ein paar Monaten, sobald das Fit Boonsboro eröffnet hat.«
Ryder verschluckte sich beinahe an seinem Schinken-Käse-Sandwich und sah seine Mutter strafend an. »Mom!«
Lächelnd füllte Justine Suppe in eine der Schalen und hielt sie Owen hin. »Wusstet ihr eigentlich, dass das Gebäude hinter dem Hotel, mit dem wir uns momentan den Parkplatz teilen, zu verkaufen ist?«
Beckett seufzte. »Mom.«
»In diesem Zusammenhang kam mir der Gedanke, dass es in Boonsboro und Umgebung nirgendwo ein Fitnessstudio gibt. Die Leute müssen ewig mit dem Auto fahren, um zu trainieren. Und Hope hat mir erzählt, dass schon einige Gäste nach so einem Studio
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