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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bin gespannt, was du sonst noch entdeckst.«
    »Ich werde jetzt ihre Spur verfolgen. Was tat Eliza aus New York in Boonsboro? Kam sie her, um diesen Billy zu treffen? Oder lernte sie ihn hier kennen? Stammte er aus dem Ort, oder kam er nur zufällig in die Gegend? Lauter Fragen, die geklärt werden müssen.«
    Während sie Salat wusch, blickte sie über die Schulter zurück zu ihm. »September 1862. Das könnte die Lösung sein.«
    »Warum?«
    »Owen.« Sie warf die Salatblätter zum Trocknen in ein Sieb und wandte sich ihm zu. »Jetzt denk mal nach!«
    »Verdammt, daran hab ich noch gar nicht gedacht. Du hast recht: die Schlacht am Antietam.«
    »Oder die von Sharpsburg, wie die Konföderierten sie meist nannten. Sie fand am 17. September 1862 statt, dem blutigsten Tag des ganzen Bürgerkriegs.«
    »Es spricht also einiges dafür, dass Billy bei der Armee war, vermutlich bei der der Nordstaaten«, spann er ihren Gedanken weiter. »Sie könnte hergekommen sein, um ihn zu treffen. Schließlich sind die Menschen damals sogar losgezogen, um dem Schlachtgetümmel zuzuschauen. Bei einem gemütlichen Picknick Grauen live. Echt bizarr.«
    »Was einmal mehr beweist, wie seltsam Menschen sich bisweilen verhalten. Aber zurück zu Lizzy: Jedenfalls fallen ihr Todestag und das Datum der Schlacht zusammen. Vermutlich kam sie wirklich eigens her, um diesen Billy zu sehen, denn da hier keine Angehörigen der Ford-Familie leben, dürfte es sich kaum um einen Verwandtenbesuch gehandelt haben. Deshalb nahm sie auch im Hotel Quartier – damals wurde das Gebäude doch als Hotel genutzt, oder?«
    »So könnte es gewesen sein. Fragt sich nur, ob Billy aus Boonsboro stammte, oder ob er mit der Armee herkam.«
    »Letzteres halte ich für wahrscheinlich. Wir können wohl davon ausgehen, dass es sich um einen jungen Mann handelte, und die mussten damals alle zu den Fahnen eilen. Im Norden wie im Süden. Hier, probier mal.« Sie hielt ihm einen dünnen, knusprigen Fladen hin.
    »Lecker. Wirklich lecker. Und was ist das?«
    »Ein Experiment. Hauchdünn ausgerollter Pizzateig mit ein paar frischen Kräutern, der ganz kurz im Ofen war. Ich überlege, ob ich das in meinem neuen Restaurant anbieten soll. Das nur nebenbei. Was Billy angeht, so scheint es mir wahrscheinlich, dass sie ihn hier treffen wollte, es jedoch nicht mehr dazu kam. Warum auch immer. Hätte sie ihn nämlich gesehen, würde sie ihn nicht mehr suchen. Und bestimmt wäre Billy an ihre Seite geeilt, als sie krank wurde. Wo war er also?«
    »Du meinst, er konnte sich nicht von seiner Einheit entfernen? Vielleicht hat er sie auch einfach im Stich gelassen. Weil er bereits anderweitig gebunden oder ihre Anhänglichkeit ihm lästig war.«
    Ehe er nach dem nächsten Fladen greifen konnte, riss sie ihm den Teller weg. »Das ist völlig unromantisch und lieblos gedacht. Wenn du solche Dinge sagst, kriegst du nichts mehr von meinem Brot.«
    »Ich denk bloß über die verschiedenen Möglichkeiten nach.« Er rollte mit den Augen, weil sie ihm immer noch den Teller vorenthielt. »Okay, einigen wir uns darauf, dass es sich um eine Bürgerkriegsausgabe von Romeo und Julia handelte und ihre Liebe unter einem schlechten Stern stand.«
    »Nein. Romeo und Julia passt nicht. Schließlich hat Lizzy nicht Selbstmord begangen. Und Billy vermutlich ebenfalls nicht. Denk dir was anderes aus.«
    »Ich kann nicht nachdenken, wenn ich hungrig bin.«
    Sie gab nach und stellte ihm den Teller wieder hin. »So oder so werden dir diese Überlegungen bei deiner Suche nicht wirklich helfen.«
    »Zunächst einmal muss ich schauen, was ich noch über Eliza herausfinden kann, und danach sehen wir weiter.«
    Er brach einen Fladen in der Mitte durch und bot ihr die eine Hälfte an. »Du könntest es Crack-Brot nennen. Wegen des Geräuschs, wenn man es bricht, und auch weil es süchtig macht.«
    »Haha. Mal sehen. Jedenfalls ist es hervorragend geeignet, zusammen mit Grissinis vor dem Essen oder zu Drinks gereicht zu werden.«
    »Nicht mehr lange, und es wird ernst. Wenn alles gut läuft, können wir nächste Woche drüben beginnen.«
    »Nächste Woche? Echt? So schnell?« Sie strahlte ihn an.
    »Langsam, zunächst handelt es sich bloß um das Einreißen von Wänden und andere grobe Arbeiten. Ich kann die Baugenehmigung morgen Nachmittag abholen.«
    »O Mann!« Sie trat hinter dem Küchentisch hervor und sprang auf seinen Schoß. »Ich bin ja so glücklich!«
    Als sie ihren Mund wieder von seinen Lippen löste, blickte

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