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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dran, dass du dieses Klebeband im Augenblick sehr gut gebrauchen kannst.«
    Sie schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. »Ich wollte auch bloß zum Ausdruck bringen, wie schlau ich es finde, wenn jemand vorsichtshalber so was im Auto herumfährt.«
    »Das wolltest du ganz sicher nicht, hast aber die Kurve gerade eben gekriegt. Und jetzt hol ich dir das Zeug.«
    »Ich kann auch mit dir zum Parkplatz gehen und es mir holen.«
    Er schaute sie an. »Ist das dein Ernst? Im Schlafanzug und auf Socken?«
    »Ist doch nur schnell über die Straße.«
    Owen schüttelte den Kopf. »Schließ du derweilen ab, und wir treffen uns hinterm Haus.« Er reichte ihr sein Weinglas und ging zur Vordertür.
    Sie sperrte hinter ihm zu, trug die leeren Gläser in die Küche, schaltete die Lampen aus, und noch während sie die Hintertür verschloss, kam er bereits zurück.
    Sie nahm ihm die Kleberolle ab. »Morgen kauf ich gleich hundert Rollen von diesem verdammten Zeug.«
    »Tu das. Vorräte sind immer gut.«
    »Ich wette, du hast überall und für alles irgendwo Reserven liegen«, stellte sie lachend fest.
    Er zog seine Brauen hoch und betrachtete sie ruhig aus seinen blauen Augen. »Höre ich da Spott?«
    »Nein, war bloß eine Feststellung. Oder ein Kompliment, ganz wie du willst. Und ich werde mich in Zukunft bemühen, dir wenigstens ein klein wenig nachzueifern. Was deine vorbildliche Vorratshaltung betrifft.«
    Er stand zwei Stufen weiter unten und befand sich damit auf Augenhöhe mit ihr. »Ich könnte dir ja beim Verpacken der Geschenke helfen.«
    Sie zog die Brauen hoch. »Damit du ständig irgendwelche vorlauten Bemerkungen über den Zustand meines Arbeitszimmers machen kannst – bei dessen Anblick fällst du nämlich bestimmt in Ohnmacht.«
    »Avery, es wäre nicht das erste Mal, dass ich dein weihnachtliches Chaos zu sehen bekäme.«
    »Aber in dieser Wohnung ist es noch schlimmer als in der alten. Weil ich mehr Platz habe, verteil ich die Sachen einfach im ganzen Zimmer.« Sie bemerkte die Veränderung in seinem Blick und trat einen kleinen Schritt zurück. »Hör zu, Owen, ich hab nachgedacht.«
    »Über das Chaos?«
    »Wenn du so willst. Ich meine über das, worüber wir beide nachdenken wollten. Erst hab ich mich gefragt, warum wir nicht viel eher auf diesen Gedanken gekommen sind. Dann dachte ich, wir sollten es einfach tun. Und am Ende kam mir der Gedanke, dass wir es nicht getan haben, weil dadurch vielleicht alles sehr chaotisch wird. Und im Ernst, Owen, du bedeutest mir sehr viel, unglaublich viel.«
    »Ich hab inzwischen ebenfalls nachgedacht und befürchte wie du, es könnte schwierig werden. Aber Ryder meint, das würde ganz sicher nicht passieren.«
    »Ryder?«
    »Es hat sich irgendwie gesprächsweise ergeben, als er mir von seinem augenblicklichen Date erzählte. Jetzt sag bloß nicht, dass du nicht mit Clare und Hope darüber gesprochen hast.«
    Hatte sie in der Tat, was ihr wiederum das Recht nahm, sauer auf ihn zu sein. »Ja, okay. Und warum meint er, dass das nicht passieren wird?«
    »Weil uns unsere Freundschaft viel zu viel bedeutet und wir uns viel zu gut kennen.«
    »Stimmt. Und nachdem wir schon beim Thema sind …« Sie legte ihre Hände auf seine Schultern. »Vielleicht kribbelt es ja plötzlich gar nicht mehr so wie bisher. Wir sollten es mal ausprobieren.«
    »Als Test sozusagen.« Er umfasste ihre Hüften.
    »Das wäre doch sinnvoll, oder nicht? Warum sollen wir über etwas nachdenken, was es am Ende gar nicht wert ist. Wäre doch besser, erst mal herauszufinden, ob sich das Ganze lohnt.«
    »Avery, sei still.«
    Er beugte sich vor und strich mit seinen Lippen wie zur Probe über ihren Mund. Zog sie ein bisschen enger an sich, küsste sie. Und sah, wie sie langsam ihre Augen schloss. Spürte, wie sich ihr Griff um seine Schultern verstärkte, wie sie den Mund öffnete und ihre geballte Energie ihn wie ein Fausthieb traf.
    Dieses plötzliche Verlangen von ihm nach ihr und von ihr nach ihm brachte Owen vollkommen aus dem Gleichgewicht. Es überkam sie beide wie eine Urgewalt, elementar und heftig. Weshalb hatten sie es all die Jahre nie bemerkt?
    Ihre Hitze und ihr Duft – Feuer und Zitrone –, ihr Drängen und ihre unverhüllte Leidenschaft brachten ihn schier um den Verstand. Er hob sie hoch, und ohne nachzudenken schlang sie die Beine um seine Taille, während sie nicht aufhören konnte, ihn zu küssen.
    Gemeinsam stolperten sie ein paar Stufen hoch, bis er sie erneut rücklings an die Wand

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