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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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drückte. Sie fuhr ihm mit ihren Händen durch die Haare, durch seinen dunklen Schopf, legte ihren Kopf auf seine Schulter, schnupperte an seinem Hals. »Owen«, seufzte sie leise, wiederholte noch einmal seinen Namen ganz warm und zärtlich. Dann hob sie ihm ihr Gesicht entgegen. »Owen, es lohnt sich auf jeden Fall, darüber nachzudenken.«
    »Gut, dass du das sagst. Aber jetzt sollten wir erst mal nach oben gehen und Geschenke einpacken.«
    »Ich vermute mal, dass wir uns ums Einpacken kaum sonderlich kümmern würden.«
    »Aha.«
    »Trotzdem.« Sie rückte ein Stückchen von ihm ab. »Ich finde, wir sollten beide noch mal in Ruhe darüber nachdenken, ob wir das hier wirklich wollen. In Anbetracht unserer tollen Freundschaft sollten wir nicht aus einem reinen Impuls miteinander ins Bett gehen.«
    »Und ich dachte, es sei schön, endlich mal spontan zu sein.«
    »Nun ja, kommt drauf an. Ich bin oft zu spontan, und Nachdenken täte mir hin und wieder gut.« Sie zögerte, bevor sie weitersprach. »Bestimmt hast du für Silvester schon ein Date.«
    »Offen gestanden, nein. Und was machst du?«
    »Ich hock mich mit Hope zusammen. Nichts Besonderes. Wir wollen es uns einfach gemütlich machen, irgendwelche Mädchenfilme anschauen und uns einreden, dass es uns total egal ist, den Jahreswechsel etwas einsam zu verbringen.«
    »Und wie wäre es mit einer Einladung von mir?«
    »Ich kann Hope unmöglich versetzen. Nicht an einem Abend, an dem außer uns wahrscheinlich jede Frau auf Erden längst von irgendeinem Typen eingeladen worden ist.«
    »Und was hältst du davon, wenn ich einfach eine Party schmeiße?«
    Avery starrte ihn ungläubig an. »Sprechen wir beide von diesem Silvester? Dem in einer Woche?«
    »Sicher.«
    »Owen, es bedarf einiger Erfahrung, so ganz spontan eine Party zu organisieren. Ich weiß nicht, ob du dich daran versuchen solltest.«
    »Ich kann durchaus spontan sein. Gelegentlich.«
    »Du brauchst normalerweise mindestens ein halbes Jahr, um eine Party zu planen. Stell dir vor, wie du dich fühlst, wenn du keine Zeit mehr für lange Gäste- und Einkaufslisten hast.«
    Natürlich hatte sie völlig recht, doch er wich nicht mehr zurück, obwohl der Gedanke ihm bereits den Angstschweiß in den Nacken trieb. »Party«, sagte er entschieden. »Bei mir. Silvester. Und dann übernachtest du in meinem Haus.«
    »Abgemacht. Und wenn du diese Sache wirklich durchziehst, übernachte ich nicht nur bei dir, sondern verwöhne dich zudem mit einem Frühstück, wie du es noch nie gegessen hast.«
    »In Ordnung.« Er zog sie wieder an sich und küsste sie, bis ihr beinahe die Sinne schwanden. »Bis morgen.«
    Sie rang noch nach Luft, als er schon auf dem Weg nach unten war. »Owen?«
    Er drehte sich lächelnd zu ihr um, und ein ungeheures Glücksgefühl überkam sie. Kein Wunder, dass sie schon mit fünf in ihn verliebt gewesen war.
    »Danke für das Klebeband.«
    Sie wartete, bis er weg war, und stieg dann in ihre Wohnung hinauf, um sich mit den restlichen Päckchen zu vergnügen. Warum nicht, sie bekam bei dem Gedanken an Owen und die wilde Leidenschaft zwischen ihnen sowieso bestimmt kein Auge zu.
    Offenbar war all sein Blut aus dem Gehirn in seinen Unterleib geströmt. Nur so ließ sich erklären, dass er Avery eine Silvesterparty versprochen hatte. Am nächsten Tag, bei Licht besehen, kam ihm das Ganze ziemlich verrückt vor. Wie konnte er sich neben all der Arbeit eine Party aufhalsen? Wie um alles in der Welt sollte er innerhalb einer Woche so etwas auf die Beine stellen?
    Nun, irgendwie würde es schon gehen.
    Als er an einer Ampel halten musste, zog er sein Handy aus der Tasche, machte sich ein paar Notizen bezüglich Essen und Getränke und schaute die neu eingegangenen SMS durch. Ry hatte inzwischen zweimal angefragt, wo in aller Welt er blieb. Jetzt brauchte er auch nicht mehr zu antworten, denn er war bald beim Hotel.
    Als er wieder anfuhr, dachte er an die Eröffnungsparty, für die eine sehr detaillierte Planung existierte. Allerdings war er kaum eingebunden, denn die drei Damen – seine Mutter, seine Tante und natürlich allen voran Hope – hatten dieses Ereignis zur Chefsache erklärt. Vielleicht konnte er sich jedoch bei ihnen ein paar Anregungen für seine eigene Party holen.
    Als er in die St. Paul Street und dann auf den Parkplatz bog, blickte er zur Pizzeria hinüber und dachte an Avery. Warum hatte er nicht einfach vorgeschlagen, an Silvester in ein Restaurant zu gehen – und danach ins Bett?

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