Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
seinen Armen. »Und jetzt muss ich Teig machen.«
    »Aha.«
    Lächelnd legte sie den Kopf zurück. »Sonst ist es nämlich schlecht um meine Zahlungsfähigkeit bestellt. Kein Teig, keine Knete, keine Miete. So einfach ist das.«
    Er zog sie ein letztes Mal an sich. »Gut, dann knete schon mal für die Knete. Das hier«, sagte er und zeigte auf die Blätter, »wird allerdings noch etwas dauern. Erst wenn die endgültigen Pläne stehen, kann man richtig loslegen.«
    »Es spielt keine Rolle, wie lange es dauert.« Wieder dachte sie an ihn, an sie beide, an das gemeinsame Leben, das schon hinter ihnen lag. »Das Einzige, was zählt, ist, wie lange es Bestand haben wird.«
    Kaum hatte sie das Vesta aufgemacht, kam Hope hereingestürzt.
    Avery verteilte gerade Salami auf einer großen Pizza, die kurz zuvor telefonisch bestellt worden war. »Wie läuft’s in Hollywood?«
    »Gut. Bisher lief alles glatt. Sie nehmen gerade ein paar Interviews mit den Montgomerys auf. Ich hab zehn Minuten Zeit.«
    Avery schob ihre Pizza in den Ofen. »Setz dich erst mal hin.«
    »Ich dachte, ich komm lieber rüber, um dich vorzuwarnen. Nicht mehr lange und die ganzen Journalisten und Fotografen fallen bei dir ein. Sie brauchen was zu essen.«
    »Ein ziemlicher Ansturm also. Zum Glück hab ich frischen Teig vorbereitet.«
    »Ja, aber das ist nicht alles. Die wollen nicht nur hier essen, sondern auch ein bisschen filmen, Leute aus dem Ort interviewen und weiß Gott was. Und als Erstes werden sie dich befragen.«
    »Mich? Vielleicht sogar mit Foto? Das geht nicht. Schau mich nur an. Meine Schürze ist verkleckert, die Haare sind ungewaschen, und ich bin völlig ungeschminkt.«
    »Das ist doch alles authentisch. So sieht man aus, wenn man wirklich arbeitet. Nicht wie die gestylten Hausfrauentypen aus der Werbung. Übrigens sind deine Haare total in Ordnung, und für ein Make-up bleibt noch Zeit. Dauert nur ein paar Minuten. Also los, ich helf dir.«
    »Aber die Bestellungen … Verdammt. Chad! Im Ofen sind zwei große Pizzas. Kümmer dich drum. Ich bin in fünf Minuten wieder da.«
    »Sechs«, korrigierte Hope sie.
    »Sechs«, rief Avery und stürzte Richtung Tür. »Warum hat mir kein Mensch vorher einen Ton gesagt – mich gewarnt, dass so was passieren könnte? Dann wäre ich wenigstens bereits geschminkt.«
    »Reg dich nicht auf.« Hope folgte ihr wie ein Schatten. »Die Götter haben dir eine Superhaut geschenkt, da braucht es nur ein bisschen Farbe, Lidschatten, Eyeliner und Mascara. Puder auf die glänzenden Stellen und schon stimmt alles.«
    »Glänzende Stellen?« Verzweifelt stürzte Avery durch ihre Wohnungstür geradewegs ins Bad. »Ich trag ein uraltes T-Shirt.«
    »Ist unter der Schürze nicht zu sehen.« Hope riss bereits die Schublade des Schminktischs auf.
    »Unter der Schürze mit den Soßenflecken.«
    »Betrachte die Soßenreste einfach als Requisite. Jetzt setz dich«, befahl Hope, »und reg dich vor allem ab. Denn schließlich sollst du nicht in einem Spielfilm mitwirken, sondern lediglich für ein paar Sekunden in den Abendnachrichten zu sehen sein.«
    »O Gott.«
    »Sei ruhig. Außerdem wären wir schneller fertig, wenn du deine Kosmetikutensilien besser geordnet hättest. Nach Augen, Lippen, Gesicht oder so.«
    »Jetzt hör bloß auf. Ich steh schließlich auch so schon kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Warum in aller Welt musste ich mir die Haare nur in diesem grauenhaften Ton färben?«
    »Warum färbst du überhaupt? Schließlich sind sie von Natur aus rot genug. Und hübscher anzusehen als all die schrillen Farbtöne, mit denen du experimentierst.«
    »Ist wohl inzwischen eine Art Sucht, gegen die ich kaum noch ankomme.«
    »Halt den Mund und mach die Augen zu.«
    Hope trug schwungvoll Lidschatten auf, verwischte ihn gekonnt, zog einen dezenten Lidstrich und tuschte anschließend die Wimpern.
    Avery öffnete vorsichtig ein Auge. »Warum siehst du immer so perfekt aus? So rundherum schön? Ich hasse dich.«
    »Sei nicht albern. Du hast eine Haut wie Porzellan. Dafür sollte ich dich hassen.« Geschickt zauberte Hope einen Hauch von Rouge auf die Wangen der Freundin. »Und leg dir um Gottes willen endlich eine Wimpernzange zu. Und einen Lipliner.« Sie wählte einen Lippenstift aus dem Durcheinander in der Lade und verteilte abschließend noch etwas transparenten Puder auf Averys Gesicht. »Fertig, und das innerhalb von vier Minuten.«
    »Meine Pizzas.«
    »Um die kümmert sich Chad. Hier, schau dich an.«
    Avery stand

Weitere Kostenlose Bücher