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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wegkann.«
    »Klingt gut. Gestern war ich bei Mountainside, um die Blumenfrage zu klären. Bleibt noch das Essen.«
    »Das Einfachste wäre, wenn ich dir Vorschläge mache, die du dann mit Beckett besprichst. Ihr könnt im Nachhinein immer noch spezielle Wünsche äußern oder alles anders kombinieren, aber es sind zumindest ein paar Eckdaten da.«
    »Danke. Damit würdest du mir einen riesigen Gefallen tun.« Clare beugte sich vor, nahm die Hände ihrer Freundin und sah sie mit einem strahlenden Lächeln an. »Avery, ich werde bald heiraten.«
    »Ich hab so was vernommen.«
    »Es geht jetzt alles so unglaublich schnell. Nicht mehr viel mehr als zwei Monate.«
    »Bist du nervös?«
    »Nein, nicht wirklich. Obwohl es sicher anstrengend wird. Schließlich ziehen wir gleichzeitig um, und ich bin schon damit beschäftigt, Lampen, Fliesen und so weiter auszusuchen.« Sie machte eine Pause. »Und wenn alles so läuft wie geplant, ist bald auch ein Baby unterwegs.«
    »Schön, dass sich für dich alles zum Besten gefügt hat.«
    »Ja, und dafür bin ich sehr dankbar. Und wie steht’s mit dir? Bist du nervös?«
    »Weswegen?«
    »Wegen dir und Owen.«
    »Nein, das nicht. Allerdings ein wenig überwältigt. In dem einen Moment bin ich überzeugt: Genauso muss es sein. Und im nächsten frag ich mich vollkommen entsetzt, wie in aller Welt es zwischen uns zu so was kommen konnte. Und vor allem was zum Teufel ich damit anfangen soll.« Sie stützte ihr Kinn auf ihre Faust. »Und dann denk ich wieder: kein Problem. Schließlich sind wir schon seit unserer Kindheit befreundet und müssen nur lernen, uns in einem neuen Licht zu sehen. Allerdings werde ich den Schatten meiner Mutter nicht ganz los, der mir Angst einjagt. Weil ich mich fürchte, so zu sein wie sie: eben unfähig zu einer echten Beziehung. Aber das hab ich euch ja neulich erzählt.«
    Clare drückte Averys Hand und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Du denkst, du hast ein Defizit im Umgang mit anderen Menschen. So ein Unsinn. Wie kommst du nur auf diesen idiotischen Gedanken? Ich kenn niemanden, der so selbstlos ist wie du. Obwohl wir uns früher noch gar nicht wirklich kannten, warst du nach Clints Tod, als ich hierher zurückkehrte, sofort für mich da. Als sei es die selbstverständlichste Sache von der Welt. Ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte.«
    Jetzt war es an Avery, der Freundin die Hand zu drücken. »Ich werde immer für dich da sein.«
    »Und ich für dich«, antwortete Clare. »Wir beide sind einfach nicht dafür geschaffen, Beziehungen zu anderen Menschen auf die leichte Schulter zu nehmen.« Sie erhob sich. »Ich bin schon spät dran und muss zurück in meinen Laden. Die Männerportionen Spaghetti hol ich gegen fünf ab.«
    »Ich lass sie dir bringen, dann sparst du dir einen Weg.«
    Nachdem Clare gegangen war, blieb Avery noch einen Augenblick alleine am Tisch sitzen. Sie brauchte keine Pause mehr, erkannte sie. Weder von der Arbeit noch von ihrem privaten Glück. Man konnte sich mit zu vielen Grübeleien auch die Gegenwart vermiesen und vielleicht die Zukunft verbauen.
    Sie zog ihr Handy aus der Tasche und schrieb Owen eine SMS : »Hab in einer Stunde frei. Lust auf eine große Pizza und auf eine Flasche Wein bei mir?«
    Sie trank den Rest von ihrem Gatorade, ließ die müden Schultern kreisen und verzog den Mund zu einem Lächeln, als sie seine Antwort las. »Mach ebenfalls gleich Schluss, trink noch schnell ein Bier mit Ry und bring dich danach heim.«
    Ja, genau, so gehörte sich das für einen guten Freund. Avery vollführte einen kleinen Freudentanz, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte.

13
    Am Tag der Eröffnung legte Avery vom frostklirrenden Morgen bis zum bitterkalten Nachmittag gefühlte zwanzig Meilen zurück. Allein dadurch, dass sie ungezählte Male zwischen Hotel und Pizzeria hin und her lief. Doch es machte ihr an diesem besonderen Tag nicht das Geringste aus.
    Während sie Platten und Schalen herbeischleppte, brachten Hope und Carolee das Hotel auf Hochglanz. Als ob es das nicht ohnehin gewesen wäre. Sie schmückten die Tische, die Kaminsimse und die tiefen Fensterbänke mit üppigen Blumenarrangements, stellten trotz der Kälte auf den Veranden und im Hof Tische und Stühle auf, während drinnen das Feuer in den Kaminen eine heimelige Wärme ausstrahlte.
    So ging es den ganzen Tag über. »Wir liegen gut in der Zeit und sollten uns bald umziehen«, stellte Hope schließlich fest. »Carolee ist schon

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