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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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das Stück einer eingehenden Musterung. »Wirklich schick mit dem unregelmäßig geschnittenen Rock. Auf der einen Seite dürfte er bis zum Knie und auf der anderen bis zur Wade reichen.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Jetzt mach mal einen Punkt. Du musst mit Anprobieren beginnen, sonst kommen wir nie zu einer Entscheidung. Und mit diesem Kleid fängst du an. Hier, nimm«, sagte sie und drückte Clare den altrosa Stoff in die Hand. »Am besten suchen wir noch ein paar andere Modelle aus, damit wir vergleichen können.«
    »Du hast recht. Ich stell mich entsetzlich an«, entschuldigte sich Clare und griff ein wenig wahllos nach weiteren Kleidern. »Und dann noch das hier und das grüne Kostüm, das ihr mir madig machen wollt. Anprobieren werde ich es auf jeden Fall.«
    »Meinetwegen. Nimm du mal die Kleider, während ich schnell das Kostüm hole«, sagte Hope zu Avery.
    Eine Angestellte, die offenbar bemerkt hatte, dass es ernst wurde, bat die drei jetzt in einen hübschen Nebenraum, hängte dort die Kleiderauswahl zurecht und bot Getränke an.
    »Bringen wir es hinter uns.« Avery trank einen Schluck von ihrem Wasser mit Zitrone, während Clare den Rock des konventionellen Kostüms vom Bügel nahm.
    »Es ist klassisch geschnitten«, kommentierte sie ihre Wahl. »Die Farbe steht mir gut, und da es im April noch ziemlich kalt sein kann, ist eine Jacke sicher nicht verkehrt.«
    Sie betrachtete sich in dem dreiteiligen Spiegel. »Es ist ein wirklich schönes Grün, das die Farbe meiner Augen unterstreicht. Und mit den passenden Schuhen … Allerdings romantisch sieht es nicht aus. Kein bisschen.«
    »Nein, definitiv nicht«, bekräftigte Hope. »Es ist elegant, aber für eine Braut ungeeignet. Ein absoluter Fehlgriff.«
    »Okay, ich geb mich geschlagen und probier als Nächstes das kleine Blaue an.«
    Als sie aus der Umkleidekabine herauskam, ging Avery von allen Seiten um sie herum. »Schon viel besser. Die Farbe sieht zu deinem Haar großartig aus.«
    Clare drehte sich ein wenig. »Ganz hübsch, bloß ein bisschen verspielt. Das Kleid dürfte gehen«, überlegte Clare. »Vor allem mit irgendwelchen Glitzerschuhen.«
    »Es lässt dich nicht strahlen«, widersprach Hope. »Und das wirst du, sobald wir das richtige Kleid gefunden haben. Nehmen wi r ’s trotzdem in die engere Wahl. Immerhin bringt es deine schlanke Taille und deine hübschen Beine zur Geltung.«
    Das nächste Stück in einem matten Goldton fiel komplett durch, und alle Daumen zeigten nach unten.
    »Und jetzt das rosa Kleid«, bestimmte Avery und sah Clare aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Also gut, obwohl Rosa wirklich nicht mein Ding ist. Außerdem ist es trägerlos, und das wollte ich eigentlich nicht.«
    »Blablabla.« Avery ignorierte die Einwände und half ihr energisch beim Anziehen.
    Clare starrte ungläubig auf ihr Spiegelbild. »Oh«, hauchte sie nur, und dann strahlte sie übers ganze Gesicht.
    »Clare.« Hope musterte sie und stieß einen ehrfürchtigen Seufzer aus. »Das ist einfach perfekt. Die Farbe passt optimal zu deiner Haut und deinen Haaren. Und dieser Schnitt ist nicht nur romantisch, sondern zugleich witzig und sexy.«
    »Dreh dich mal«, wies Avery sie an. »O Mann, es ist ein Traum. Der Stoff ist so durchscheinend, dass er erahnen lässt, was sich darunter verbirgt. Genau richtig für eine Braut, würde ich sagen.«
    »Ja, ihr habt recht. In diesem Kleid und keinem anderen möchte ich Beckett heiraten.«
    »Du musst es noch mit Schuhen sehen, selbst wenn sie nicht zur Farbe passen.« Hope eilte zur Tür. »Moment, ich such welche für dich aus.«
    Avery nahm grinsend wieder auf dem Sofa Platz. »Los, zeig mir noch mal, wie der Rock bei einer Drehung schwingt.«
    Lachend wirbelte Clare herum. »Es fühlt sich einfach herrlich an. Und welche Frisur passt dazu? Aufstecken?« Sie fasste ihre blonden Haare am Hinterkopf zusammen. »Vielleicht so, mit einem glitzernden Clip?«
    »Möglich, aber das kann Hope besser beantworten. Ich weiß nur, dass du total glücklich aussiehst.«
    »Wahrscheinlich, weil ich es bin. Eines Tages will ich mit dir und Hope Kleider für eure Hochzeit aussuchen und wissen, dass ihr dann genauso glücklich seid wie ich in diesem Augenblick.«
    »Das wäre schön.«
    Und in diesem Moment glaubte Avery daran, dass auch sie einmal so uneingeschränkt glücklich sein würde wie Clare. Und dass sie dann ebenfalls diesen Schritt wagen konnte, vor dem sie sich jetzt noch fürchtete.
    Sie griff nach ihrem iPhone.

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