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Lilith Parker: Insel Der Schatten

Lilith Parker: Insel Der Schatten

Titel: Lilith Parker: Insel Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Gurkenscheibe ploppte von seiner Stirn auf den Boden.
    »Für heute Nacht hast du genug getan. Komm mit nach oben!«

    Strychnin hoppelte hinter ihr her die Stufen hinauf.
    »Der viele Sauerstoff in dieser Welt lässt mich ganz schlapp werden«, jammerte der Kleine.
    Lilith dachte einen Moment nach. »Wenn du zu sehr Heimweh hast, kannst du dich einfach hinter Hannibal stellen, sobald er einen Schuh gegessen hat. Dann atmest du den Duft deiner Heimat ein.«
    Strychnins Gesicht hellte sich auf. »Danke, Eure frischgebackene Hoheit. Ihr seid wirklich sehr nett.«
    Lilith winkte ab. »Nichts zu danken.«
    Sie waren in Liliths Zimmer angelangt und Strychnin sah sich neugierig um.
    »Bei meinem alten Herrn hatte ich eine eigene Suite und drei Bedienstete, die für mein Wohlergehen sorgten«, erzählte er mit einem listigen Lächeln. »Vor dem Einschlafen haben sie mir die Ohrhaare frisiert, mich mit Trauben gefüttert und meine Füße massiert.«
    Lilith musste sich ein Lächeln verkneifen. »Netter Versuch, Strychnin, aber ich glaube dir kein Wort.«
    »Mist!«, fluchte der Dämon. »Aber ein Versuch war es wert.« Er blickte mit einem gewinnenden Lächeln zu ihr auf. »Aber mit Euren schlanken, kräftigen Fingern könntet Ihr mir sicherlich eine ausgezeichnete Fußmassage zukommen lassen. Die Hornhaut eines Dämonenfußes ist leider ungeheuer stabil, da muss man ganz schön kräftig drücken.«
    Lilith verschränkte die Arme. »Ich sehe, wie sich über deinem Kopf das Mal des Todes zusammenbraut.«
    Strychnin kreischte auf. »Ist das Euer Ernst? Ich muss sterben?«

    »Mit jedem weiteren Wort, das du von dir gibst, wird der schwarze Schatten dichter.«
    »Ha, jetzt verstehe ich! Guter Witz, Eure Ladyschaft.«
    »Wenn du möchtest, kannst du dein eigenes Zimmer haben«, schlug Lilith nicht ganz uneigennützig vor. Immerhin verströmte der Dämon einen nicht gerade angenehmen Geruch. »Direkt neben meinem Zimmer ist …«
    »Ich weiche Euch nicht von der Seite, Eure Durchlaucht«, wehrte Strychnin sofort ab. »Dann schlafe ich eben auf dem Fußboden.«
    »Wenn du meinst.« Lilith zuckte mit den Schultern. »Hier hast du ein paar Kissen und eine Decke, dann hast du es gemütlicher!«
    Als Lilith wieder nach unten ging, konnte auch sie sich ein Gähnen nicht mehr verkneifen. Die Verlockung, sich in ihr Bett zu kuscheln, war nur allzu groß gewesen. Doch sie war so froh und glücklich, ihren Vater lebend und wohlauf bei sich zu haben, dass sie keinen Moment mit ihm verpassen wollte.
    Sie hörte ein mühsam unterdrücktes Tuscheln, als sie die Treppe hinunterstieg, das sofort verstummte, als Mildred und Joseph ihre Schritte hörten.
    »So, der Kleine ist im Bett und schnarcht glücklich vor sich hin«, verkündete sie betont fröhlich und tat so, als habe sie nichts von dem Streitgespräch mitbekommen.
    Sie setzte sich zwischen die beiden.
    Ein ungemütliches Schweigen breitete sich im Raum aus, währenddem man nur den Löffel in Mildreds Teetasse kreisen hörte.

    »Wie bist du eigentlich an das Amulett gekommen?«, unterbrach Lilith schließlich die Stille.
    Ihr Vater sah sie verständnislos an. »Wie meinst du das?«
    »Wenn ich das Amulett bei mir gehabt hätte, als Mildred mich nach Mutters Tod zu dir gebracht hat, hätte sie davon gewusst und mich sicherlich darauf angesprochen.«
    Zum ersten Mal in dieser Nacht brachte ihr Vater ein Lächeln zustande. »Gut kombiniert, meine kleine Detektivin«, lobte er sie. »Es stimmt, du hattest das Amulett damals nicht bei dir. Einige Tage später wurde es mir per Post zugeschickt mit der Nachricht, dass ich es gut verwahren sollte. Es stand kein Absender dabei.«
    »Sehr ominös«, murmelte Mildred. »Aber wahrscheinlich hatte derjenige gute Gründe dafür. Unter den Nocturi wäre sicherlich das Chaos ausgebrochen, weil jeder das Amulett und den Thron für sich hätte beanspruchen wollen. So war es in Sicherheit, bis Lilith alt genug war, ihr Erbe anzutreten.«
    Lilith kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. Mildreds Erklärung leuchtete ihr ein, trotzdem fragte sie sich, wer wohl dieser unbekannte Absender gewesen war.
    Liliths Vater räusperte sich. »Es war eine lange Nacht. Du solltest auch ins Bett gehen, Lilith.« Er sah auf die Uhr. »Für mich wird es bald Zeit aufzubrechen. Die erste Fähre geht um sechs Uhr.«
    Lilith sah ihren Vater erstaunt an. »Wieso willst du denn zur Fähre? Ich dachte, wir bleiben hier – wenigstens für einige Zeit.«

    Plötzlich kam Lilith

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