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Lilith Parker: Insel Der Schatten

Lilith Parker: Insel Der Schatten

Titel: Lilith Parker: Insel Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Amulett, berührte es jedoch nicht.
    »Danke!« Wie einen Schatz presste es Lilith an sich und legte es sich um den Hals.

    Sie fasste ihren Vater am Arm. Irritiert bemerkte sie, dass er bei der Berührung unmerklich zusammenzuckte. Aber vielleicht hatte sie auch nur versehentlich eine seiner Wunden gestreift …
    »Dad, bitte versteck dich dort hinter dem Gesteinsbrocken, ich werde Matt mit Belial helfen.«
    »Aber ich kann euch doch nicht …«
    »Über Matt und mich hat er keine Macht. Du wärst uns keine Hilfe!«
    Widerstrebend nickte ihr Vater und verschwand.
    »Guten Tag, Vater der Ladyschaft!«, hörte sie Strychnin einen Moment später begeistert ausrufen. »Hier hat man eine großartige Aussicht auf das Geschehen. Haben Sie zufällig etwas zu essen dabei?«
    »Lilith!«, rief Matt in panischem Tonfall.
    Nur noch mit Mühe konnte er sich auf Belials Rücken halten. Mittlerweile presste er beide Hände vor die Augen des Dämons.
    Belial war in die Knie gegangen und suchte den Boden nach dem Messer ab, mit dem er Liliths Vater bedroht hatte. Seine Hände waren nur noch einen Fingerbreit davon entfernt, es zu finden.
    Wie konnte sie Matt nur helfen? Sie sah sich nach einer Waffe um, einem dicken Ast oder einem Stein.
    Lilith stutzte und runzelte die Stirn.
    Mit zusammengekniffenen Augen starrte sie in Richtung des Bruchwaldes. Täuschte sie sich auch nicht …?

    Von Bonesdale her näherten sich mehrere Lichtpunkte. Sie stammten von unzähligen Fackeln. Lilith hätte bei diesem Anblick vor Freude in die Luft springen können. Emma hatte es geschafft!
    Sie schnappte sich einen Ast, den sie in dieser Sekunde erblickte, rannte zu Matt und hieb ihn Belial mit Wucht auf die rechte Hand, die soeben nach dem Messer greifen wollte. Belial schrie auf.
    »Du kannst ihn loslassen, Matt!«
    Dankbar ließ er sich vom Rücken des Erzdämons gleiten.
    »Unser Spiel ist zu Ende, Belial«, verkündete Lilith. »In wenigen Augenblicken ist diese Lichtung voll von Nocturi.« Sie deutete in Richtung der Fackeln. »Wir wissen, dass du nur eine bestimmte Anzahl von uns unter Kontrolle halten kannst. Deine Macht wird schwächer, je mehr Nocturi anwesend sind. Und bei dieser großen Zahl wirst du überhaupt keine Macht mehr haben!«
    Genau das war Emmas Plan gewesen: Während Lilith versuchte, Belial hinzuhalten, wollte Emma versuchen, so viele Nocturi wie möglich in das Kindermoor zu locken. Da Halloween war und sich alle Bewohner Bonesdales in der Devilstreet befanden und arbeiteten, war dies sicherlich kein einfaches Unterfangen gewesen.
    Lilith trat näher an Belial heran.
    »Gib auf und verschwinde, bevor sie dich in Stücke reißen!«
    Belial warf einen Blick auf die näher kommenden Fackeln. Er kämpfte mit sich. Schließlich erkannte er, dass er keine Chance hatte.
    »Du hast noch nicht gewonnen, Lilith!«, stieß er hasserfüllt aus.

    Eine Nebelsäule begann ihn einzuhüllen, der einen Moment später eine Malecorax entstieg.
    Gerade als Emma mit Mildred, Arthur, Regius, Isadora, Melinda, Miss Tinkelton und gut der Hälfte aller Einwohner Bonesdales auf die Lichtung traten, verschwand die Krähe mit lautem Krächzen im dunklen Nachthimmel.



 
     
    M att musste ein herzhaftes Gähnen unterdrücken. »Komm, ich bring dich hinauf ins Gästezimmer!«, bot Arthur ihm schmunzelnd an.
    Sie hatten noch zu später Stunde bei Matts Mutter angerufen und ihr mitgeteilt, dass ihr Sohn heute bei Lilith übernachten wolle. Da Eleanor gerade fieberhaft an ihrem Buch schrieb und sowieso davon ausgegangen war, dass Matt an Halloween sehr spät ins Bett kommen würde, hatte sie sofort zugestimmt.
    Matt nickte Arthur dankbar zu. »Ehrlich gesagt kann ich kaum noch die Augen offenhalten!«
    Es war mittlerweile fast schon wieder Morgen geworden. Alle, die nicht unbedingt beim Halloweenfest gebraucht wurden, waren direkt vom Kindermoor zur Villa der Parkers mitgekommen. Nun war Mildreds Küche voll besetzt, nirgends gab es mehr einen freien Platz und bis jetzt hatten sie nur über die Vorfälle dieser Nacht gesprochen.
    Das unerwartete Auftauchen des Bernstein-Amuletts und dass es Lilith als Trägerin ausgewählt hatte, wurde zuerst mit ungläubigem Staunen kommentiert, danach hatten sich jedoch die meisten für Lilith gefreut und ihr gratuliert. Bei anderen aber zeichneten sich Zweifel und Beunruhigung auf den Gesichtern ab. Es war nun nicht mehr zu leugnen, dass das Portal wieder geöffnet und Belial der neue Erzdämon war. Dessen Plan, den

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