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Lilith Parker: Insel Der Schatten

Lilith Parker: Insel Der Schatten

Titel: Lilith Parker: Insel Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Schwur der Übereinkunft aufzuheben, erfüllte alle mit Sorge. Man ahnte, dass Belial nicht so schnell aufgeben würde.

    Dass Lilith Matt, einen Menschen, in das Geheimnis eingeweiht hatte, wurde während des ganzen Gesprächs mit keinem Wort erwähnt. Aber Lilith hatte die Blicke gesehen, die gewechselt wurden, als die anderen davon erfuhren. Sie hatte das ungute Gefühl, dass dies noch ein Nachspiel für sie haben würde.
    »Möchtest du noch etwas, Lilith?«, fragte Mildred fürsorglich.
    Der Stolz war ihr ins Gesicht geschrieben. Sobald sie erfahren hatte, dass Lilith zur Nocturi geworden war, hatte sie es jedem erzählt, der ihr über den Weg gelaufen war. Lilith zweifelte nicht daran, dass mittlerweile schon die ganze Insel darüber Bescheid wusste. Eine Begeisterung, die Liliths Vater nicht einmal annähernd aufbringen konnte. Wenn Lilith ehrlich war, hatte er bisher kein Wort dazu gesagt.
    Lilith schüttelte den Kopf. »Nein danke, ich bin wunschlos glücklich!«, beruhigte sie Mildred lächelnd.
    Allerdings hatte sie noch etwas auf dem Herzen, das sie unbedingt loswerden musste, ehe sie noch der Mut verließ. »Matt?«
    Er blieb am Fuß der Treppe stehen und wartete auf sie.
    »Ich wollte mich noch einmal bei dir entschuldigen, für all diese Lügen und die Heimlichtuerei in der letzten Zeit. Es tut mir wirklich leid!«
    Er musterte sie einen Moment lang und sagte dann: »Du hattest keine andere Wahl. Vergessen wir es einfach, okay?«
    Sie erwiderte dankbar sein Lächeln.

    »Ich möchte mich natürlich auch bei dir bedanken«, murmelte sie etwas verlegen. »Für alles, was du heute Nacht getan hast. Nicht jeder hätte den Mut gehabt, sich einfach so auf einen Erzdämon zu stürzen und ihm die Haare auszureißen!«
    Matt zuckte mit den Schultern, doch seine Wangen färbten sich rot vor Freude. »Kein Problem! So ein Erzdämon jagt mir keine Angst ein – mit so einem werde ich spielend fertig.«
    »Dafür hast du dir aber ganz schön viel Zeit gelassen, bis du endlich eingegriffen hast!«, bemerkte Lilith spitz.
    Matt grinste. »Ich bin eben durch und durch ein Held. Ich komme erst dann, wenn es absolut notwendig ist.«
    Lilith versetzte ihm lachend einen Stoß gegen die Schulter und wünschte ihm eine gute Nacht.
    Cynthia und ihr Mann Frank erhoben sich ebenfalls. »Komm, Emma, für dich wird es auch Zeit schlafen zu gehen!«
    Emma zog eine Schnute. »Och, Menno!«
    »Keine Widerrede, junge Dame. Glaub nur nicht, dass du es dir wegen deines Einsatzes heute Nacht plötzlich erlauben kannst, frech zu werden!«, sagte Cynthia scharf, worauf Emma sich mit einem ergebenen Seufzen erhob.
    Es war das Zeichen zum Aufbruch. Auch alle anderen standen auf, Stühle wurden gerückt, Jacken angezogen und Abschiedsgrüße gemurmelt.

    Emma und Lilith fielen sich zum Abschied noch einmal in die Arme. Nach dem, was sie heute zusammen erlebt hatten, war ihre Freundschaft endgültig besiegelt. Ohne Emma hätte Liliths Auseinandersetzung mit Belial in der heutigen Nacht wahrscheinlich nicht zu so einem guten Ende geführt. Nur ihr war es zu verdanken, dass Belial schließlich aufgegeben hatte. Lilith wusste zwar nicht, wie Emma es angestellt hatte, während des Halloweenfestes so viele Leute dazu zu bewegen, sie zum Kindermoor zu begleiten, doch sie hatte es geschafft!
    Im Nu leerte sich die Küche. Nur noch Mildred, Lilith und ihr Vater saßen zusammen am Tisch. Joseph Parker war die ganze Zeit über merkwürdig still gewesen. Vielleicht, so vermutete Lilith, hatte er noch Schmerzen. Allerdings hatte Cynthia seine Wunden sorgfältig verbunden und ihm einen ihrer gefürchteten Tränke verabreicht, mit den Worten: »Trink und unterdrück den Brechreiz, Jo!« Seinem anschließenden Würgen zufolge hatte er wohl Mühe gehabt, diese Anweisung zu befolgen.
    Hannibal knirschte hörbar mit den Zähnen. Er hatte sein Kinn auf der Tischplatte abgelegt und starrte misstrauisch auf sein Gegenüber. Dort lag Strychnin auf einem Kinderhochstuhl, mit der Wange auf seinem Sandwich, und schnarchte, dass die Salatblätter vor seiner Nase flatterten. Jedes Mal wenn Strychnin dabei seinen Schwefelatem ausstieß, wackelte Hannibal mit der Nase und knurrte leise.
    »Vielleicht solltest du ihn zu Bett bringen, Lilith«, schlug Mildred vor.
    Lilith rüttelte sanft an der Schulter des Dämons. »Hey, du Schlafmütze, aufwachen!«
    Blinzelnd sah Strychnin auf. »Ich bin hellwach, Eure Ladyschaft. Jederzeit bereit, das Böse zu besiegen.« Eine

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