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Lilith Parker: Insel Der Schatten

Lilith Parker: Insel Der Schatten

Titel: Lilith Parker: Insel Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Schüler und schloss zu Lilith auf.
    »Ich wollte dich fragen, ob wir die Matheblätter von Mister Baker heute Mittag gemeinsam durcharbeiten können? Ich fürchte, alleine schaffe ich das nicht.«
    Lilith stöhnte beim Gedanken an die vielen Arbeitsblätter, die sie heute bekommen hatten, auf. Schon beim Überfliegen der Zahlenkolonnen war ihr klar geworden, dass sie diese Aufgaben niemals würde lösen können.

    »Einverstanden! Ich hoffe nur, dass bis dahin ein Wunder geschieht und einer von uns beiden zum Mathegenie mutiert.«
    Wie Lilith die Sache sah, würden Matt und sie den Nachmittag damit verbringen, in gemeinsamer Ratlosigkeit die Blätter anzustarren.
    »Wenn ihr wollt, helfe ich euch!«
    Überrascht drehten sich Matt und Lilith um. Emma lief hinter ihnen und hatte anscheinend ihre Unterhaltung mitbekommen. »Es wäre wohl besser, wenn ihr jemanden an eurer Seite habt, der etwas davon versteht, meint ihr nicht?«
    Lilith musste sich Mühe geben, sich nicht ihr Erstaunen über Emmas Angebot anmerken zu lassen. Zwar war Emma nach wie vor die Einzige in der Klasse, die mit den beiden Neuen etwas zu tun haben wollte, doch seit ihrem Nachmittag in der Devilstreet hatte auch sie sich nicht mehr mit Lilith und Matt außerhalb der Schule getroffen. Dass Emma ihnen nun so überraschend ihre Hilfe anbot, freute Lilith umso mehr.
    »Gern!«, nahm Matt Emmas Vorschlag an und schenkte ihr ein dankbares Lächeln. »Lilith, sollen wir uns bei dir treffen?«
    »Lieber nicht! Wir haben seit gestern einen Gast bei uns wohnen, dem ich so selten wie möglich begegnen möchte.«
    Emma sah neugierig auf. »Was ist denn so schlimm an ihm?«
    Lilith zuckte mit den Schultern. »Wenn ich das nur so genau sagen könnte. Irgendetwas stimmt mit diesem Mister Nekrobas nicht. Er wirkt so bösartig und unheimlich – und er macht Hannibal Angst.«

    »Dem Hund?«, hakte Matt irritiert nach. »Was hat der Hund denn damit zu tun?«
    Lilith erzählte ihnen von Hannibals seltsamem Verhalten. Seit Nekrobas’ Auftauchen war er wie vom Erdboden verschluckt, was Mildred am Morgen mit einem Schulterzucken hingenommen hatte. Dabei war es ihr sonst immer so wichtig gewesen, dass Hannibal in der Nacht nicht draußen herumstreunte. Allerdings hatte Mildred auch nicht gesehen, wie verstört und verängstigt Hannibal gewesen war. So hatte sich Lilith vor der Schule die Zeit genommen und sich auf die Suche nach ihm gemacht. Sie hatte einen ihrer Turnschuhe lockend in der Luft geschwenkt und in jedem Gebüsch und jeder dunklen Ecke nachgesehen, doch es war umsonst. Lilith verstand einfach nicht, dass Mildred das Verschwinden ihres Hundes so unbesorgt hinnahm. Bis Nekrobas aufgetaucht war, hatte sie Hannibal liebevoll versorgt und verhätschelt.
    »Ich habe ein entschieden ungutes Gefühl!«, endete Lilith schließlich und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Nicht, dass ich dir nicht glauben würde«, setzte Emma vorsichtig an. »Aber nur weil Hannibal sich plötzlich eigenartig verhält, muss dieser Nekrobas nicht gleich ein Monster sein.« Emmas rechte Augenbraue hob sich skeptisch nach oben. »Vielleicht ist eine Hündin in der Nähe eures Hauses läufig und Hannibal leidet nur an schlimmem Liebeskummer.«

    Lilith musste zugeben, dass Emmas Erklärung um einiges logischer klang als ihre diffuse Anschuldigung, Nekrobas’ Anwesenheit würde Hannibal vom Haus fernhalten. Trotzdem war sich Lilith nach wie vor sicher, dass sie diesem Mann so selten wie möglich begegnen wollte.
    »Wenn dich dein entschieden ungutes Gefühl davon abhält, Mathe lernen zu können, dann treffen wir uns lieber in einer Stunde bei mir«, lenkte Matt ein. »Meine Mutter freut sich sicher, dich kennenzulernen, Emma!«
    Lilith entging dabei nicht, dass Emmas Wangen sich mit einer leichten Röte überzogen und sie Matt glücklich anstrahlte. Die drei verabschiedeten sich voneinander und machten sich auf den Heimweg.
    Zu Hause hetzte Lilith die Stufen der Treppe hinauf. Sie wollte sich so schnell wie möglich umziehen, um vor ihrem Treffen mit Emma und Matt noch einmal nach Hannibal zu suchen. Als sie jedoch in ihr Zimmer trat, blieb sie wie vom Donner gerührt stehen. Ihre Schultasche landete mit einem lauten Plumps auf dem Boden.
    »Ach du meine Güte!«

    Es war nicht mehr dasselbe Zimmer, das sie heute Morgen verlassen hatte. Durch das geöffnete Fenster fegte ein eisiger Wind, aus der Kommode waren die Schubladen herausgerissen worden und die Tür des Kleiderschranks

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