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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorstellen, daß ich Feinde habe?«
    »Ja!«
    »Das stimmt«, gab der Teufel zu. »Ich habe große Feinde. Unter den Menschen natürlich, aber auch unter anderen Wesen, unter den Dämonen, verstehst du? Ich habe Feinde unter unseresgleichen, die nicht wollen, daß meine Macht wächst. Sie hassen mich. Sie wollen mich klein halten. Ich soll mich nicht weiter ausbreiten können, und es gibt nicht nur einen Feind, es gibt viele. Aber ich werde es mir nicht gefallen lassen. Ich werde auch meine Feinde ausräuchern, und dazu brauche ich dich. Du wirst mir dabei helfen.«
    »Das tue ich gern.«
    »Sehr gut.« Der Teufel lachte schallend. »Aber du kennst meine Feinde nicht. Du weißt nicht, wie mächtig und gefährlich sie sind, und es sind nicht nur die Menschen.«
    Da staunte Smasch. »Auch welche von uns?«
    »Ja – leider!« Aus der Antwort klang die Wut hervor, die der Teufel empfand. »Aus unseren Reihen, das sagte ich dir schon. Jeder will noch mächtiger werden, auch ich, und dazu muß ich einige vernichten. Frauen, die sich von mir abgewandt haben und zu einer anderen Person übergelaufen sind und jetzt ihr dienen.«
    »Wer ist es? Wer wagte es, sich dir entgegenzustellen?«
    »Sie hat einen Namen. Sie heißt Lilith!«
    Damit konnte Smasch nichts anfangen. Er war überfragt. Überhaupt sagten ihm Namen nichts. Er hatte schließlich nie einen gehabt und war deshalb der Namenlose genannt worden. Und so mußte er auch in diesem Fall passen.
    »Da du nichts sagst, weiß ich, daß du sie nicht kennst. Ich will dir einiges über sie erzählen. Lilith ist die Königin der Hexen. Sie ist so etwas wie die Große Mutter. Sie war der Legende nach die erste Hure des Himmels, aber sie wurde leider besiegt und – wie viele andere auch – in die Tiefen der Dunkelheit gestoßen, wo sie sich ein neues Reich aufbauen konnte, das von Luzifer kontrolliert wird. Sie ist eine Frau, sie ist ein Tier, aber sie ist auch von einer gewaltigen Schönheit, die vieles in den Schatten stellt. Sie will die Macht, die ich auch will. Sie hat sie nicht bekommen, zunächst nicht. Sie hat mit großem Neid auf mich geschaut, wie ich es schaffte, Frauen in meinen Bann zu ziehen, damit sie mir gehorchten, unterwürfig mir gegenüber waren und auch mit mir buhlten. Das alles hat sie gewußt, und sie hat zugeschaut, bis sie merkte, daß es besser war, wenn sie dagegen anging. Die Frauen sollten ihr gehören. Alle Frauen der Welt, aber sie wollte mit denen anfangen, die schon Erfahrungen mit mir gehabt haben. Es waren die Hexen, diejenigen, die mich wollten und mich beschworen haben. Lilith konnte es nicht mehr hinnehmen. Sie erklärte sich zur Königin der Hexen, und sie schaffte es, daß sich immer mehr Dienerinnen von mir abwandten und zu ihr überliefen. Ich fing an, sie zu hassen. Ich drohte mit ihrer Vernichtung, aber sie war schlau und konnte mir immer entkommen. Sie schlug auch zurück, so daß es keinen Sieger gab, bis heute nicht. Aber das will ich ändern.«
    Smasch hatte gut zugehört und auch sofort die richtigen Schlüsse gezogen. »Durch mich!«
    »Genau so ist es, oder so soll es sein.«
    »Dann muß ich Lilith töten?«
    Weshalb sich der Teufel so amüsierte, erfuhr er erst, als dieser ausgelacht hatte. »Du sie töten? Nein, das wirst du nicht können. So etwas schaffst du nicht. Sie ist zu stark, zu gefährlich. Selbst ich habe sie nicht vernichten können, aber es gibt eine andere Methode, um sie zu demütigen und fertigzumachen. Dafür habe ich dich ausgesucht, Smasch, nur dafür.«
    »Was?« keuchte er und steckte schon voller Gier. »Was soll ich für dich tun?«
    »Hol dir die Frauen, die Hexen. Hol dir diejenigen, die auf Liliths Seite stehen. Vernichte sie! Raube ihr die Gefolgschaft, dann wird sie schwach und schwächer werden, so daß ich mich später um sie kümmern kann.«
    Der Dämon hielt es nicht mehr aus. Er stöhnte. Er konnte es kaum fassen, daß der Teufel ausgerechnet in ihn ein dermaßen großes Vertrauen setzte. Das war beinahe zuviel des Guten, damit mußte er zunächst zurechtkommen.
    »Was ist los?«
    Smasch keuchte. »Ich kann es nicht fassen, daß ich es tun soll. Daß du mich ausgesucht hast und…«
    »Traust du dir nicht zu, es zu schaffen?« höhnte die Gestalt aus der Wolke.
    »Doch, schon – ja. Ich werde es schaffen, ganz bestimmt sogar. Ja, ich will es schaffen. Ich möchte töten. Ich werde töten. Ich werde sie alle holen, verstehst du?«
    »Langsam, Smasch. Du vergißt, daß sie oft stärker sind

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