Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
Vom Netzwerk:
amerikanisch spreche.“
    Maxwell Benedict hatte ihre Frage nicht beantwortet, und Claire ließ es dabei bewenden. Es war ohnehin zu laut, um sich zu unterhalten. Ihre Gedanken wanderten zurück zu ihrer augenblicklichen Lage, und sie suchte nach einem Ausweg, der für alle Beteiligten am wenigsten peinlich war. Sie wollte weder Jeff noch Helene in Verlegenheit bringen, denn die beiden waren genauso Opfer von Virginias Racheakt wie sie selbst.
    Gerade als die Musik verstummte, rief jemand Maxwell Benedicts Namen. Claire nutzte die günstige Gelegenheit, bedankte sich höflich für den Tanz und ging davon, während er von der Frau zurückgehalten wurde, die seine Aufmerksamkeit gefordert hatte. Ein spöttisches Lächeln trat auf ihre Lippen. Es musste schrecklich für ihn sein, ständig von Frauen verfolgt zu werden. Der arme Mann litt vermutlich entsetzlich – wenn er es nicht gerade voll auskostete.
    Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Virginia mit einer anderen Frau tuschelte, und dass alle beide sie aufmerksam und voller Neugier beobachteten. Getratsche!, dachte Claire verächtlich und beschloss unvermittelt, sich der Situation zu stellen. Mit hoch erhobenem Haupt und einem Lächeln auf dem Gesicht steuerte sie schnurstracks auf Jeff und Helene zu.
    Als sie sich näherte, erstarrte Jeff sichtlich, und ein beunruhigter Ausdruck trat auf sein Gesicht. Er erkannte das Funkeln in ihren Augen und fürchtete offensichtlich, dass sie einen Skandal durch eine der heftigen Szenen, an die er sich so gut erinnerte, hervorrufen wür de.
    Claire zwang sich, das strahlende Lächeln beizubehalten. Offensichtlich hatte sie einen Fehler begangen, indem sie während der fünf Jahre seit ihrer Scheidung jede engere Beziehung zu Männern gemieden hatte. Ihre Familie glaubte, dass sie Jeff noch immer nachtrauerte, und anscheinend teilte er diese Ansicht, zusammen mit Virginia und deren gesamtem Freundeskreis. Nun bot sich ihr die Gelegenheit, sich gelassen und höflich zu geben und zu beweisen, dass es ihr nichts mehr bedeutete.
    „Hallo“, sagte sie fröhlich, hauptsächlich an Helene gewandt. „Ich glaube, Virginia hat uns drei eingeladen, um heute Abend für Unterhaltung zu sorgen. Aber ich bin nicht bereit, auf ihr Spiel einzugehen. Wollen wir ihr den Spaß verderben?“
    Helene reagierte schnell und setzte ein Lächeln auf. „Ich möchte ihr am liebsten das Gesicht ‚verderben‘, aber wir sollten uns doch lieber zivilisiert verhalten.“
    Als andere Gäste in Hörweite kamen, gab Claire eine witzige Schilderung von einem Einkaufsbummel zum Besten, bei dem alles schiefgegangen war. Helene steuerte ihre eigenen Erfahrungen bei, und zwischenzeitlich hatte Jeff sich wieder genug gefasst, um sich an dem Gespräch zu beteiligen.
    Sie verhielten sich derart zivilisiert, dass Claire am liebsten laut aufgelacht hätte. Doch gleichzeitig war ihre Kehle wie zugeschnürt vor Anspannung. Wie lange mussten sie diese Farce noch aufrechterhalten? Sie wollte zwar ihren Stolz wahren, aber lange konntesie es nicht mehr ertragen, mit Helene zu plaudern, die durch die Schwangerschaft sogar noch schöner geworden war.
    Und dann legte sich eine warme Hand auf ihren Rücken. Zu ihrer Überraschung tauchte Maxwell Benedict neben ihr auf. „Es tut mir leid, dass ich aufgehalten wurde“, entschuldigte er sich sanft. „Können wir jetzt gehen, Claire?“
    „Ja, natürlich, Max“, stimmte sie eifrig zu, denn diese günstige Gelegenheit zur Flucht konnte sie sich einfach nicht entgehen lassen. „Ach, übrigens, darf ich bekannt machen? Das sind Helene und Jeff Halsey.“
    Mit galanter Höflichkeit murmelte er seinen Namen, beugte sich über Helenes Hand und schüttelte dann Jeffs. Claire lachte beinahe über den benommenen Blick in Helenes reizenden blauen Augen. Sie mochte zwar glücklich verheiratet und schwanger sein, aber das machte sie nicht immun gegen Maxwell Benedicts Charme. Er blickte zur Uhr und drängte: „Wir müssen jetzt aber wirklich gehen, Liebes.“
    Claire zwang sich erneut zu einem Lächeln, während er sich höflich verabschiedete, und dann legte er mit festem Druck eine Hand auf ihren Rücken und führte sie zum Schlafzimmer, in dem sie ihre kleine Abendhandtasche abgelegt hatte. Es dauerte eine Weile, bis sie sie in dem Wirrwarr aus anderen Handtaschen, Seidenschals, Regenmänteln und Pelzjacken gefunden hatte.
    Er stand im Türrahmen und wartete. Er sagte nichts, und sein Gesichtsausdruck wirkte undeutbar. Warum war er ihr

Weitere Kostenlose Bücher