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Linda Lael Miller

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Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hundert Jahre Zaertlichkeit
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Schlafwandlers
auf, als Elisabeth ins Speisezimmer ging. Er war in der Wanne, den Kopf
zurückgelegt, die Augen geschlossen, als sie ihm Brandy brachte. Das blutige
Hemd und die Hose hingen säuberlich über einem Stuhl.
    »Du hast
die Wahrheit gesagt.« Er nahm das Glas von ihr entgegen. »Du bist mein
Schutzengel.«
    Sie fühlte
und dachte nicht wie ein Engel. Sie war sich schmerzlich Jonathans kräftigen
Körpers bewußt, nackt unter der klaren Oberfläche des Wassers. »Wir alle
brauchen gelegentlich jemanden, der sich um uns kümmert, ganz gleich, wie stark
wir sind.«
    »Ich
dachte, du wärst weg, wenn ich zurückkomme«, gestand Jonathan und hob das Glas
an seine Lippen. Er nahm einen ordentlichen Schluck und stellte den Brandy auf
den Fußboden. »Ich nahm an, du willst nicht hiersein, wenn Trista nicht als
inoffizielle Anstandsdame fungieren kann.«
    Sie konnte
ihm nicht direkt in die Augen schauen. »Ich glaube nicht, daß ich eine
Anstandsdame will.«
    Sein leises
Lachen war rauh und vermittelte Verzweiflung und Erschöpfung ebenso wie
Belustigung. »Ladys müssen sehr direkt heraus sein, wo du herkommst«, neckte
er sie.
    Elisabeth
registrierte, wie er sie mit seinem Blick streichelte, und sah ihn an. »Verglichen
mit viktorianischen Frauen sind sie es wohl.« Sie griff nach Seife und
Waschlappen. Jonathan wirkte angenehm verwirrt, als sie seinen Rücken zu
waschen begann. »Die Bezeichnung 'viktorianisch'
bezieht sich auf die Zeit von Queen Victorias Herrschaft.«
    »Das habe
ich mir schon gedacht.« Er entspannte sich seufzend unter ihrer Hand.
    Ihn zu
baden, war eine so sinnliche Erfahrung, daß sich in ihrem Kopf bereits alles
drehte, und das warme Ziehen in ihren Lenden wurde schon fast schmerzhaft.
    »Du weißt
natürlich«, fragte er und lehnte sich zurück, als sie seine Brust zu waschen
begann, »daß ich dich direkt von hier in mein Bett bringen und dich lieben
möchte, bis du mir alles gegeben hast?«
    Sie
schluckte, und ihr Herz schlug so hart, daß sie es zu hören glaubte. »Ja, Jon«,
antwortete sie. »Ich weiß das.«
    Er nahm ihr
Seife und Waschlappen aus der Hand und rieb seine Arme, nachdem er ihr Gesicht
einen Moment betrachtet hatte. Sie verließ die Küche und stieg die Treppe zu
seinem Schlafzimmer hinauf.
    Sobald sich
die Tür hinter Elisabeth schloß, zog sie sich aus. Sie hatte es kaum geschafft,
sich zu waschen und ein dünnes weißes Leibchen mit Lochstickerei anzuziehen,
das sie gefunden hatte, als Jonathan den Raum betrat.
    Sein
dunkles Haar war zerzaust, und er war nackt bis auf das unzulängliche Handtuch
um seine Taille. Donner ließ plötzlich die Fenster klirren wie eine himmlische
Warnung. Jonathan ging zum Kamin und hielt ein Streichholz an die Holzspäne auf
dem Rost. Obenauf legte er mehrere Stücke trockenen Holzes.
    Elisabeth
bebte wie eine Jungfrau, als er den Docht der Kerosinlampe auf dem Kaminsims
herunterdrehte und den Raum in Dunkelheit tauchte, ausgenommen das
ursprüngliche, tiefrote Glühen des Feuers. Er kam zu ihr und legte seine
starken Hände an ihre Taille.
    »Danke«,
raunte er.
    Durch
Elisabeth flutete eine Hitzewelle, und sie konnte sich kaum aufrecht halten. »Wofür?«
vermochte sie gerade noch zu fragen, als Jonathan ihre Brüste durch den Stoff
hindurch streichelte.
    Er beugte
sich vor und küßte ihren Hals, während seine Daumen ihre bedeckten Brustspitzen
für seinen Mund
bereitmachten. »Dafür, daß du hier bist – jetzt, heute nacht, wo ich dich so
sehr brauche.«
    Sie stöhnte
leise und strich mit ihren Händen über seinen muskulösen, noch feuchten Rücken.
Er roch nach Seife und Brandy und Maskulinität. »Ich brauche dich auch,
Jonathan«, gestand sie flüsternd.
    Er zog sich
weit genug zurück, um das Leibchen über ihren Kopf zu ziehen und beiseite zu
schleudern. Seine grauen Augen schienen zu glühen, während er die Rundungen
und Täler ihres Körpers förmlich in sich aufsog. Dann ließ er das Handtuch
fallen.
    Sie hatte
nicht so direkt sein wollen, aber er war so großartig, daß sie nicht
widerstehen konnte, ihn zu berühren. Als sich ihre Finger um ihn legten, warf
er den Kopf zurück und gab ein leises Grollen wilder Hingabe von sich. Mit
einer Hand drückte sie ihn in einen Sessel, während sie ihn weiterhin mit der
anderen streichelte.
    »Lieber
Himmel, Elisabeth ...« stöhnte er, als sie sich zwischen seine Beine kniete und
die nackte Haut seiner Schenkel küßte. »Aufhören!«
    »Ich werde
nicht aufhören«, erwiderte

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