Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
Vom Netzwerk:
früherer Ehemann.
    In diesem
Augenblick erschien Forbes mit den Männern, die er angeheuert hatte, und dem
Marshal von Northridge. Die Männer begannen die kämpfenden Frauen
auseinanderzuzerren, aber an sie verschwendete Bonnie keinen Gedanken mehr.
Nichts anderes war ihr bewußt als der harte Körper, den sie an ihrem Rücken
spürte, und die Arme, die sie unnachgiebig festhielten.
    »Laß mich
los«, fuhr sie ihn schließlich an, nachdem sie sich vergeblich bemüht hatte,
eine würdevolle Haltung zu bewahren.
    Doch Eli
dachte gar nicht daran, sie freizugeben. Er lockerte nur seinen Arm um ihre
Taille, so daß sie sich umdrehen und ihm ins Gesicht sehen konnte.
    »Wenn das
nicht unsere Bürgermeisterin ist ...« sagte er gedehnt und völlig unbekümmert
der Tatsache, daß die halbe Stadt zusah und zuhörte. »Aber wer hätte gedacht,
daß dieses hohe Amt von einer Dirne bekleidet wird?«
    Bonnies
Entsetzen über Elis unerwartetes Erscheinen wurde augenblicklich von wildem
Zorn verdrängt. Sie versuchte, nach ihm zu schlagen, aber nur mit dem Erfolg,
daß er ihre Arme an ihre Seiten preßte und sie noch unerbittlicher festhielt.
»Ich bin keine Dirne!« schrie sie.
    »Und ich keine Christin!« warf Menelda Sneeder höhnisch ein.
    Bonnie
stieß einen Schrei aus, der tief aus ihrer Kehle kam und wie das Fauchen einer
mordlustigen Raubkatze klang. Aber es gelang ihr nicht, sich zu befreien.
    In diesem
Augenblick trat ein Mann mit einer Goldrandbrille, hinter der sich sehr
gutmütige Augen verbargen, vor Bonnie. Sie erkannte ihn sofort, es war Seth
Callahan, der Familienanwalt. »Laß Mrs. McKutchen los, Eli«, sagte er ruhig.
»Du machst dich lächerlich.«
    Der Druck
von Elis Arm um ihre Taille ließ so urplötzlich nach, daß Bonnie den Halt
verlor, stolperte und auf die Knie fiel.
    Empört,
entsetzt und zutiefst gedemütigt, wühlte sie beide Hände in den weichen Schlamm
und schleuderte ihn Eli ins Gesicht, als sie sich wieder aufrappelte. Da er in
seiner ersten Verblüffung nicht reagierte, nutzte sie die Gelegenheit, um ihre
Röcke zu raffen und die Flucht zu ergreifen.
    Doch Eli
holte sie mühelos ein, warf sie wie einen Sack über seine Schulter und
schlenderte mit ihr in Richtung Brass Eagle.
    »Laß mich
los!« schrie Bonnie, die um ihr Leben fürchtete. Eli betrat das prächtige
Gebäude und trug Bonnie langsam die breite Treppe hinauf. Seth, der sich
Bonnies lautstarken Protesten angeschlossen hatte, hastete ihnen nach.
    »Eli«,
kreischte Bonnie, als sie den ersten Stock erreichten, »ich flehe dich an ...
Laß mich los!«
    Eli zögerte
keinen Augenblick; seine einzige Antwort auf Bonnies Flehen war das Aufstoßen
einer Tür.
    Entsetzt
schloß sie die Augen, denn es war die Tür zu Forbes' privaten Räumen, und wer
konnte schon sagen, welch sündiger Anblick sich ihnen hier bieten würde!
    »Eli!« rief
Mr. Callahan aufgebracht. »Ich bestehe darauf, daß du mir zuhörst!«
    »Später«,
entgegnete Eli und stieß ihm die Tür vor der Nase zu. Ein metallisches Schaben
– vermutlich hatte er den eisernen Riegel vorgeschoben.
    Bonnie
öffnete die Augen wieder, weil ihr vor Angst ganz übel war und sie befürchtete,
sich übergeben zu müssen.
    Nach kurzem
Zögern betrat Eli ein sehr luxuriös ausgestattetes Badezimmer und öffnete den
Wasserhahn der großen Marmorwanne.
    Dampfend
heißes Wasser strömte in die tiefe Wanne, und Bonnie wurde von neuem Entsetzen
erfaßt. Wollte er sie etwa garkochen in diesem kochendheißen Wasser?
    Sie trat
und schlug nach ihm, aber ihre Kehle war vor Angst wie zugeschnürt, und sie
brachte nicht einen einzigen Ton über die Lippen.
    In der
Zwischenzeit hämmerte jemand gegen die Tür, bis sie in den Angeln quietschte.
    »Eli!« rief
Seth Callahan. »Verdammt – mach die Tür auf, sonst hole ich den Sheriff! Und
das ist ernst gemeint!«
    »Mir auch!«
schrie Eli, der sich gegen Bonnies Angriffe zur Wehr zu setzen hatte, während
er kaltes Wasser zu dem heißen dazulaufen ließ. »Geh doch und hol den Marshal –
sie haben nämlich keinen Sheriff hier. Sag ihm, daß ich meiner Frau, der
Bürgermeisterin, ein dringend benötigtes Bad verabreiche.« Er brach ab und
lachte schadenfroh, bevor er hinzusetzte: »Möchtest du eine Wette abschließen,
auf wessen Seite er sich schlagen wird, Seth?«
    »Ich bin
nicht deine Frau!« wagte Bonnie einzuwenden. »Zum letzten Mal, Eli – laß mich
sofort los!«
    Prüfend
hielt er einen Finger in das Wasser. »Wie du meinst, meine Liebe«,

Weitere Kostenlose Bücher