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Lindenallee

Lindenallee

Titel: Lindenallee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Rohde
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ordentlicher Schuss Rum drin", stellte sie fest.
    „Das ist die Variante für die Erwachsenen."
    „Nach dem Stück Kuchen dürfte ich bestimmt nicht mehr Auto fahren, nach dem was ich gestern konsumiert habe, ist noch genug Restalkohol vorhanden", gab Paula unumwunden zu.
    „Also warst du das doch!"
    „Was war ich?" Paula wurde schlagartig hellhörig.
    „Ich habe heute Morgen Frau Lindner getroffen, als ich Einkaufen gegangen bin."
    Paula stockte der Atem. Irgendwie konnte sie sich bereits denken, was gleich folgen würde.
    Magarete fuhr fort. „Sie berichtete mir, dass heute Nacht jemand sturzbetrunken und laut krakeelend ins Haus gekommen sei." Fragend hob Magarete eine Augenbraue.
    „Das mit dem sturzbetrunken stimmt leider, aber krakeelend?", protestierte Paula schwach. Sie konnte sich nicht erinnern, aber vielleicht hatte sie doch Randale gemacht? „Also, ich vermute Steffen oder Akay hätten mich zum Schweigen gebracht, hoffe ich jedenfalls. Oh wie peinlich, peinlich, peinlich." Paula schlug sich dabei die Hände vor das Gesicht.
    Magarete lachte hell. „Oh Paula, du führst dich ja gut im Haus ein." Ihr kleiner Körper hüpfte beim Lachen auf und ab, Paula stimmte einen Moment später in ihr Lachen mit ein.
    „Ich glaube, ich habe mich schlimm benommen", kicherte Paula albern, die ersten Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Das ist mir so peinlich." Sie bekam ihren Lachanfall nur schwer in den Griff. Es tat ihr gut, keine bitteren Tränen wie gestern zu vergießen, sondern amüsiert über sich selber lachen zu können. Ihr Körper schwemmte die bitteren Tränen von dem Telefonat mit Markus hinaus.
    Magarete beobachtete Paula ruhig. In der kurzen Zeit, in der sie Paula kannte, hatte sie bereits einige ihrer Gefühlsregungen miterlebt. Es glich einer Achterbahnfahrt. Sie vermutete, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Paula sich ihrer Gefühle klar werden und sie ganz sie selbst sein würde. Aus dem Grund wagte sie es, Paula eine Frage zu stellen.
    „Magst du mir erzählen, was gestern der Auslöser gewesen ist?" Magarete sah sie offen und freundlich an.
    Paula überlegte nicht lange. „Der Auslöser war ein Anruf von meinem Ex gewesen."
    Magarete nickte verständnisvoll und wartete ab, ob Paula mehr erzählen würde. Sie tat ihr den Gefallen.
    „Er hat mich gestern eiskalt erwischt. Ich war komplett unvorbereitet. Das hat mich wie ein Hammer getroffen. Unglaublich, ich laufe vor ihm weg und ein einfacher Anruf holt mich wie ein Bumerang wieder ein. Alles was ich versucht habe zu verdrängen, ist wie ein kräftiger Regenschauer auf mich eingeprasselt." Paulas Gesicht verhärtete sich, sie schüttelte traurig den Kopf. Magarete griff über den Tisch zu Paulas Hand hinüber und drückte sie aufmunternd. Dankbar erwiderte sie den Druck und sah Magarete an.
    „Solange ich nicht alle Verbindungen zu ihm gekappt habe, kann ich nicht mit ihm abschließen. Dieses blöde Auto, hätte ich es doch nur irgendwo in einem See versenkt."
    „Was für eine reizvolle Idee", befand Magarete. „Aber damit hättest du dir vermutlich mehr Ärger als alles andere eingehandelt, richtig?"
    „Wahrscheinlich. Jetzt ist es so, dass ich gestern unter Alkoholeinfluss zu dem Thema gegenüber Steffen etwas erwähnt habe."
    „Steffen Borchert, mein Hausarzt?" Magarete lächelte verschmitzt.
    „Das ist ja auch mein Hausarzt. Ach, was sage ich, vom ganzen Viertel, der Samariter des östlichen Ringgebietes", übertrieb Paula aufbauschend. „Jeder ist vollen Lobes über den Mann. Hat er keine Schwächen? Wirft er niemals ein Stückchen Papier anstatt in den Papierkorb auf den Boden?"
    „Paula, gestatte mir, dass ich das sage: du spinnst." Magaretes Augen funkelten belustigt in der warmen Sonne.
    Paula zuckte mit den Schultern. „Das gibt es doch nicht, dass jeder nur Gutes über ihn zu sagen hat. Außerdem ist fast jede Frau des Viertels hinter ihm her.“
    „Mich kannst du ausschließen, der ist mir viel zu jung. Siehst du Paula, da sage ich etwas Schlechtes über hin, er ist zu jung."
    Paula seufzte. „Ich gebe es auf." Magaretes Körper begann wieder auf und ab zu hüpfen, sie lachte über Paula.
    „Bitte Magarete, nicht lachen.“
    Magarete riss sich zusammen, ihr Körper tat nur noch kleine Hüpfer. „Was ist denn nun mit Steffen?", lenkte sie das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema zurück.
    „Steffen hat einen Freund, der ist Anwalt und morgen kommen sie bei mir vorbei."
    „Das ist doch

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