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Lindenallee

Lindenallee

Titel: Lindenallee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Rohde
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oder?“
    „Sie waren so erleichtert, dass ich Markus verlassen hatte. Ich musste allerdings meinen Vater abhalten nach München zu kommen. Am Telefon drückte er sich drastisch aus. „Dem Markus polier ich die Fresse“, waren seine Worte. Paula lachte herzlich. „Mein Papa. Ein herzensguter Mensch, aber so hatte ich ihn auch noch nie erlebt.“
    „Wissen deine Eltern, was genau in München passiert ist?“
    „Um Himmels willen, nein. Ich sagte ihnen nur, Markus hätte mich betrogen und dass es aus sei. Die Details habe ich ihnen erspart.“
    Paula schwieg, Akay nippte an ihrem Glas.
    „Ab jetzt wird alles besser, Paula, daran glaube ich ganz fest. Lass uns das begießen.“ Akay nahm die Weinflasche, aus der allerdings nur noch ein paar Tropfen in das Glas liefen. „Oh, alle.“
    „Ich habe noch eine Flasche in der Küche.“ Paula stand auf, um sie zu holen. „Mir geht es, seitdem ich hier wohne, auch schon viel besser.“ Sie kam mit der Flasche zurück. „Ich glaube, ich muss meine Aussage von eben relativieren. Ich habe den einen oder anderen Weinanfall ausgeblendet. Der letzte war, nachdem Markus hier aufgetaucht war. Soviel, wie in den letzten Tagen, habe ich seit der Trennung nicht geweint.“
    „Das ist gut, dann verarbeitest du die Trennung. Das gibt dir die Chance auf eine neue Beziehung.“ Akay lächelte spitzbübisch.
    „Eine Neue? Auf keinen Fall. Warum grinst du jetzt so?“
    „Ich habe gehört, du machst morgen mit Steffen einen Ausflug.“
    „Das gibt es doch nicht, woher weißt du das denn schon wieder?“
    „Buschtrommeln.“ Akay lächelte sie wissend an.
    „Hier bleibt aber auch nichts geheim, schlimm ist das“, antwortete Paula theatralisch. „Und es ist nur ein Ausflug. Er hat ein Auto, ich darf mit meinem nicht mehr fahren. Nicht mehr und nicht weniger.“ Paula ahnte, dass es wie eine Rechtfertigung klang.
    Akay winkte ab. „Na klar, nur ein Ausflug. Ich hoffe, ich bekomme einen Bericht, wie es mit dem begehrten Junggesellen gelaufen ist.“
    „Akay, trink doch noch einen Schluck, dann kannst du nicht so viel Blödsinn erzählen.“ Paula goss ihr das Glas bis zum Rand voll.
    „Oha, du willst mich betrunken machen damit ich schweige. Paula, das funktioniert nicht. Das haben wir doch schon in deinem Fall gesehen. Aber schön, dass wir zwei Nachbarinnen sind. Echt klasse, dass du die Wohnung bekommen hast!“
    „Gab es denn so viele andere Bewerber?“ Paula hatte sich darüber noch nie Gedanken gemacht.
    „Etliche haben sich die Wohnung angesehen und es gab eine Menge Interessenten.“ Akay überlegte laut. „Wenn ich so recht nachdenke, ist es seltsam, dass ausgerechnet du sie bekommen hast. Deine Eltern haben sie für dich angeschaut, aber der Vermieter hat dich nie persönlich kennengelernt. Würdest du anstatt seiner die Wohnung an jemanden vergeben, den du nicht kennst?“ Fragend blickte sie zu Paula hinüber.
    „Ich würde es sicherlich nicht tun. Meine Eltern riefen an dem Tag an und verkündeten mir die gute Nachricht. Ich muss sie fragen, wie es dazu kam.“
    „Noch ein Grund anzustoßen. Diesmal auf deine Eltern.“
    „Akay, lass mich bitte heute nicht so viel trinken. Ich möchte mich morgen nicht vor Steffen blamieren.“
    „Ihr trefft euch doch erst nachmittags“, wandte Akay ein.
    „Trotzdem, sicher ist sicher.“
    „Ich passe auf.“

15
    Nachmittags fuhr Steffen mit seinem großen Wagen vor. Er fand keinen Parkplatz und hielt direkt vor dem Haus, sprang heraus und drückte Paulas Türklingel.
    „Hallo Dr. Borchert.“ Frau Lindner stand am geöffneten Fenster ihrer Wohnung und begrüßte ihn neugierig.
    „Hallo Frau Lindner. Wie geht es Ihnen?“
    „Bestens.“ Frau Lindner entging der Freizeitlook des Arztes nicht. Er trug Jeans, ein T-Shirt und eine Strickjacke. Die Sonnenbrille hatte er lässig auf den Kopf zurückgeschoben. „Sie sehen nicht aus, als ob Sie beruflich bei uns im Haus wären“, stellte sie fest.
    „Das stimmt.“ Er nickte ihr lächelnd zu, verspürte aber keine Lust ihr zu verraten, warum er vor der Haustür stand.
    Im selben Moment ging die Tür auf und Paula tauchte auf.
    „Aha, Sie holen Frau Rittner ab.“ Frau Lindner lächelte zufrieden. Sie wusste immer Bescheid was im Haus geschah.
    „Hallo Frau Lindner“, rief Paula ihr zu. Zu Steffen flüsterte sie leise: „So eine neugierige Frau. Jetzt kann sie überall herumtratschen, dass wir zwei zusammen unterwegs sind.“
    Steffen nahm Paula an der Hand. „Na,

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