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Linksaufsteher: Ein Montagsroman

Linksaufsteher: Ein Montagsroman

Titel: Linksaufsteher: Ein Montagsroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Sachau
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mit Cordhut auf dem Kopf funktioniert übrigens ganz schlecht. Beschränken Sie sich aufs Hundequälen, wäre mein dringender Rat.«  
    »Sie! Meine Frau ist vor sechs Monaten gestorben!«  
    »Dann können Sie sich ja jetzt voll darauf konzentrieren, Ihren Läusetransporter im Zaum zu halten. Ich kenne die Sorte. Der will mir bestimmt gleich im Schritt rumschnuffeln.«  
    »Sie! Ich …«  
    »Bitte, keine Ursache. Und ich muss jetzt zur Arbeit, wenn Sie entschuldigen.«  
    ***  
    Ja, doch. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir klar, dass ich falsch gehandelt habe. Ich kann es zwar jetzt nicht mehr ändern, aber ich hätte den Hundebesitzer viel härter anpacken müssen. Einfach nur sachlich bleiben ist in solchen Situationen nicht angebracht. So merkt er es sich einfach nicht, und wenn ich Pech habe, breche ich mir nächsten Montag wegen ihm und seiner blöden Töle schon wieder fast das Genick.  
    Wenn ich den nächsten Montag überhaupt erlebe. Im Moment habe ich keine Ahnung, wie ich diesen Montag überstehen soll. Ich sitze mit Elvin und Adrian im Regieraum. Heute bin ich mit ihnen allein. Nicht dass ich Herrn Böshuber von Pinklbräu vermissen würde, aber alleine mit den beiden zu sein, ist unheimlich. Wenn Leute wie Herr Böshuber dabei sind, muss man sich zwar mit deren dummen, einfältigen und witzlosen Ideen herumschlagen, aber wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich lieber zehn witzlose Kundenideen umsetzen, als auch nur eine aus den grässlichen, degenerierten, völlig kranken Hirnen von Elvin und Adrian.  

    »
Okay, Oliver, wir wissen, der Switch von Bier auf Private Banking ist nicht leicht.
«  

    »
Und unsere Mission ist almost impossible.
«  

    »
Elvin bringt es auf den Punkt. Einen neuen Finance-Player zwischen Giganten wie Deutsche Bank, Commerzbank und Konsorten zu etablieren, ist marketingtechnisch ein absolutes No-go.
«  

    »
So sieht es aus. In diesem Segment wurden schon Sachen versucht, die sind quasi untopbar.
«  

    »
Aber wir wären nicht wir, wenn wir nicht regelmäßig untopbare Sachen toppen würden, nicht?
«  

    »
Also, eine neue Bankmarke hat in Deutschland keine Chance, außer …
«  

    »
 … außer diese Bank hat etwas, was andere nicht haben.
«  

    »
Und genau das hat Bratislava Bank: Sex.
«  
    »Sex?«  

    »
Yay!
«  

    »
Und du gibst dem Sex die Stimme.
«  
    »Aha.«  
    ***  
    »Ich frage nicht, ob du schlechte Laune hast, ich stelle fest, dass du schlechte Laune hast.«  
    »Ich hab keine schlechte Laune, du hast schlechte Laune, Tobi.«  
    Er schweigt und mischt die Karten. Sack. Kann er nicht einfach etwas sagen, wofür ich ihn anschreien kann?  
    »Ich hab übrigens nicht gesagt, dass ich Heiße Öfen spielen will.«  
    »Schon klar. Ich übe nur Kartentricks.«  
    »Hör auf mit dem Gefummel. Das macht mich nervös.«  
    »Hier, zieh eine beliebige Karte aus dem Stapel.«  
    »Oh Mann.«  
    »Und merk sie dir.«  
    »Auch das noch.«  
    »Und steck sie wieder rein.«  
    »Kann ich jetzt gehen?«  
    »Ich mische die Karten erneut und lege den Stapel auf den Tisch. Welche Karte hattest du vorhin gezogen?«  
    »Die Honda XR 250.«  
    »Dreh die oberste um.«  
    »Die Honda TL 125. Du bist so schlecht!«  
    »Immerhin Honda.«  
    Ich stiere an die Wand. Ich hasse die Wand. Ich würde auf den Tisch stieren, wenn ich den Tisch nicht noch viel mehr hassen würde.  
    »Weißt du überhaupt, was Elvin und Adrian heute von mir wollten?«  
    »Mit Celine-Dion-Stimme singen?«  
    »Nein, ich musste so sprechen, als ob mich ein Privatkreditangebot sexuell erregen würde.«  
    »Oha.«  

    »
      Denk an deine Freundin , haben sie gesagt.«  
    »Oha.«  

    »
      Oder an irgendeine andere Susi, die dich gerade thrillt. «  
    »Und an wen hast du gedacht?«  
    »Ha! Ich hab mir aus Protest meine Großtante vorgestellt.«  
    »Oha.«  
    »Hat drei Stunden gedauert, bis ich Geld ist geil in einem Tonfall gesagt habe, der ihnen gepasst hat.«  
    »Ich kann dich verstehen. Spielen wir jetzt?«  
    »Auf keinen Fall.«  
    »Schade.«  
    …  
    »Jetzt teil schon endlich aus. Aber wehe, du bescheißt wieder.«  
    Tobi lässt die Karten über die Tischplatte fliegen und ich sehe mir an, was vor mir liegenbleibt. Schrott. Schrott. Schrott. Na ja. Schrott. Schrott.  
    »Falls du übrigens fragen wolltest, wovon ich heute Nacht geträumt habe …«  
    »Wieder was, bei dem du kurz vor dem Sterben

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