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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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sein Tagebuch. Und dort stehen Blumen.
    Blumen? In einer Vase? Verteilt dieser Arschibald jetzt sogar bunte Sträußchen im Haus? Der ist ja schlimmer als Oktavia. Die hat auch so einen Es-soll-doch-alles-nett-aussehen-Fimmel.
    Na schön, so hässlich sind die Blumen auch wieder nicht. Kalle nagt mal an einer. Als Vorspeise gar nicht übel. Allerdings … Hatte Oktavia nicht heute Morgen diesen leckeren Schokoladennachtisch schon vorgehext? Davon könnte er doch vielleicht schon mal ein winziges Stückchen abknabbern …?
    Schokoladenzauber gehört zu Oktavias ganz besonderen Spezialitäten. Wenn sie Zeit genug hat, zaubert sie aus einem winzigen Restchen eine Tafel so groß wie ein Fußballfeld. (Dafür braucht sie allerdings SEHR viel Zeit.)
    Ja, richtig, hier in der Riesenschüssel ist die Nachspeise. Nur ein kleines Tätzchen voll. Hmmmm!
    Dann aber fällt sein Blick auf die Schale auf seinem Schreibtisch, in der tatsächlich sein Stift liegt. Er öffnet das Fenster (denn die Sonne knallt nur so gegen die Scheiben und macht das Haus scheußlich stickig). Danach fängt er munter an loszukritzeln, mit der linken Tatze in der Schokoschüssel …

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    MONTAG
    Schultag
    Laune: mies! Weil
    - Liona immer ungerechter wird. Verjagt mich jetzt schon von öffentlichen Plätzen! Kaum dass ich mal ein nettes Sommerschneebad nehmen will.
    - Oktavia nie da ist, wenn man sie braucht. Wehe, wenn sie einfach ohne mich zum KAUFHAUS FÜR-ALLES-UND-NICHTS-FÜR-JETZT-UND-DIE-EWIGKEIT geritten ist! Wo ich so dringend einen Maulkorb für diese Zicke-zacke-Drachengurke kaufen will!
    - Arschibald nervt. Echt! Ich warte darauf, dass er anfängt, die Teppichborsten zu bügeln.
    - Oktavia IMMER noch nicht da ist.

    - der doofe Fischteich auch trotz ätzend heißem Wetter nicht austrocknet. Und warum nicht? Weil Mister Ich-hab-alles-im-Griff-und-du-brauchst-dich-um-nichts-kümmern-liebste-Oktavia, ja weil dieser Mister Arschibald jeden Tag den dämlichen Wasserschlauch in den Teich hält und nachfüllt. Was für ein herber Rückschlag!

    Und als ich ihn mal gaaaanz freundlich darauf ansprach, ob er weiter so hirnrissiges Zeug mit Wasserschläuchen hier veranstalten will, da hat er mich doch ganz erschrocken angeguckt und gesagt: „Aber Kalle! Wenn ich kein Wasser nachfülle, dann verdunstet das Wasser doch, und der Teich ist bald leer.“
    „Du merkst auch alles!“, hab ich nur geraunzt. Und gedacht: So leer würde der Teich ja nicht mal sein, denn all die appetitlich zappelnden Fische bleiben ja übrig!
    Das hat Arschibald wohl leider auch gedacht. (Ganz bescheuert ist der Kerl ja nicht.) Denn da hat er mich noch merkwürdiger angeguckt und gesagt:
    „Du willst die armen Tiere doch nicht etwa fressen, oder? Die wollen doch auch leben!“
    Ich meine – HALLO? – und ich? Will ich nicht leben? Wenn die Fische nicht in meinem Magen landen wollen, dann sollen sie das nächste Mal eben nicht als Fische auf die Welt kommen. Aber – zisch – das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
    Allerdings nicht die von Arschibald. Er stellt mir jetzt jeden Morgen so ein staubtrockenes Müsli hin, weil er denkt, das sei gesund für Katzen. Bin ich ein Ziegenbock mit Heumagen, oder was?
    Auch auf diesen Irrtum seinerseits hab ich ihn mal gaaaanz freundlich hingewiesen. Dass einem von dem Zeug das Maul einstaubt, nämlich!
    Da hat er mir den Karton, wo diese Flocken drin sind, hingehalten (aus einem stinknormalen Supermarkt, kein Wunder) und mir vorgelesen (als ob ich selbst keine Augen hätte), was da drauf steht. Katiklecks oder so ähnlich heißt das Zeug. Und unter dem Namen steht: Damit Ihre Katze den ganzen Tag schnurrt! Und darunter war auch noch ein Bild von einer blödsinnigst lächelnden Katze.
    Also echt, dämlicher geht’s nicht! Auf MEIN Schnurren kann Arschibald lange warten!

    Um Streit aus dem Weg zu gehen (Oktavia hat mich grässlich flehentlich darum gebeten), verfüttere ich das Zeug jetzt heimlich an unsere Hausmäuse. (Und warte danach auf vernünftigeres Essen.) Damit die lieben Tierchen auch genug zu futtern haben und sich deshalb wunderbar vermehren und vermehren und vermehren.
    Nicht, dass wir einen Mangel an Mäusen im Haus hätten, aber ich habe da so meine Pläne … (Eine kleine Geschäftsidee sozusagen. Grins.)

    Erschreckt auf meinem kleinen Spaziergang eben:
    - einen riesigen Hund, der bereits bei der ersten freundlich ausgefahrenen Tatze, die seinen wolligen Hintern traf, jaulend zurück zu seinem

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