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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Drachenflügelchen, die ihm seit Lionas Geburtstag gewachsen sind, aufgeregt herumflattern. Und – wusch – sind die blauen Kornblumen auch schon einen Kopf kürzer!
    „Zicke-zacke-zicke-zacke-Kalle, hurra!“, kräht das wuselige Monsterchen hocherfreut darüber, Kalle zu sehen.
    Das hebt Kalles Katerlaune allerdings nicht.
    „Du dämliche Drachengurke!“, begrüßt er das grüne Wesen. „Um ein Haar wärst du mir ins Gesicht geflogen! Pass besser auf, wo du dein dämliches Fliegen lernst!“
    Der kleine Drache hopst ungebrochen fröhlich auf und nieder.
    „Zicke-zacke-zicke-zacke-Zeno fliegen, hurra!“, kräht er vergnügt.
    „Quatsch fliegen! “, knurrt Kalle. „Bloß weil du alles im Umkreis von einem Kilometer umnietest, heißt das noch nicht, dass du fliegen kannst!“
    „Aber zicke-zacke-Zeno bald fliegen! Hurra!“, lacht Zeno.
    „Pah!“, macht Kalle bloß und funkelt den Drachen warnend an. „Geh mir aus dem Weg, sonst hast du ’ne fette Tatze auf deinen Schuppen, klaro?“
    „Zicke-zacke-zicke-zacke-Zeno klaro, hurra!“, ruft Zeno noch, aber macht vorsichtshalber doch lieber Platz. Und – ups – tritt dabei aus Versehen auf etwas Weißes drauf.
    „Wuff!“, bellt das Weiße empört.
    „Zicke-zacke-zicke-zacke-Duffy, hurra!“, kräht Zeno freudig. „Maulwuffhügel-Finden spielen?“
    „Wuff!“, stimmt Duffy begeistert zu und vergisst völlig, dass er gerade eben getreten wurde.
    Kater Kalle rollt mit den Augen. Noch ein Punkt, den er schleunigst mal mit Oktavia besprechen muss. Findet sie nicht, dass es allmählich ein wenig voll im Haus wird?
    Na schön, Duffy war immer schon eine kleine Hundenervensäge. Aber immerhin war er die meiste Zeit gar nicht da. Und als Oktavia ihrer Liona den kleinen Drachen Zeno zum Geburtstag geschenkt hat, da hatte Kalle immerhin die Hoffnung gehabt, dass es sich deswegen mit Duffy komplett erledigt haben würde. Aber – fauch – das hatte es sich ja dann so gar nicht.
    Noch schlimmer: Zeno und Duffy sind so dicke Kumpels und toben den ganzen Tag so glücklich durch Haus und Garten und quer über Kalle hinweg, dass eher zubefürchten ist, dass Duffy nun noch mehr Zeit im Hause Lix verbringen wird.
    Kater Kalle seufzt tief. Bloß gut, dass Oktavias Heilmachzauber einer ihrer besten Zauber ist!
    „Na, welche Ratte ist dir denn über die Leber gelaufen?“, begrüßt ihn Archibald drinnen in der Küche freundlich.
    Oktavias Freund Archibald (der, der immer noch im Gartenhäuschen schläft) steht am Herd und brutzelt irgendwas in einer Pfanne. Das, was er brutzelt, riecht ziemlich gut.

    Kalle springt auf die Anrichte und reckt seinen Kopf. Mhmmmm, Speck und Tomaten! Na schön, Mäusepfoten oder Brathering wären auch lecker gewesen, aber eins muss man diesem Arschibald lassen: kochen kann er!
    „Pfoten weg!“, ruft Archibald allerdings im gleichen Moment energisch.
    Was ihm einen SEHR vorwurfsvollen Blick von Kalle einbringt. Was erlaubt sich der Kerl! Schließlich ist er total neu hier und Kalle wohnt hier schon hundert Jahre. Ähm, oder so.
    Noch grummeliger als sowieso schon springt er wieder von der Anrichte runter und schnürt rüber ins Wohnzimmer.
    „Kalle?“ Archibald folgt ihm mit einer Gabel in der einen Hand und einer offenen Packung saftigem Bratspeck in der anderen bis zur Tür. „Möchtest du eine oder zwei Scheiben Speck haben?“

    Kater Kalle springt mit einem Satz auf seinen Schreibtisch am Fenster und lässt sich dann zu einem kurzen Schnauben herab. (Kalle beherrscht ungefähr siebenunddreißig verschiedene Arten zu fauchen und zu schnauben. Dieses hier war ein sehr knappes und beeindruckend verächtliches Schnauben, das er gekonnt durch die Nase ausstößt.)
    Archibald wird ungeduldig. „Könntest du mir bitte eine Antwort geben?“
    „Vier“, zischt Kalle. (Durch den Mund klingt das Schnauben noch viiiel gefährlicher.)
    Archibald scheint sich aber nicht zu fürchten. „Vier was?“
    „Vier Scheiben“, zischt Kalle.
    „Danke“, sagt Archibald und grinst. „Und falls du deinen Stift suchst, den habe ich vom Teppich aufgehoben und dort vorne in die Stiftschale gelegt.“
    Damit dreht er sich um und geht zurück zum Herd.
    „Schschschtift-Schschschale!“, zischt Kalle verächtlich – diesmal durch Mund und Nase gleichzeitig. „Was ist das denn für ’ne dämliche Idee? Dieser Ordnungsfimmel geht mir echt auf die Nerven!“ Kalle überprüft mit messerscharfem Blick seinen Schreibtisch.
    Okay, hier liegt

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