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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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Schule nicht darf. Vielleicht bleibt er morgen doch lieber zu Hause.
    Gerade als Liona Duffy sehr eindringlich all diese Dinge erklärt, kommt Marilotta dazu. „Mit wem redest du denn?“
    Liona dreht sich erschrocken um. „Wieso? Mit niemandem.“
    Vom Fußboden hinter Liona kommt ein kleines, empörtes „Wuff!“.
    Marilotta kichert. „Redest du vielleicht mit dir selbst?“
    „Hihihi!“ Liona kichert unauffällig ein bisschen mit. „Nee, natürlich nicht!“
    Jetzt kommt auch Anton zu ihnen rüber. „Hey, Liona, ich hab meine Eltern gefragt, ob ich am Samstag zu deinem Geburtstag kommen darf, und meine Eltern haben nichts dagegen.“ Er strahlt.
    „Ich hab auch gefragt“, fällt Marilotta ein, „und meine Eltern haben auch ja gesagt, aber sie würden gerne noch wissen, was deine Mama von Beruf ist.“
    Oh, nein! Liona sieht erschrocken und möglicherweise sogar ein kleines bisschen entsetzt aus. Mamas Beruf? Von dem darf in Hennerswalde natürlich NIE jemand erfahren!
    Da lächelt Marilotta ganz lieb. „Keine Angst, es ist ganzegal, was deine Mama ist. Meine Eltern wollen solche Sachen bloß immer wissen. Aber echt, es ist total piepegal , was sie macht.“
    Oh, wenn Marilotta wüsste! Denn Liona weiß ganz genau, dass es Marilottas Eltern ganz sicher überhaupt gar nicht egal sein wird, was Lionas Mama für einen Beruf hat!
    „Also?“, fragt Marilotta freundlich.
    Liona wird vorsorglich schon mal ein bisschen rot. Sie ist nicht allzu gut im Lügen. Aber was sein muss, muss sein. Und überhaupt – Liona hat sich geschworen, dass sie einen nochmaligen Umzug verhindern wird! Und das wird sie!
    „Meine Mama macht …“, fängt Liona mit fester Stimme an, „… macht …“ Und dann hat sie tatsächlich eine prima Idee. „Meine Mama macht Kunst !“
    Liona hat mal gehört, dass manche Leute Kunst machen. Was genau das ist, ist ganz schwer zu erklären. Und noch schwerer zu sehen. Und überhaupt sieht es manchmal so aus, als ob diese Leute den ganzen Tag gar nicht so viel tun. Aber Geld verdienen sie trotzdem und deshalb müssen sie wohl doch irgendetwas machen. Ja, Kunst ist gut.
    „ OH !“, machen Marilotta und Anton fast gleichzeitig.
    „Boah!“, staunen ein paar andere Kinder, die zugehört haben.
    K unst klingt wirklich toll.
    Liona lächelt zufrieden. Denn irgendwie ist das ja noch nicht mal richtig gelogen. Sprechen Mama und Kater Kalle nicht immer von der großen Hexenkunst ?
    „Was macht sie denn genau?“, fragt die hübsche Constanze und kommt neugierig näher.
    Constanze ist beliebt und lustig und oh, wie gern wäre Liona ebenfalls mit ihr befreundet! Aber Constanze hat schon so viele Freundinnen, die die ganze Zeit wie ein Bienenschwarm um sie herumtanzen, dass sie bisher kaum mit Liona geredet hat.
    Vielleicht möchte Constanze nur summende Bienen um sich herum haben? Das wäre schade. Denn Liona ist sich sicher, dass sie selbst leider keine gute Biene abgeben würde. Dazu ist sie viel zu sehr Liona.
    Trotzdem schielt sie den halben Tag sehnsüchtig zu Constanze hinüber. Und nun spricht die Bienenkönigin endlich mal mit ihr!
    „Meine Mama macht …“, fängt Liona an und versucht, sehr interessant zu klingen, damit Constanze auch ja Lust hat, noch weiter mit ihr zu reden. „Sie macht … moderne Kunst.“
    Moderne Kunst ist noch besser, denkt Liona zufrieden.Moderne Kunst kann nämlich alles sein.
    Einmal war Liona mit Mama in einer Ausstellung, wo man alte Suppentüten und halb aufgegessene Teller voll Spaghettis in Glasvitrinen bewundern konnte. Und das fand Liona damals dann wirklich wunderlich. Aber das war eben moderne Kunst gewesen.
    Ein paar alte Suppentüten wird Liona bestimmt bei sich im Haus finden. Falls Constanze mal kommen und nachprüfen möchte, ob Lionas Mama wirklich so was macht.
    „Und was genau ?“, bohrt Constanze leider weiter nach.
    Oh ja, wie gern Liona auch mit Constanze befreundet wäre!
    „Komm doch einfach am Samstag zu meiner Geburtstagsparty“, schlägt Liona da vor, ohne lange nachzudenken, „dann kannst du ja selbst sehen, was meine Mama macht.“
    Ach du lieber Hexenhimmel! Was ist Liona denn jetzt rausgerutscht? Ob das so eine gute Idee war? Dass sich jemand ausgerechnet an ihrem Geburtstag bei ihr zu Hause allzu neugierig umsieht, das ist doch wohl das Letzte, was Liona möchte!
    „Danke!“, freut sich Constanze und versichert dummerweise sofort: „Ich komme! Dürfen Tarita und Pippa undRieke auch kommen?“
    NEIN !, denkt Liona

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