Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
Vom Netzwerk:
„Gebuhuurstahahaag!“
    Liona wischt die gemischten Gefühle beiseite und springt die Treppe runter und direkt in Mamas Arme. Und Duffy hinterher.
    „Häppie Börsdeei tu juuu! Kleine Mäuse im Schuuuuh!“ , singen Mama Oktavia und Kater Kalle.
    Kalle hat sich sogar extra geburtstagsfein gemacht und trägt sein rot schimmerndes Halsband, in das sein Name mit kleinen weißen Perlen eingestickt ist und das ihmOktavia zu seinem vierten Hexenkaterstern geschenkt hat. Das bindet er nur bei ganz besonderen Gelegenheiten um.
    (Hexenkater brauchen normalerweise selbstverständlich keine Halsbänder, auf denen ihr Name steht. Falls jemand wissen möchte, wie er heißt, ist es für Kalle ja babykatzenleicht selbst klar und deutlich „Ich heiße Kalle Lix. SONST NOCH FRAGEN ?“ zu fauchen.)
    Liona freut sich. Und dann sieht sie die Geschenke und freut sich noch mehr. Rund um die kunterbunte Torte (Sahnecreme mit Pfirsichen, Pflaumen, Heidelbeeren und Erdbeeren, umrundet mit Marshmallows, Gummibärchen und Schokostreuseln) liegen sieben Geschenke. In ebenso kunterbuntes Geschenkpapier eingewickelt. Ein achtes Geschenk steht auf der Erde neben dem Tisch.
    Liona starrt das achte Geschenk von Mama Oktavia an. Denn dieses Paket ist riesig. Der Karton reicht vom Boden bis fast zum Küchentisch hoch. Er ist so breit wie hoch wie lang. Und – heiliges Hündchen! – hat sich das Geschenk eben bewegt?
    Duffy setzt sich auf seinen kleinen wolligen Hintern und spitzt verwirrt die Ohren. Da! Jetzt hört man wirklich etwas. Aber was? Ein Rascheln. Ein Kratzen. Und … war das ein Schnauben?
    Liona hält den Atem an und guckt mit groß aufgerissenen Augen Mama Oktavia an. Und danach Kalle.
    Mama Oktavia grinst über beide Backen.
    Und sogar Kater Kalle lächelt. Man kann’s kaum erkennen – nur an seinen Barthaaren. Die zucken.
    Das kommt Liona nun doch etwas verdächtig vor. Kalle würde sich doch auf keinen Fall über einen Hund freuen! Oder doch?
    „Darf ich?“, fragt Liona ungeduldig und deutet auf das große Paket.
    „Erst die Kerzen!“, verlangt Oktavia. „Und nicht vergessen, dir beim Auspusten was zu wünschen! Das geht dann in Erfüllung!“
    Nun schnaubt das Paket sogar ein zweites Mal.
    „Hihihi!“, kichert Mama Oktavia fröhlich.
    „Hehehe!“, maunzt Kater Kalle.
    Und da reckt sich Liona schnell rüber zur Torte, wünscht sich ganz hexenkräftedoll ihren Hund und … pustet!
    Sehr gut, alle Kerzen sind aus. Liona fängt an, die Schleife von dem großen Paket zu fummeln, reißt das Papier danach ungeduldig herunter und …
    „Wuff!“, bellt Duffy begeistert. „Wuff-wuff!“ Er steht wedelnd neben Liona und feuert sie an. „Wuhuuuff!“
    „Ach, Duffy!“ Liona lächelt und lässt den Deckel noch eine Sekunde zu. „Du lieber, liebster aller Hunde!“
    Sie streichelt über Duffys weiches Fell und sieht ihm zärtlich in die Augen. Denn gleich wird sie ja einen richtigen Hund aus dem Karton heben, und dann? Dann wird Duffy sie wahrscheinlich enttäuscht für immer verlassen und nie wieder vom Himmel oder durch die Zimmerdecke fallen. Und da seufzt Liona dann doch noch mal aus tiefstem Herzen.
    „Ist ja gut!“, faucht Kalle. „Jetzt lass diesen beschränkten Luftköter endlich in Ruhe und mach den Karton auf!“
    „Kalle!“ Oktavia straft Kater Kalle mit einem vorwurfsvollen Blick. „Etwas netter bitte!“
    Doch man kann sehen, dass auch Mama Oktavia es kaum noch abwarten kann.
    Und da kriegt Liona wieder dieses dumme Gefühl. Dieses dumme Gefühl, dass möglicherweise doch KEIN Hund in dem Karton sitzt. Aber was soll es sonst sein?
    Sehr langsam hebt Liona nun den Deckel hoch. Ja, sie öffnet den Deckel und …
    … starrt auf einen grünen Kopf.
    Gibt es grüne Hunde?
    Ratlos guckt Liona zu Mama rüber.
    Mama Oktavia strahlt wie eine Sonnenblume in der Sommersonne.
    Liona guckt zurück in den Karton.
    Das grüne Tier schüttelt sich, reckt seinen langen Hals und sieht sich neugierig um.
    „Uuuuaaaaahhhhh!“, macht es und versucht ein schiefes Lächeln. „Zicke-zacke-zicke-zacke-Zeno, hurra! Ähmm… herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“
    Liona bleibt der Mund offen stehen.
    Was für eine Enttäuschung!

Wer will schon einen Drachen?
    Also, eins ist schon mal klar: Das grüne Tier, das Liona aus seinem Karton heraus freundlich anlächelt, ist KEIN Hund. Außerdem spricht es!
    Tiere sprechen nicht. Jedenfalls keine normalen Tiere.
    Hexenkater sprechen natürlich. Andere verhexte Tiere gelegentlich

Weitere Kostenlose Bücher