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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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Für-alles-und-nichts-für-jetzt-und-die-Ewigkeit heißt und irgendwo liegt, wo Liona noch nie war.
    Als Mama Oktavia Lionas Blick sieht, guckt sie lieber auch mal streng zu ihrem Kater rüber und schimpft ein wenig: „Pfui, Kalle! Schäm dich!“
    Doch Kalle überhört das lässig. Oktavia ist fast nie ernstlich böse. Und wegen eines winzigen Stückchens Schokolade?
    „Lächerlich!“, maunzt Kater Kalle unter seinem Kissen hervor.
    Liona hatte sich gerade eben vor fünf Minuten an ihren Schreibtisch gesetzt, um – genauso wie gestern schon – Hausaufgaben zu machen. Sie hat beschlossen, richtig gut in der Schule zu werden, weil Constanze und ihre Freundinnen auch schrecklich gut sind und Liona unbedingt Constanzes Freundin werden möchte. (Auch wenn sie keine Biene sein will.) Der Lehrer Herr Schmidt möchte, dass alle bis zum Montag eine Geschichte schreiben in der vorkommen sollen: eine Maus, eine Katze, ein Flugzeug und ein Brief.
    Liona hatte gleich angefangen zu knobeln … Es könnte eine Maus einen Flug in einem Flugzeug in ein Land gewonnen haben, in der alle Katzen kleiner sind als Mäuse. Was für ein lustiges Leben! Das schreibt die glückliche Urlaubsmaus dann ihren Freunden in einem Brief nach Hause. Ende der Geschichte.
    Liona war sehr zufrieden mit ihrer Idee gewesen und hatte munter losgeschrieben. Aber als sie anfing, die Katzen genauer zu beschreiben, hatte sie an Kalle gedacht. Und außerdem hatte sie gedacht, es wäre vielleicht ganz hilfreich, jetzt ihr letztes aufgespartes Stück Schokolade zu lutschen.Schokolade? Liona suchte und suchte. Kalle?
    Tja.
    Das war’s dann gewesen, denn die Schokolade war weg, und Liona war wütend runter in die Küche gerannt. Blöder Kalle!
    „Das ist Diebstahl!“, pfeffert ihm Liona jetzt um die Ohren.
    „Mundraub!“, erwidert Kalle mit kissengedämpfter Stimme. „Das wird nicht bestraft.“
    „Du pupsdoofer Stinkkater!“, feuert Liona weiter in Richtung rotes Kissen. „Du Dieb! Du …!“
    „Aber Liona! Aber Kalle!“ Mama Oktavia schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. „Streitet euch doch nicht am letzten Abend vor Lionas Geburtstag. Bitte! Kinder!“
    „Ich bin kein Kind!“ Kater Kalle wühlt seinen Kopf unter dem Kissen hervor und schaut empört in die Runde. „Ich bin ein Kater! Und überhaupt!“
    „Pah!“, macht Liona. „Ein mäuseködelig doofer Kratzkater, das bist du! Ja! Und überhaupt machst du morgen bei meinem Geburtstag nicht mit. So!“
    „Aber Liona!“ Mama Oktavia guckt entsetzt. „Du kannst doch nicht zu Kalle sagen, dass er nicht …“
    „Mir nur recht!“, maunzt Kater Kalle unfreundlich.„Wer will schon bei Kindergeburtstagen mitmachen! Und vermutlich hätte ich sowieso noch nicht mal die kratzekatzekleinste Bemerkung von mir geben dürfen! Nur, weil Mademoiselle Lionette hier so schrecklich normal sein will!“
    Und zur kräftigen Untermalung seiner Worte tippt er sich mit seiner rechten Kralle locker und verachtend an die Stirn. Tipp-tipp-tipp!
    „Pah!“, macht Liona noch mal.
    Aber sie ist leider nicht mehr ganz so wütend. Denn Kalle wirkt doch ein klein bisschen traurig und verletzt. Auch wenn er sich alle Mühe gibt, hochnäsig durch sie hindurchzusehen. Und deswegen fängt er an, Liona ein klein bisschen leidzutun.
    Und wenn man nicht mehr richtig wütend ist, dann kann es sein, dass man plötzlich ein paar kleine Frösche im Hals bemerkt. Und zwar solche, die niemand dort hingehext hat. Und wenn man dann nicht sofort ganz feste schluckt, dann könnte sogar noch Schlimmeres passieren.
    Liona versucht, weiterhin so böse zu gucken, wie sie kann. Sie kräuselt die Stirn, kneift die Augen ganz fiese zusammen und zieht den Mund grimmig nach unten, fast so gut wie die Bösewichte im Fernsehen. Doch blöderweise fühlt sie trotzdem langsam ein paar Tränen hochsteigen.
    Das bleibt auch dem alten Kater Kalle nicht verborgen. Und Kalle hat zwar spitze Krallen, aber tief unter seinem Fell doch ein weiches Herz.
    „Ist ja gut“, maunzt Kalle versöhnlich. „Ich habe nicht vor, dir deinen langweilig normalen Geburtstag kaputt zu machen.“
    Er guckt Liona in die hellgrünen Augen, und weil er merkt, dass Liona immer noch nicht richtig glücklich aussieht, setzt er schnell hinzu: „Und sowieso – äh, mauuu – wird dein Geburtstag ja auch gar nicht langweilig, sondern nur – mauuu – normaaal .“
    Das letzte Wort kommt ihm zwar etwas verächtlich über die Lippen, aber immerhin. Liona scheint es zu

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