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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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besänftigen.
    „Okay“, murmelt Liona, „du kannst meinetwegen hier rumliegen, aber …“ Sie hebt ihren Finger streng hoch. „… kein einziges Wort vor meinen Freunden, hörst du?“
    Sie dreht sich hilfesuchend nach Mama Oktavia um. „Mama! Kalle darf KEIN WORT reden! Den ganzen Tag nicht! Katzen reden nicht!“
    „Natürlich nicht, Lionalu!“, beeilt sich Oktavia zu versichern, sieht allerdings Kalle dabei etwas sorgenvoll an. „Kalle wird nur ganz brav miauen. Wie es sich für einen Kater gehört.“
    „ MAU !“, macht Kalle brav.
    Doch als Liona wieder nach oben gegangen ist, rollt er mit den Augen und seufzt leise aus tiefstem Herzen. „Ich glaube, du bist zu nachgiebig, Oktavia. Das Kind wird noch unser ganzes Leben umkrempeln. Ach, warum kann die Kleine unser anständiges Hexenleben nicht einfach genießen!“

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    FREITAG
    Tage im neuen Haus: fünfzehn
    Wetter: wieder wärmer, Wasserstand im Teich allerdings unverändert.
    Fische: Null. Die glibschigen Flossenviecher scheren sich einen Dreck darum, ob ich oben am Rand des Teiches warte und mir den Hintern platt sitze. Und hab ich mir das nur eingebildet, oder hat mir tatsächlich heute einer mit seiner Seitenflosse fröhlich zugewinkt? Unfassbar!
    Verschluckt: Beinahe eine altertümliche Mäusefalle, die an einer fetten Maus dran hing. Rostiges Barthaar! Das Leben in so einem alten Haus ist nicht ganz ungefährlich. Ganz offensichtlich hat hier seit vielen Jahren keine Katze mehr gelebt. Mäusefallen! Wer macht denn so was!
    Erschreckt: ich mich, als mir während eines dringend benötigten Nickerchens nach einem sowieso schon scheußlich anstrengenden Streit vorhin mit Liona auch noch klar wurde, dass Oktavia jetzt bereits drei volle Tage lang ungehindert ihr liebeshexiges Gebräu schluckt.
    Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass Luisettas Erbsenmischungen absolut wirkungslos und somit voll für die Katz sind, mache ich mir doch allmählich ernsthafte Sorgen. Meine langjährige Hexenkatererfahrung sagt mir nämlich, dass Hexereien gelegentlich auch klappen können, wenn der Zauber an sich ganz und gar unwirksam ist. Durch das bloße Glauben an den Erfolg nämlich. Will sagen, wenn man nur ordentlich dran glaubt, dass ein Wunsch in Erfüllung geht, dann braucht es dafür gelegentlich gar keine Hexerei mehr.
    Und wenn man sich Oktavia mit ihrem breitflächig seligen Lächeln im Gesicht – was wirklich wie pure Vorfreude aussieht – mal so anguckt, dann kann man davon ausgehen, dass zumindest Oktavia tatsächlich ganz fest daran glaubt, dass etwas passieren wird in ihrem Leben. Ja, vermutlich glaubt sie wirklich und wahrhaftig, dass eines schönen Tages irgend so ein dusseliges Mannsbild hier hereinspaziert und „Guten Tag“ sagt und Oktavia verliebt anlächelt.
    Was für ein gegrillter Rattenhinternquatsch!
    Als ob Männer einfach so in fremde Häuser spazieren würden!
    Nee, die muss man sich ja wohl erst mal suchen!
    Doch suchen tut Oktavia zum Glück ja nicht. Nee, die sitzt hier nur rum, gießt die Blumen im Garten, kocht langweilige Pflaumenmarmelade, wie jede gewöhnliche Mutter (wie wär’s mal mit Mäusemarmelade? Im Winter, wenn die Viecher sich verkriechen, muss ich ja schließlich auch was essen!), und schlürft ihre Liebessuppe.
    Hm, na schön, klingt vielleicht doch nicht allzu bedrohlich. Werde mal versuchen, mich abzuregen. So was KANN ja gar nicht klappen!

Geburtstagsmorgen mit Freuden und Sorgen
    Es ist ein strahlend schöner Sommermorgen, als Liona am Samstag die Augen aufschlägt. Draußen vorm Fenster pfeifen die Spatzen in der alten Eiche gut gelaunt um die Wette, und am Himmel lacht die Sonne umrundet vom schönsten Babyblau. Was für ein Glück!
    Nachts hatte es nämlich noch gestürmt und geblitzt. Der Regen hatte so doll gegen die Fensterscheiben getrommelt, dass Liona dauernd aufgewacht ist. Und auch als das Gewitter endlich vorbeigezogen war, hatte es geregnet und geregnet und geregnet. Es war klar wie Hexensuppe gewesen, dass dies einer von den Tagen werden würde, an denen es nicht mal mittags richtig hell wird und die Wolken mit jeder Stunde nur immer mehr Wasser auf die Erde kippen würden. Liona hatte sich große Sorgen um ihre Geburtstagsparty gemacht.
    Doch plötzlich, wie von Zauberhand, sind jetzt am Morgen alle dunklen Wolken verschwunden. Liona steht auf und läuft zum Fenster. Ja, sommersonnenschön und – juchhu – wunderbar trocken sieht der Garten aus. Startbereit für die besten wunderbar

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