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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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blinzelte. »Oh. Na gut. Irgendwie überrascht mich das nicht.« Endlich ließ sie ihn los und trat zurück. »Und jetzt kommt endlich rein. Na los!«
    Sie betraten ein kleines, aber sauberes Haus mit bequemen, reichlich abgenutzten Möbeln und einer Menge Bilder auf dem Kaminsims und den Bücherregalen. Ein kleines Klavier nahm eine Ecke des Wohnzimmers ein, und Jess erinnerte sich, dass Annie Jo früher Unterricht gegeben hatte. Nachdem sie die Stadt verlassen hatte, hatte die Zahl der Jungen, die Klavierstunden nahmen, rapide abgenommen.
    »Annie Jo, das ist …«
    »Jessica Ann Ward. Wie könnte ich so ein hübsches Gesicht vergessen?« Annie Jo umarmte sie, und Jess ließ es widerstrebend über sich ergehen. »Ich sehe, du bist noch hübscher geworden.«
    »Danke.«
    »Wollt ihr Kaffee oder heiße Schokolade?«
    »Sehr gern.«
    Annie Jo führte sie in die Küche und ließ sie am Küchentisch Platz nehmen. Sie holte frische Zimtschnecken heraus, während sie Kaffee aufbrühte und für Jess heiße Schokolade machte.
    Als Jess den ersten Schluck nahm, konnte sie nichts weiter denken als: Heirate mich .
    »Also, was kann ich für dich tun, mein lieber Bobby Ray?«
    Smitty stellte seinen Kaffee ab. Er hatte schon drei Zimtschnecken verschlungen, während der Kaffee durchlief. Jetzt griff er nach der vierten.
    Gott, der Mann ist ein Fass ohne Boden.
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte er.
    »Hilfe wobei?«
    »Ich versuche, jemanden zu finden.«
    Ihre bernsteinfarbenen Augen, die so hell waren, dass sie gelber und hundeartiger aussahen, als Jess es in Erinnerung hatte, musterten Smitty scharf. »Du meinst Walt Wilson?«
    Smitty hörte auf, den Zuckerguss von seinen Fingern zu lecken, was Jess schlicht verrückt machte. Wie sollte sie sich konzentrieren, wenn er das unbedingt tun musste? »Du hast von ihm gehört?«
    Mit einem Seufzen stand Annie Jo auf und ging zu ihrem Kühlschrank hinüber, um Kaffeesahne heraus- und Zucker vom Regal zu holen. Sie bot Smitty davon an, der abwinkte, und goss ein wenig davon in ihren Kaffee, bevor sie weitersprach. »Vor ungefähr vier Wochen sind er und seine Gefährtin hier aufgetaucht und sahen aus, als hätten sie schon bessere Tage gesehen. Ich weiß, dass er gehofft hatte, ich würde ihn länger bleiben lassen, aber ich habe eine Regel: Hier bleibt man eine Nacht, und wirklich nur eine. Ansonsten würde ich keinen von ihnen je wieder los. Sämtliche Smiths würden sich aufführen, als wäre das hier ein Bed & Breakfast, wenn sie New York besichtigen.« Sie brachte die Sahne in den Kühlschrank zurück, bevor sie sich wieder setzte und Jess ansah. »Ich kenne seinen Daddy, verstehst du? Hatte mal was mit ihm, als ich achtzehn oder neunzehn war.« Sie zuckte die Achseln. »Es war nicht der beste Ritt meines Lebens, aber es war auch nicht der schlechteste. Zumindest ist Walt Junior klüger als sein Daddy. Wenn auch nicht viel. Jedenfalls tauchten am nächsten Morgen ungefähr drei weibliche und ein männlicher Wolf auf, und weg waren sie.«
    »Weißt du, wohin sie wollten?«
    Sie nippte an ihrem Kaffee, und ihre schlauen Augen beobachteten Smitty. »Warum fragst du?«
    »Meinetwegen«, schaltete sich Jess ein. »Weil ich ihn finden muss.«
    »Er hat etwas hiergelassen.« Sie stand auf und verschwand aus dem Raum, rief aber durch die Türöffnung herüber: »Er hat am nächsten Tag deswegen angerufen, und ich sagte, ich hätte es schon weggeworfen, weil ich ihn nicht noch mal hier haben wollte.«
    Annie Jo kam wieder herein. »Ich fand es komisch, dass er wegen so etwas anruft, deshalb habe ich es mir angeschaut. Und ich habe das hier gefunden.«
    Sie legte eine Ausgabe des Wired Magazine auf den Tisch. »Bist das nicht du, Jessie Ann? Im Hintergrund? Mit dem Schwert?«
    Jess zuckte zusammen. Dieser verdammte Artikel! Sie hatten recht erfolgreich dafür gesorgt, ihre Namen und Infos aus den Zeitungen herauszuhalten, bis Wired vor ungefähr sechs Monaten einen Beitrag über die Firma gebracht hatte. Im Hintergrund eines der Fotos konnte man, wenn man genau hinsah, Phil und Jess mit den römischen Kurzschwertern kämpfen sehen, die sie damals gerade bestellt hatten. Danny, May und Sabina schauten zu und lachten. Als sie das Foto sahen, dachten sie alle, niemand würde sie so weit im Hintergrund bemerken.
    Dann hatte die Frau von der Personalabteilung erzählt, dass sie wegen dieses einen Artikels tonnenweise Bewerbungen zugeschickt bekämen. Warum? Weil jeder die »Besitzer« im

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