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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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verstand sie. Es war etwas, was sie niemals tun würde. Nicht für alle dunkle Schokolade der Welt.
    »Telefon, Ronnie Lee.«
    Die Wölfin kramte das Telefon aus ihrem kleinen Rucksack, dann hielt sie inne und fragte noch einmal: »Bist du sicher , dass du das tun willst? Bist du wirklich sicher, Sissy Mae?«
    »Habe ich eine Wahl? Hat irgendwer von uns eine?«
    Zu Sabinas Überraschung hasste sie Sissy und ihre Freundin mit dem Schmollmund gar nicht. Sie sorgten sich beide genauso um Smitty wie sie und May um Jess. Sie waren eine Familie, und sie waren bereit, alles zu tun, um diese zwei Idioten glücklich zu machen, und wenn es das Letzte war, was sie taten!
    »Gib mir das Telefon.«
    Ronnie klatschte ihr das kleine Handy in die Hand. »Ich hoffe wirklich, du weißt, was du tust.«
    Sissy kicherte und wählte. »Wann wusste ich das je?«
    Zuerst sangen sie »Happy Birthday to You«, denn sie waren Traditionalisten. Dann sangen sie: »Please, Please, Please Let me Get What I Want«, was Johnny zum Lachen brachte.
    Er wirkte wirklich überwältigt von seinen Geschenken und, okay, vielleicht verwöhnten sie ihn ein wenig zu sehr mit dem Geländefahrrad und der neuen Geige, die seine Lehrerin empfohlen hatte – und die er umtauschen konnte, wenn er eine andere wollte –, aber sie wusste, wie es war, wenn man erst verwöhnt wurde und dann nicht mehr. Johnny war ein guter Junge. Er verdiente es, ab und zu ein bisschen verwöhnt zu werden. Obwohl sie mit dem Geländerad nicht einverstanden war. Warum schenkte man jemandem, der mit Händen mit musikalischem Talent gesegnet war, ein verdammtes Geländerad? Doch als sie Einwände vorbrachte, schob ihr Phil ein Stück Schokoladenkuchen in den Mund.
    Als Johnny sie plötzlich umarmte, während sie den Kindern Milch in Gläser goss, wusste sie, dass sie ihn glücklich gemacht hatte.
    Jetzt, während ihre Meute im Wohnzimmer zu alter Siebziger- und Achtzigermusik tanzte, streunte Jess hinaus auf die hintere Veranda und setzte sich auf die Stufen. Sie hatte sich ein Stück von Mays dunklem Schokokuchen und ein Glas Milch mitgenommen. Sie war eigentlich nicht hungrig, nicht nach all dem Essen, aber so hielt sie sich wenigstens alle vom Hals, die meinten, sie sei »schmollen gegangen«.
    Ehrlich, es ging doch nichts über vierzig Wildhunde, die einen fragten, ob »alles okay« sei – pausenlos.
    Jess war nicht überrascht, als sie Smitty aus dem dunklen Wald auf sich zukommen sah. Sie hatte gewusst, dass er früher am Tag im Wald gewesen war, in Wolfsgestalt. Auch wenn sie ihn nicht gerochen oder seinen Atem gehört hätte, hätte sie es auch so gewusst. Sie spürte seine Gegenwart wie eine warme Decke um ihre Schultern. Eine Decke, die sie schützte und beruhigte.
    Jetzt setzte er sich als vollständig angekleideter Mensch zwischen ihre Beine auf die untere Stufe. Sie gab ihm das Stück Kuchen und die Milch.
    So saßen sie lange und sprachen nicht, genossen nur die Landschaft, mit der sie sich eins fühlten.
    Als Jess hörte, wie ihre Meute in der Küche Essen wegräumte und saubermachte, nahm sie den leeren Teller und das Glas und stand auf. Bis sie an der Hintertür war, war Smitty schon gegangen. Doch sie wusste, dass er zurückkommen würde. Wenn sie ins Bett ging, würde sie ihn in ihrem Zimmer finden, wo er auf sie wartete.
    Und wieder würde sie zulassen, dass er sich an sie schmiegte und leise in ihr Ohr schnarchte. Warum? Weil sie ihn liebte und nicht getrennt von ihm schlafen wollte.
    Leider änderte all das überhaupt nichts.
    Sie kannte Smitty; er strampelte sich immer noch ab. Versuchte immer noch herauszufinden, was sie wollte. Es würde etwas Extremes brauchen, um ihn aufzuwecken. Etwas, das er nicht kommen sah.
    Sie betete nur, dass es passierte, bevor sie die Hoffnung ganz aufgab. Viel hatte sie nicht mehr.

Kapitel 26
    Smitty kletterte den Baum herunter, über den er in Jessies Zimmer und wieder heraus geklettert war. Wenn er erst herausgefunden hatte, wie er sie ein für alle Mal zu der Seinen machen konnte, würde er diesen verdammten Baum abholzen. Über ihn war es zu einfach für jeden Drecksack, in ihr Zimmer zu gelangen. Aber an diesem Wochenende diente er definitiv seinem Zweck.
    Als er sich auf den Boden fallen ließ, roch er einen Wolf und drehte sich eilig um, fand aber nur Johnny vor, der am Stamm eines anderen Baumes lehnte und ihn beobachtete.
    »Junge.«
    »Verlierer.«
    Smittys Augen wurden schmal. Nein, nein. Keine gute Idee, den Kleinen jetzt

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