Lions - Feuriger Instinkt
durch sich strömen.
Langsam und methodisch, wie Smitty die meisten Dinge tat, säuberte er weiter die Wunden und Schrammen an ihrem Körper. Er sagte nichts, und sie wollte nicht, dass er sich jetzt zurückzog. Nicht jetzt und niemals wieder.
Jess streckte die Hand aus, riss ihm die Decke von den Hüften und umfasste fest seinen Schwanz. In diesem Bruchteil einer Sekunde verwandelten sich seine Augen in die eines Wolfs.
»Meins«, knurrte sie und fletschte die Zähne.
Dann hatte er sie auch schon auf den Rücken geworfen, der Inhalt des Verbandskastens lag über den Boden verstreut. Er vergrub die Hände in ihren Haaren und drückte ihre Beine mit seinen auseinander.
»Alles deins«, knurrte er zurück, während sein harter Schwanz in sie stieß. »Und ich werde verdammt noch mal dafür sorgen, dass du es auch nie vergisst.«
Jessie hob das Telefon beim dritten Klingeln ab. »Ja?«, antwortete sie. »Wirklich?« Sie kroch unter der Decke hervor und ging zur Haustür. Smitty hörte, wie die Tür aufging, gefolgt von einem: »Ha. Sieh dir das an.« Dann ging die Tür wieder zu, und er hörte das Tappen ihrer nackten Füße auf dem Boden, als sie zurück ins Schlafzimmer kam. »Ja, ja. Alles in Ordnung. Yup. Wir sprechen uns später.«
Sie schlüpfte wieder unter die Decke, und Smitty griff sofort nach ihr und zog sie eng an sich.
»Worum ging es?«
»Wir sind eingeschneit.«
»Eingeschneit?«
»Yup.«
»Wie schlimm?«
»Wenn es nicht bald taut, sterben wir hier draußen.«
Smitty richtete sich so weit auf, dass er in ihr Gesicht hinabschauen konnte, und sie grinste. Ein breites, albernes Hundegrinsen. Er konnte nicht anders, als zurückzugrinsen.
»Du bist mehr als ein bisschen verrückt, oder?«
»Yup.«
Smitty streichelte ihre Wange. »Ich liebe dich, Jessie Ann.«
»Weil ich ein bisschen verrückt bin?«
»Nein, das beweist nur, dass ich dich liebe, weil ich es ertrage.«
Wie erwartet flog ihre kleine Faust auf seine Brust zu, und er fing sie ab und riss Jess quer auf seinen Schoß, sodass sie rittlings auf ihm saß. Er hielt sie an der Hüfte fest und lächelte in ihr hübsches Gesicht.
»Ich meine es ernst, Jessie Ann. Ich liebe dich. Schätzchen, ich glaube, ich habe dich immer geliebt.«
»Gut.« Und ihr unbehagliches Lächeln machte ihn nervös. »Dann macht es dir ja nichts aus, wenn wir heiraten.«
»Heiraten?«
»Mhm.«
»Wölfe heiraten nicht.«
»Wildhunde schon.«
»Wir brennen also durch?«, fragte er hoffnungsvoll.
»Versteh mich nicht falsch, das fände ich großartig. Ehrlich. Aber die Meute würde mir das nie durchgehen lassen. Es muss eine Hochzeit geben. Wir hatten vorher noch nie das Geld für eine richtig hübsche. Es wäre unsere erste, und ich bin die Alpha. Glaub mir, das erwarten sie von mir.«
»Aha. Und wie groß? Zehn, zwanzig Leute?«
»Zehn, zwanzig … dreihundert. Egal.«
Smitty ächzte. »Vergiss es, Jessie Ann.«
»Smitty …«
»Ich brauche kein Stück Papier, um zu wissen, dass ich dich liebe und dass wir für immer zusammen sind.« Er hob die Hand und strich über die bereits verheilende Wunde an ihrer Schulter. Die Augen schließend, grunzte Jessie schmerzerfüllt auf. Also strich er noch einmal mit dem Finger darüber. Diesmal knurrte Jessie und wollte nach seiner Hand greifen. Er fing stattdessen ihr Handgelenk ab und riss sie an sich.
»Ich brauche keinen Priester, damit er wahrmacht, was wir haben.«
»Aber …«
Er ließ ihre Hände los, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und zog sie für einen Kuss zu sich herab. Seine Zunge drang in ihren Mund ein, und Jessie zog ihre zurück, damit er nach ihr angeln musste. Dann biss sie zu.
Smitty zuckte zurück, und sie hob herausfordernd eine Augenbraue. Er drehte sie auf den Rücken und hielt ihr die Arme über dem Kopf fest. Jessie schaute ohne Angst zu ihm auf, ohne Bedauern. Nur voller Lust. Sie fürchtete die rabiate Smith-Seite nicht, die sie entfesselt hatte und die jede Sekunde zum Vorschein kommen konnte. Vielmehr stachelte sie diese Seite von ihm nur weiter an. Sie forderte ihn heraus, sie auf einen harten, schnellen, rauen Ritt mitzunehmen.
Und was für ein Südstaaten-Gentleman wäre er, wenn er die Bitte einer Dame ignorierte?
In Zukunft würde sie vielleicht über die Konsequenzen nachdenken, wenn sie einen Smith-Wolf auf die Probe stellte. Denn in der einen Sekunde hielt er ihre Handgelenke auf dem Boden fest, in der nächsten waren sie mit Hilfe der Gurte ihres Rucksacks
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