Lions - Feuriger Instinkt
Haare hinter die Ohren. »Wie wäre ein guter britischer Krimi?«
»Britisch? Ist das nicht wie die Elfen?«
»Vergiss britisch.«
»Wie wäre es mit Horrorfilmen?«
»Du meinst, so einen unterschwellig grusligen psychologischen, der einem die ultimative Angst einjagt?«
»Nö, ich meinte eher die Zombie-Sorte.«
»Zombies?« Jessie zuckte die Achseln. »Das habe ich noch nie kapiert. Ich meine, die sind doch schon tot. Wozu brauchen sie Blut?«
»Vergiss die Zombies.« Smitty warf einen Blick auf das Regal, in dem die DVD -Sammlung der Meute stand. Vom Boden bis zur Decke und drei Hüllen tief – hier gab es anscheinend jeden Geek-Film, der je gedreht wurde. Unglaublich. All diese Filme, und nichts, worauf sie sich einigen konnten. Mit einem hoffnungslosen Seufzen murmelte er: »Der Pate?«
»Eins, zwei oder drei?«
»Der dritte Teil existiert für mich nicht.«
Jessie wandte sich ihm mit aufgerissenen Augen zu. »Der dritte Teil existiert für mich auch nicht!«
Ohne sich allzu große Hoffnungen machen zu wollen, fragte Smitty: »Good Fellas?«
»In meinen Top Fünf. Aber ich finde, man muss alles von Scorsese und Coppola gesehen haben. Wenn nicht sogar zweitausend Mal.« Sie nahm seine Hand und hielt sie an ihre Brust. »Was ist mit den alten Schwarzweißfilmen? Aus den Dreißigern und Vierzigern?«
» Alles mit Jimmy Cagney.«
»Ich liebe Jimmy Cagney!« Ihr Griff um seine Hand wurde fester. »Wir haben tatsächlich etwas gemeinsam, Bobby Ray! Ich bin so froh, ich könnte heulen.«
»Und wenn wir eines gemeinsam haben, bin ich mir sicher, dass es auch noch mehr gibt.«
Jessie tätschelte seine Hand. »Lass es uns nicht übertreiben, Baby.«
»Da ist was dran.«
Jess saß auf der Couch am Fenster und schaute hinaus zu den schneebedeckten Bäumen direkt vor dem Haus. Abgesehen von dem Feuer, das im Kamin brannte, war das Haus dunkel und still. Sie hatte zu Hause angerufen, um sich zu vergewissern, dass es ihrer Meute gut ging. Es war alles in Ordnung, und sie amüsierten sich anscheinend hervorragend während des Sturms. Obwohl man Shaw hatte brummeln hören können: »Ich rufe echt einen Zoo an für diese Welpen.«
Starke Finger strichen ihr im Nacken über die Wirbelsäule. »Geht es dir gut, Schatz?«
»Alles in Ordnung.«
Smitty setzte sich ans andere Ende der Couch, und sie sahen sich an. Jess hatte keine Ahnung, für wie lange, bis Smitty die Arme ausbreitete. »Komm her, Schatz.« Sie tat es, krabbelte zu ihm hinüber und machte es sich zwischen seinen Beinen gemütlich, den Rücken an seine Brust gelehnt. Er hielt sie fest, sein Kinn ruhte auf ihrer inzwischen verheilten Schulter, obwohl sie keine Zweifel hatte, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein würde, dass er sie zerfleischt hatte. Sie nahm an, dass sie eines Tages wie die seiner Mutter aussehen würde.
So schliefen sie ein, eng umschlungen. Überraschend früh am Morgen wachte Jess davon auf, dass Smitty ihren Körper küsste. Sie genossen einander stundenlang, machten eine Pause, um zu essen, und machten dann weiter.
Die Stürme waren weitergezogen, und sie beschlossen, zu einem späten Mittagessen oder frühen Abendessen in die Stadt zu fahren. Doch als Jess nur in einem Slip aus dem Badezimmer kam, fand sie Smitty vor, der sich gerade anzog.
»Was ist los?«
»Zieh dich an, Jessie Ann.«
»Was ist los?«
»Ich dachte mir schon, dass Wilsons Flugzeug bei dem ganzen Schnee nicht würde starten können, bis der Sturm vorbei ist, aber ich ging davon aus, er müsse im Flieger bleiben. Ich habe die Reed-Jungs geschickt, um nach ihm Ausschau zu halten. Habe deine und meine Meute in Alarmbereitschaft versetzt. Aber er ist weg. Genau wie seine Meute.«
Sie kauerte sich hin und wühlte in ihrer Tasche. »Und?« Sie wusste, es gab ein »Und«.
»Er weiß, dass ich mit dir zusammen bin. Seine Momma hat es schon dem Cousin meines Daddys erzählt.«
»Eggie?«
»Yup.«
Eggie Smith war ein Hardcore-Smith, der den Großteil seiner Zeit als Wolf in den Hügeln vor Smithtown verbrachte. Der Mann hasste alles und jeden, außer seine Gefährtin, mit der er seit zwanzig Jahren zusammen war, und die Tatsache, ein Smith zu sein. Eggie war derjenige, den man anrief, wenn ein Smith Ärger hatte. Er kannte keine Grenzen und hatte kein Problem damit, jeden umzubringen, den er für eine Bedrohung für seine Familie hielt.
Sie spürte, wie Panik ihre Wirbelsäule entlangrieselte. »Ich bin in zwei Minuten angezogen.«
»Alles wird gut,
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