Lions - Feuriger Instinkt
immer noch nicht wohl dabei, sich zum Kampf zu verwandeln, und ihr Blick schweifte zu dem Block mit den Küchenmessern hinüber.
Er lachte. »Denk nicht mal dran, Kleine.«
Als die Panik begann, sich in ihren Knochen festzusetzen, ging die andere Küchentür auf, und Smittys Mom, die alle »Miss Janie« nannten, kam herein.
»Da seid ihr zwei ja. Und esst dieses schlimme Zeug, und dabei ist in einer Stunde das Abendessen fertig!« Sie nahm die Äpfel an ihren Stielen und warf sie in den Mülleimer. »Und jetzt will ich, dass ihr zwei nach oben geht und euch etwas Hübsches anzieht.«
»Warum müssen wir das noch mal tun?«, fragte Johnny, der sich deutlich entspannte, jetzt, wo die ältere Wölfin im Raum war.
»Ihr tut es für deine Momma und meinen Sohn, junger Mann. Und jetzt schwing deinen dürren Hintern nach oben, bevor ich ihn dir mit einer Weidenrute versohle.«
»Wir sind hier in New York. Hier gibt es keine Weidenruten.«
Miss Janie zog eine Augenbraue hoch, und Johnny hob die Hände. »Wir gehen ja schon.«
Johnny nahm Kristans Hand und zog sie zur Tür. Sie schaute noch einmal zu Walt Wilson zurück. Etwas sagte ihr, dass sie den Mann nie wiedersehen würde.
Das Traurige daran war … sie fühlte sich erleichtert.
Janie Mae Lewis wandte sich ihrem entfernten Verwandten zu. »Sieh an, sieh an. Walt Wilson.«
»Miss Janie.«
»Deine Momma hat mir schon erzählt, du seist in der Stadt. Sie war sehr aufgebracht. Aufgebracht, weil meinem Sohn diese kleine Wildhündin wichtiger ist als seine eigene Familie.«
»Ich wollte nur meine Tochter sehen.«
»Tatsächlich?« Janie ging auf ihn zu und sah, wie sich sein Körper spannte. »Das ist lustig. Denn deine Momma hat auch gesagt, dass du Geldprobleme hättest und dass Bobby Ray dir helfen soll.«
Walt machte mehrere Schritte rückwärts, ließ aber den Augenkontakt nicht abreißen. »Ich habe nie darum gebeten, aber ich weiß nicht recht, was das eine mit dem anderen zu tun hat?«
»Alles, wenn Kristans Momma recht hat und du dieses kleine Mädchen nur benutzt, weil du hoffst, dass ihre Meute dich bezahlen wird, damit du gehst.«
»So etwas mache ich …« Der Junge zuckte vor Schreck zusammen, als die Schwingtür hinter ihm aufging und Bubba in den Raum geschlendert kam. Sie musste sich nicht einmal umdrehen, um seinen Geruch zu erkennen, die Art, wie seine Arbeitsstiefel über den Boden schleiften und wie er jedes Mal knurrte, wenn er ihren Hintern ansah. Himmel, sie liebte diesen Mann wirklich.
»Was tust du hier drin?«, wollte Janie wissen und verbarg dabei ihr Lächeln.
»Hab gehört, hier gäb’s kandierte Äpfel.«
»Bubba Smith! Wir essen in einer Stunde!«
»Na und? Vertrau mir, Weib. Bis dahin habe ich wieder Hunger.«
Missbilligend den Kopf schüttelnd, schaute sie wieder Walt an. »Ist das zu fassen? Der Kerl ist das schlimmste Schleckermaul. Also, wo war ich stehen geblieben? Ach ja! Das Mädchen.«
»Meine Tochter geht dich nichts an, Miss Janie.«
»Wirklich lustig, dass sie jetzt plötzlich deine Tochter ist, wo sie doch noch vor einem halben Jahr eine Lüge war, die irgendeine Wildhündin dir aufgetischt hat.«
»Kann man seine Meinung nicht ändern und sein eigen Fleisch und Blut kennenlernen wollen?«
»Natürlich kann man das. Aber mein Cousin, Micah Lewis, hat bemerkt, dass dein Wunsch, Kristan kennenzulernen, scheinbar zufällig mit dem Erscheinen dieser Zeitschrift zusammenfiel … Wie hieß sie noch mal, Bubba?«, fragte sie über ihre Schulter.
»Irgendwas mit Kabel.«
»Nicht Kabel. Wired . Das war’s! Wired Magazine . Sie waren ziemlich versteckt, aber ich sehe, du hast sie schnell entdeckt, nicht? Und dann wolltest du plötzlich deine Verwandtschaft kennenlernen.«
Walts Nasenflügel blähten sich ein winziges bisschen, und die gemeine Ader, die er von seinem Daddy hatte, kam zum Vorschein. »Vielleicht solltest du dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern, Miss Janie.«
»Du hast es auf meinen Tisch gelegt. Du! «
»Ich wollte dich warnen, dass dein idiotischer Junge …«
Sie bewegte sich so schnell, dass er es nicht kommen sah. Er unterschätzte sie aufgrund ihres Alters. Dummer Junge.
Janie schlug die Hand auf Walts Mund, ihre Finger umfassten seine Unterlippe und den Kiefer, hielten sich aber von seinen Zähnen fern. Dann schob sie ihn rückwärts, bis er mit dem Rücken zur Wand stand. Sie wussten beide, dass sie nichts weiter tun musste, als zu drehen, um ihm entweder die Unterlippe
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