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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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seiner Schwester funktionierte das nicht, aber Ronnie Lee fiel jedes Mal darauf herein.
    Er ging auf Brendon und Mitch zu, die ein paar Schritte entfernt die Verkaufsautomaten plünderten, aber er war nicht im Geringsten überrascht, als er Jessies Hand spürte, die an seinem Jackenärmel zog.
    »Smitty, warte mal kurz.«
    Er hob die Augenbrauen in Richtung Shaw und Mitch, bevor er sich zu ihr umdrehte. »Was?«
    »Ich wollte nicht deine Gefühle verletzen.«
    »Dann hast du deine Sache ja super gemacht.«
    »Bist du wirklich … meinst du das ernst? Bist du wirklich sauer?«
    Er starrte sie nur an und achtete darauf, dass sich sein Gesichtsausdruck nicht änderte. Ein kühler Schachzug, den er vor Jahren von Mace gelernt hatte. Katzen besaßen wirklich interessante Fähigkeiten, wenn man etwas lernen wollte.
    »Ach, Smitty, ich wollte nicht …«
    Jessie unterbrach sich und schaute über Smittys Schultern zu den zwei Katzen hinüber, die dort standen und das taten, was sie alle so gut konnten … starren. Und essen.
    »Kann ich euch beiden irgendwie weiterhelfen?«, fragte sie, offensichtlich mehr als nur ein wenig verärgert.
    »Nein«, antwortete Shaw. »Wir haben alles.«
    »Redet nur weiter«, fügte Mitch hinzu. »Das ist faszinierend.«
    »Nein, faszinierend ist, was ich mit deinem hübschen Gesicht machen werde …«
    Smitty schnappte Jessies Arme und zog sie wieder den Flur entlang zu den Aufzügen. Er hatte ganz vergessen, was für ein Temperament sie hatte. Das Mädchen konnte wegen einer Tüte Donuts durchdrehen.
    »Na, na, Jessie Ann. Beruhige dich.«
    »Ich beruhige mich überhaupt … ooh! Schokolade!« Und damit wanderte Jessie hinüber zum Schalter der Schwesternstation und durchsuchte die Schokoriegel, die dort verkauft wurden und deren Erlös an eine Schulklasse ging. Sie war nie lange wütend.
    Smitty erinnerte sich, dass er eine Weile gebraucht hatte, um herauszufinden, dass Jessie kein exzentrischer Welpe war, der von einer Sache zur nächsten wanderte wie die meisten Hunde, immer auf der Suche nach einem neuen Geruch oder etwas zu essen. Wenn sie sich einmal auf etwas konzentrierte, konnte absolut nichts sie davon ablenken. Aber man musste interessant genug sein, um ihre Aufmerksamkeit zu fesseln; andernfalls wanderte sie einfach mitten im Satz davon.
    Der Gedanke, dass er nicht interessant genug sein könnte, um die Aufmerksamkeit der kleinen Jessie Ann zu fesseln, ließ ihn mit den Zähnen knirschen. Er würde ganz einfach nicht zulassen, dass sie ihn so einfach abblitzen ließ. Er wollte Antworten, verdammt, und er würde sie bekommen.
    Entschlossen ging er zum Schalter hinüber und lehnte sich dagegen, während Jessie mit der Krankenschwester sprach, die den Schalter besetzte.
    »Wie viel?«, fragte sie.
    »Ein Dollar das Stück. Die Klasse meines Sohnes versucht, diesen Sommer einen Trip nach DC auf die Beine zu stellen.«
    Jessie grub in der Tasche ihrer Jeans und zog einen Zehner heraus. »Hier. Ich nehme fünf.«
    »Ich hole Ihnen Wechselgeld.«
    »Nee, stecken Sie es in seinen Ausflug.«
    Die Krankenschwester lächelte. »Danke.«
    »Gern.«
    Dann wählte Jessie sorgfältig die Riegel aus und hatte rasch ihre fünf zusammen. Einen reichte sie Smitty. »Karamell«, sagte sie nur.
    Sie ging, und er starrte auf die Süßigkeit in seiner Hand. Nach all diesen Jahren erinnerte sie sich noch an seine Lieblingsschokolade? Er warf einen Blick auf den Stapel, der noch übrig war. Es gab Schokolade mit Karamell und Nüssen. Karamell, Nougat und Nüsse. Weiße Schokolade mit Karamell. Und so weiter und so weiter. Aber nichts davon hatte er je gemocht. Er hatte immer nur schokoladenüberzogenes Karamell gemocht.
    Langsam drehte sich Smitty um und sah Jessie Ann an. Sah sie richtig an.
    Sie war jetzt ein bisschen größer. Locker eins fünfundsiebzig. Klein für einen Wolf oder die meisten Katzen, groß für eine Vollmenschliche. Ihre Jeans war ganz gewöhnlich. Keine Hüfthose, bei der die Unterhose herausschaute. Sie trug Jeans, die bequem waren, nicht verführerisch. Ihre Turnschuhe hatten schon bessere Tage gesehen, aber sie hatte sie schon immer gern getragen, bis sie ihr buchstäblich von den Füßen fielen. Ihr Sweatshirt zierte vorn und hinten der Schriftzug einer Comic-Convention mit einem Datum von vor fast fünf Jahren. Und während sie vor dem Aufzug stand, tat sie schweigend so, als wären ihre Schokoriegel Samurai-Schwerter. Das wusste er, weil sie eine Haltung eingenommen hatte,

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