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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Ebene an.
    »Hallo? Erde an Holzkopf!« Verärgert riss Johnny den Blick von dem Buch los und sah in das hübsche Gesicht von Kristan Jade Putowsky.
    »Was?«
    »Du musst mir einen Gefallen tun.«
    »Im Leben nicht.«
    Er konzentrierte sich wieder auf sein Buch, aber Kristans Hand klatschte darauf und deckte die Seite zu. »Bitte?«
    »Was?«
    »Du musst mich decken.«
    »Dich decken?«
    »Ja, du musst proben oder üben gehen oder so etwas, oder?«
    Jeden Abend der Woche verbrachte Johnny drei oder vier Stunden damit, Geige zu üben. Jess hatte ihm tatsächlich Übungszeiten in einem Musikstudio in der Nähe gebucht.
    »Ja. Und?«
    »Wenn sie später fragen, sag einfach, dass ich bei dir war. Du kommst normalerweise um neun heim, stimmt’s? Dann treffen wir uns um neun vor dem Tor.«
    »Vergiss es.«
    »Komm schon, Johnny. Bitte?«
    »Nein.«
    »Ich decke dich auch mal. Ich wäre dir was schuldig. Ich verspreche es.«
    »Warum?«
    »Warum was?«
    »Warum brauchst du jemanden, der dich deckt?«
    »Kannst du das nicht einfach für mich tun, ohne einen Haufen Fragen zu stellen?«
    »Nein.«
    Sie lehnte sich über den Tisch, und er fing ihren Duft auf. Dieser Duft machte ihn verrückt. Sie machte ihn verrückt.
    »Johnny, komm schon! Bitte!«
    Es musste ein Kerl sein. Er kannte ein paar in ihrer Schule, die ihr linkes Ei gegeben hätten, um mit ihr zusammen zu sein. Der Gedanke an sie mit einem anderen Kerl gefiel ihm gar nicht. Egal, mit welchem Kerl. Aber sie zeigte absolut kein Interesse an ihm, und sie jetzt zu verprellen, würde ihm auch nichts nützen. Wenn er sie jetzt deckte, konnten sie zumindest Freunde bleiben. Was wichtig war, wo sie doch zusammen wohnten und so.
    Er schaute in ihre braunen Augen und ihm wurde klar, dass er ihr nichts abschlagen konnte, dumm, wie er war.
    »Neun Uhr. An der Ecke. Wenn du eine Minute zu spät kommst, bist du am Arsch.«
    Kristan quiekte auf und küsste ihn auf die Wange. »Danke!«
    Verzogene Prinzessin. Er sollte sie hassen. Sie war in einer Meute aufgewachsen, die sie vergötterte, und war geliebt und gehegt worden. Aber er hasste sie nicht. Wenn überhaupt, dann war er schrecklich in sie verknallt. Aber so, wie ihr Vater Danny ihn ansah, würde daraus niemals etwas werden, es sei denn, Johnny beschloss, dass Leben nicht mehr zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte.
    Sich mit einem Leben in sexueller Frustration abfindend, bis er alt genug war, aufs College zu gehen und von Kristan Putowsky wegzukommen, wandte sich Johnny wieder seinem Buch und seinem Burger zu.
    Jess, die schon das Headset ihres Bürotelefons trug, drückte nur auf den Antwortknopf, ohne sich die Mühe zu machen, den Blick von der E-Mail zu heben, die sie gerade entwarf.
    »Hier ist Jessica.«
    »Also, willst du mir sagen, was vorhin passiert ist, oder muss ich raten?«
    Schockiert starrte Jess auf das Telefondisplay. »Wie zum Henker bist du an meine Durchwahl gekommen?« Sie stand nicht im Telefonbuch, und nur die Meute hatte die Nummer. Selbst innerhalb des Gebäudes konnte man sie nicht auf dieser speziellen Leitung erreichen, und sie lief nicht unter ihrem eigenen Namen. Um genau zu sein, hatten mehr Leute ihre private Handynummer als ihre persönliche Bürodurchwahl. Das war der einzige Grund, warum sie überhaupt abends um neun ans Telefon ging.
    »Das darf ich dir nicht sagen«, antwortete Smitty.
    »Tja, vergiss sie wieder. Und hör auf, mich anzurufen.«
    »Ich kann dir nicht helfen, Jessie Ann, solange du mir nicht sagst, was los ist.«
    »Wer hat dich denn um Hilfe gebeten? Ich bin mir relativ sicher, dass ich dich nie um Hilfe gebeten habe. Und das werde ich auch nie.«
    Abgesehen davon: Sosehr es sie auch ärgerte, diese langsame, gedehnte, sirupsüße Stimme auf ihrer privaten Telefonleitung zu hören, sie würde Smitty nicht mit hineinziehen, was auch immer es war. Das Credo der Smiths war einfach: Zuerst kam die Familie. Als Zweites die Meute. Alle anderen ganz zum Schluss. Wenn man mit den Smiths blutsverwandt war, kamen sie aus den ganzen Vereinigten Staaten, um sich für einen einzusetzen. Schon allein aus diesem Grund machten die anderen Gestaltwandler einen weiten Bogen um die Smiths. Ein Smith allein war gefährlich, aber ein ganzer Schwarm von ihnen konnte tödlich sein.
    Wenn ein Smith sich dem zugunsten eines Außenstehenden widersetzte, zog er sich den Zorn von Bubba Smith zu. Das konnte sie Smitty nicht antun. Er und sein Vater hatten eine schwierige Beziehung. Sie wollte

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