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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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das Gesicht. »Kannst du denn gar nichts tun?«
    Als sein Freund nur den Blick abwandte, schubste ihn Smitty mit der Schulter. »Gib’s zu, Mann. Was hast du getan?«
    »Du verstehst das nicht«, stellte Mace resigniert fest. »Ich musste etwas tun. Ich muss nicht nur an uns denken, sondern auch an das Baby.«
    »Was hast du getan?«
    Er konnte Smitty nicht in die Augen schauen und antwortete: »Ich habe ihren Vater angerufen.«
    »Und?«
    »Sie rufen sie nächste Woche in den Dienst zurück.« Er schüttelte den Kopf. »Ich musste etwas tun, Smitty. Es lief aus dem Ruder.«
    »Ich verstehe, Mann.«
    »Nein, tust du nicht. Sie hat Freunde gegen Freunde aufgehetzt, Nachbarn gegen Nachbarn, Frauen gegen ihre Männer. Männer gegen ihre Tennistrainer. Sie hat bei Saks in der Fifth Avenue angefangen, sich zu prügeln. Wenn ihr langweilig ist – dann habe ich Angst um diese Welt.«
    Smitty trank seinen Kaffee und staunte darüber, wie ein Cop im Mutterschaftsurlaub eine ganze Stadt auf Long Island zerstören konnte. Kurz bevor bei Dez die Geburt anstand, hatte Mace sie in ein riesiges Haus in Northport gesteckt und gehofft, dass es ihr so gut gefiel, dass sie es sich noch einmal überlegte, ob sie wirklich in Brooklyn wohnen und – was noch wichtiger war – täglich ihr Leben als New York City Police Detective aufs Spiel setzen wollte. Doch bald nachdem das Baby auf der Welt war, hatte Dez angefangen, sich seltsam zu verhalten. Sie sprach nie über die Arbeit, und Mace kam nach Hause und fand eine fertig gekochte Mahlzeit vor und eine lächelnde Ehefrau, die nur zu gern jeden seiner Wünsche erfüllte. Dann begannen die langen Spaziergänge in der Nachbarschaft mit dem Baby und den Hunden. Wenn Dez nach Hause zurückkam, waren dreißigjährige Ehen beendet. Tennistrainer schossen oder schlugen im Country Club um sich. Wenn Mace sie danach fragte, sagte Dez nichts, sondern bot ihm nur ein Stück selbstgebackenen Zitronen-Baiser-Kuchen an. Ungefähr zu dieser Zeit hatte der Mann aufgehört zu schlafen.
    »Weiß sie es?«
    »Ich weiß nicht. Sie wollten sie heute anrufen, ihr das Wochenende Zeit geben und sie am Montag wieder einsetzen – aber ich habe mich noch nicht getraut, daheim anzurufen.«
    Smitty machte seinem Freund keinen Vorwurf. Natürlich waren sie zusammen Navy SEAL s gewesen, hatten gemeinsam in Feuergefechten gestanden, waren in fremde Länder einmarschiert und hatten alles getan, was ihre Regierung von ihnen verlangt hatte. Aber kein einziges Mal hatten sie eine Furcht verspürt, die der glich, wenn einen Desiree MacDermot-Llewellyn mit einem Lächeln fragte, ob man Salz für seine Kartoffeln wollte.
    »Na ja, zumindest haben wir noch ein paar Stunden hier.«
    Mace trank seinen Kaffee aus. »Gott sei Dank. Ich kann nicht nach Hause … Sie hat mir gestern Abend Rinderschmorbraten gemacht.« Er zerquetschte den leeren Kaffeebecher. »Unmenschlich. Die Frau ist unmenschlich.«
    Smitty trank seinen eigenen Becher leer und warf ihn in den Mülleimer. Er schaute auf die Bildschirme. Sie hatten an allen Stellen, die ihnen eingefallen waren, Kameras angebracht. Das war bisher ihr größter Auftrag, und Smitty wollte, dass er störungsfrei über die Bühne ging. Bisher hatte das Team mindestens vierzehn Leute aufgehalten, die versucht hatten, sich auf die Party zu schleichen. Als Mace ihm ein paar Monate zuvor gesagt hatte, dass man ihnen einen Job als Party-Security angeboten hatte, war Smitty fast in die Luft gegangen. Sicherheitsdienst bei einer Party oder einem Rave war etwas für Typen, die vorbestraft waren und deshalb keine Cops werden konnten. Es war sicher nichts für das gut bewaffnete Team, das Smitty und Mace zusammengestellt hatten, seit sie ihre Firma gegründet hatten. Dann hatte er gehört, wer die Party schmiss. Das war nicht irgendeine schwachsinnige Veranstaltung, sondern der Traum jedes Computerfreaks. Die wichtigsten Player im Computergeschäft – von Millionären bis zu Milliardären – aus dem ganzen Land kamen schon seit fünf Jahren zu diesen Partys. Hier eingeladen zu werden konnte man schon fast in seinen Lebenslauf aufnehmen. Sogar Smitty, der sich einen Dreck um Computer scherte, wenn er nicht gerade eine E -Mail verschicken oder sich einen Porno herunterladen wollte, kannte die Prominenz, die der Sicherheitsdienst zu beschützen hatte.
    Innerhalb von ein paar Tagen hatte es sich von einem »Schwachsinnsjob, den wir machen müssen« zu einem Alle-Mann-an-Deck-Event entwickelt. Zum

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