Lions - Feuriger Instinkt
Jackentasche nach den Schlüsseln. »Ja, klar.« Er hatte die Schlüssel gerade aus seiner Tasche gezogen, als er gegen ihren Rücken prallte.
»Jessie?«
Er schaute auf, und da sah er sie an seinem Wagen lehnen.
Bären. Ungefähr acht von ihnen, keiner kleiner als zwei Meter zehn. Großartig. Genau das brauchte er. Richtig große, richtig schlecht gelaunte Bären.
Davor hatte Jess Angst gehabt. Die örtliche Bärenbevölkerung war nicht freundlich. Eigentlich vertrugen sie sich untereinander nicht, aber gegen Außenstehende schlossen sie sich im Handumdrehen zusammen. Vollmenschen waren willkommen, aber Katzen- und Hundeartige hatten keinen Platz in Martin County.
Smitty strich ihr leicht mit der Hand den Rücken hinunter, bevor er um sie herumging.
»Kann ich euch helfen?«
Derjenige, der auf Smittys Motorhaube lag, schien das größte Problem zu sein, ganz zu schweigen von seiner Größe von wahrscheinlich zwei Meter fünfundzwanzig. Ein Eisbär, der die Hände hinterm Kopf verschränkt hatte und in den Himmel hinaufsah.
»Ich frage mich einfach, was ein Hundepaar in unser Revier führt.«
»Nur ein Halt zum Mittagessen, bis der Regen vorbeigezogen ist.« Smitty zuckte mit den Schultern. »Er ist vorbei.«
»Ja, das ist wahr. Aber ich muss sagen, ich habe langsam genug von euch Leuten, die durch unsere Stadt tapern.«
Smitty stand jetzt neben seinem Wagen. Er sah ruhig aus, cool, vollkommen vernünftig, also bewegte sich Jess aus der Schusslinie und stellte sich hinter einen Baum.
Das Problem war, dass diese Nordstaatler nie eine wahre Smith-Wolf-Attacke erlebt hatten. Sie spielten nicht wie andere Meuten. Außerdem hatte der Dummkopf Smittys Truck angefasst. Man fasste nicht einfach so den Truck eines anderen Mannes an.
»Weißt du, Hund«, fuhr der Bär fort, »ich denke, es wird langsam Zeit, dass wir ein Exempel …«
Smitty ließ ihn nicht einmal ausreden. Er schnappte den Bär einfach am Fuß und zog mit einem Ruck die ganzen zwei Meter fünfundzwanzig und wahrscheinlich gute hundertfünfunddreißig Kilo oder mehr von der Motorhaube seines Trucks, dass der Mann mit dem Gesicht nach unten auf den Asphalt krachte. Jess hörte deutlich Knochen brechen. Wahrscheinlich die Nase des Bären. Vielleicht auch ein paar Rippen.
Ruhig erklärte Smitty: »Das ist für den Versuch, mir zu drohen.«
Bevor die Kameraden des Eisbären irgendetwas tun konnten, fuhr Smitty die Krallen seiner rechten Hand aus, hieb sie auf die Achillesferse des Bären – und zerfetzte sie mit einem Schwung.
»Und das ist für das Verbeulen meiner Motorhaube mit deinem fetten Arsch«, fügte er, immer noch ruhig, über das Schmerzensgebrüll des Bären hinzu.
Eine der Frauen starrte Smitty an, als er aufstand. Sie ragte über ihm auf, doch die Furcht in ihrem Gesicht war dieselbe wie bei allen anderen. »Du … du bist ein Smith, oder?«
Smitty schüttelte seine Hand, von der Blut in alle Richtungen spritzte. »Warum fragst du?«
»Ich habe schon mal welche von euch getroffen. Smiths.« Sie sagte es angewidert und mit unleugbarer Angst.
»Ja, ich bin ein Smith. Aus Tennessee drüben. Und ich will euch alle von meinem Truck weg haben.«
Sofort entfernten sich alle von seinem Wagen. Sie bewegten sich wie der Blitz.
»Jessie Ann.«
Sie kam hinter dem Baum hervor und ging zum Auto. Sie rannte nicht. Sie musste nicht. Der Name Smith allein hatte diesen Leuten Gottesfurcht eingeflößt, und sie teilten sich wie das Rote Meer.
Smitty hielt die Tür für sie auf, und sie stieg ein. Er schloss die Tür und ging auf seine Seite. Er stieg ein, startete und parkte aus.
Niemand hielt sie auf. Niemand tat etwas. Und sie zweifelte nicht daran, dass es auch keiner tun würde.
Smitty fuhr etwa zehn Kilometer, bis er eine alte Tankstelle sah. Alt, wie sie war, war sie immer noch voll in Funktion. Er sagte dem Jungen, der das Benzin einfüllte, er solle vollmachen und verschwand dann auf der Toilette.
Nach zehn Minuten folgte ihm Jess. Sie kannte diesen Blick. Sie erinnerte sich deutlich. Er hatte ihn jedes Mal, wenn er die brutalen Methoden anwenden musste, die ihm Bubba Smith eingebläut hatte. Der Bär hatte Smitty dazu gezwungen, und jetzt hatte sie einen unglücklichen Wolf am Hals.
Jess ging langsam auf ihn zu, sie wusste, dass sie ihn jetzt nicht erschrecken oder plötzliche Bewegungen machen durfte. Als sie sicher war, dass er wusste, dass sie neben ihm stand, drehte sie das Wasser am Waschbecken auf und nahm seine Rechte in
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