Lions - Feuriger Instinkt
noch vom Orgasmus und die Jeans hing ihr noch um die Knie wie bei einer verdammten Truckstop-Hure.
Die Fahrertür des Trucks ging auf, und Smitty stieg ein. Sie sagte nichts. Es gab nichts zu sagen. Stattdessen klemmte sie die Hände zwischen die Knie, um das Zittern unter Kontrolle zu bekommen, betete, dass die Straßen auf dem Heimweg leer waren, und wünschte mit all ihrer Geek-Kraft, sich von hier fortteleportieren zu können.
Kapitel 20
Was sie an ihrer Meute liebte, war, dass sie ihnen wirklich nichts erzählen musste. Sie wussten vielleicht nicht genau, was mit ihr los war, aber sie wussten es, wenn sie sie brauchte.
Sobald sie aus dem Wagen gestiegen war, öffnete ihr May die Haustür. Jess ging hinein, ohne sich noch einmal umzusehen. Smitty hatte auf dem Weg in die Stadt kaum zwei Worte mit ihr gesprochen; sie bezweifelte, dass er jetzt etwas zu sagen gehabt hätte. Als sie im Haus war, verwandelte sie sich und ging zur Hintertür wieder hinaus. Sie setzte sich in die Kälte, starrte in den Garten hinaus und versuchte zu verstehen, wie alles so verdammt schnell hatte schiefgehen können.
Bevor sie sich so richtig in ihrem Selbstmitleid suhlen konnte, pfiff Phil nach ihr, und sie trottete zurück ins Haus, die Treppe hinauf in ihre Wohnung im obersten Stock und in ihr Badezimmer. Ein Schaumbad und eine Schachtel mit ihren Lieblingspralinen warteten auf sie. Sie stieg als Hund ins Wasser, doch als sie wieder hochkam, war sie wieder menschlich. Sie ließen sie ein paar Minuten schweigend einweichen, bevor Sabina fragte, was passiert sei. Als ihre vier Freunde sich auf den Badezimmerboden setzten, erzählte sie ihnen so ziemlich alles.
»Ach, Süße. Das tut mir leid.« May lehnte an der Badewanne und reichte Jess eine Praline.
»Ich weiß nicht, was passiert ist. Vielleicht will ich es auch gar nicht wissen.«
»Du solltest mit ihm reden«, schlug May sanft drängend vor. »Finde heraus, was wirklich los ist.«
»Das wäre vernünftig – und warum sollte ich jetzt anfangen, vernünftig zu werden?«
»Er war in Panik, Jess.« Phil saß mit dem Rücken an das Schränkchen unterm Waschbecken gelehnt, und seine Frau saß zwischen seinen Beinen. »Das kommt bei Männern andauernd vor.«
»Smitty gerät nicht in Panik.«
»Sie geraten vielleicht nicht in einem Feuergefecht oder in einem fremden Land in Panik, aber bei einer Frau, die ihnen wichtig ist, verlieren sie absolut die Kontrolle. Das ist ein Männerding. Versuch nicht, es verstehen zu wollen.«
»Also, was willst du jetzt tun?«
Als Antwort auf Dannys Frage zuckte Jess die Achseln. »Was kann man da tun? Ich will ehrlich sein, Leute. Ich glaube nicht, dass ich mich ihm stellen kann. Nicht im Moment.«
»Kein Problem«, erinnerte sie May. »Wir fahren doch morgen für ein verlängertes Wochenende weg.«
»Johnnys Geburtstagsparty. Die hatte ich total vergessen. Ich bin eine schreckliche Mutter.«
Phil stieß einen langen Seufzer aus. »Weißt du, Süße, wenn du willst, kann ich dir wegen jedem Scheiß in den Hintern treten, falls du irgendwann müde wirst, es selbst zu tun.«
»Ich höre Sarkasmus.« Jess öffnete den Mund und fing das Stück Schokolade, das May in die Luft warf. »Ich bin nicht absichtlich hart zu mir selbst.«
»Aber es passiert ganz von selbst?«
»So ähnlich.« Jess’ Handy klingelte, die Melodie sagte ihr, dass eine SMS wartete, und Danny ging ins Schlafzimmer, um es aus ihrem Kleiderhaufen zu ziehen.
Als er wieder hereinkam, starrte er mit gerunzelter Stirn auf den Namen, der auf dem Display angezeigt wurde.
Sie wagte nicht einmal zu hoffen, dass es Smitty war. »Wer ist es?«
Er reichte das Telefon May, die es aufklappte und hochhielt, damit Jess das Display sah.
»Oh … Scheiße.«
May schüttelte den Kopf. »Du musst sie heute Abend nicht treffen.«
»Sollte ich aber. Ich kann im Büro vorbeigehen, mir die Papiere schnappen und sie ihr bringen.«
»Warum können wir mit dieser Frau nicht genauso wie mit allen anderen Geschäfte machen?«, beschwerte sich Phil.
»Weil sie verrückt ist«, stellte seine Frau trocken fest. »Wie ein tollwütiger Hund.«
»Ich mag sie«, gab May zu. »Sie ist eindeutig verrückt, aber sie bringt mich zum Lachen.«
»Das ist egal. Dieser Deal könnte uns eine Menge Geld bringen. Das und unsere Verbindung zu diesen Kerlen verschafft uns eine ganze Weile einen Platz an der Sonne. Deshalb muss ich jetzt los.«
Sabina löste sich von ihrem Mann und stand auf. »Dann kommen
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