Lions - Feuriger Instinkt
euch ins Gefängnis bringen wird.«
Jess grinste, sie wusste, dass May recht hatte. »Darüber machen wir uns nächste Woche Gedanken, Süße. Dieses Wochenende haben wir andere Pläne. Und Kristan wird bei uns sein. In Sicherheit. Also packen wir es an. Wir müssen diese Quälgeister anziehen, ihre Sachen packen und sie im Wagen anschnallen, bevor wir überhaupt daran denken können, uns auf den Weg zu machen. Und packt genug für nach dem Wochenende ein. Vergesst nicht, wir kommen nicht direkt nach Hause. Maces Team wird nächste Woche die Sicherheit in der Höhle ausbauen.«
Als sie alle aufstanden, kam Smitty in die Küche, und die Welpen hingen an ihm wie Äffchen.
Er schaute sie finster mit blutunterlaufenen Augen an. »Jessie Ann.« Ihr Name hatte noch nie so vorwurfsvoll geklungen.
Voller Liebenswürdigkeit erwiderte sie: »Guten Morgen, Bobby Ray!«
»Meinst du, du kannst mich retten?«
»Aber du siehst aus, als würdest du dich prima schlagen.«
»Jessie Ann!«, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen, und die Welpen kicherten los.
May und Danny entfernten die Kinder von Smitty und schickten sie zum Packen in ihre Zimmer. Sabina platzierte Smitty am Küchentisch, während Phil Waffeln aus dem Warmhalteofen zog. May füllte zwei Gläser, eines mit Milch und eines mit Orangensaft. Sabina brachte ihm Kaffee.
»Ihr habt das ja zu einer Art Wissenschaft gemacht«, bemerkte Smitty und klammerte sich an seine Kaffeetasse, als hinge sein Leben davon ab.
»Bei den vielen Kindern«, sagte Jess, »haben wir keine Wahl.«
Jess goss sich selbst auch eine Tasse Kaffee ein, und während sie die Kanne zurück in die Maschine stellte, fuhr sie fort: »Ich gehe rauf, packen. Wenn ich herunterkomme, bist du weg.« Sie tätschelte ihm die Wange. »Wir sehen uns.«
Ein russischer Wurstfinger piekste ihn gegen den Kopf. »Wie hast du es versaut? Bist du ein bisschen dumm?«
»Pieks mich nicht gegen den Kopf!«
»Hack nicht auf ihm herum.« May füllte seinen Kaffee nach. »Ich bin mir sicher, es ist nur ein Missverständnis.«
»Nein, Jess ist sich ziemlich sicher, dass er ein Dummkopf ist. Und ich glaube, wir stimmen ihr zu.«
»Warum hackt ihr alle auf mir herum?«
»Weil«, blaffte Phil, »wir Sherman Landry oder etwas Ähnliches am Hals haben, wenn du das versaust.« Phil warf ihm einen finsteren Blick zu. »Das kann ich nicht akzeptieren.«
»Tut mir leid, wenn ich dein Leben versaue.«
»Nur damit du das nicht falsch verstehst.« Danny schnaufte. »Du hast noch einen Versuch. Wir fahren in unser Haus auf Long Island.«
»Und?«
»Marissa Shaws Grundstück grenzt an unseres. Rechne es dir selbst aus, Landei«, knurrte Phil hinter zusammengebissenen Zähnen.
»Das wird klappen«, sagte May mit ihrer ständigen Fröhlichkeit. Es war nervtötend. »Du kannst uns irgendwann ›zufällig‹ treffen.« Sie zwinkerte ihm zu.
»Ich schaue, was sich machen lässt.«
»Das will ich dir auch geraten haben«, fuhr Phil ihn an. »Denn wenn ich regelmäßig mit Landry zu tun haben muss, ist der Teufel los.«
»Guten Morgen, Sonnenschein!«
Brendon, frisch aus der Dusche und nur mit einem Handtuch bekleidet, wandte sich langsam von seiner Küchenspüle ab und dem Mann zu, der rasch zum Fluch seines Lebens geworden war. Seine Schwester hatte wohl recht gehabt. Sie hatte gesagt, wenn man einen aus der Meute nahm, hatte man sie alle am Hals. Jetzt traf er fast täglich irgendeinen Wolf in seiner Wohnung, der dort herumlief, sein Essen aß, sein Fernsehen schaute – von dem Badewannen-Zwischenfall gar nicht zu reden.
»Was tust du hier?«
Smitty hielt einen Becher Naturjoghurt hoch. »Ich hatte Hunger.«
»Dies ist ein Hotel. Du kannst dir den Zimmerservice kommen lassen. In einem anderen Zimmer. Noch besser: in einem anderen Hotel – in einem anderen Bundesstaat.«
»Richtig. Richtig. Aber ich habe eine Frage an dich.«
Brendon holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Okay.«
»Deine Schwester hat ein Grundstück in der Nähe von dem der Kuznetsov-Meute, richtig?«
»Draußen auf Long Island?«
»Ja.«
»Ja. Und?«
»Irgendwelche Pläne fürs Wochenende?«
Brendon verschränkte die Arme vor der Brust, seine Geduld verließ im Sprinttempo den Raum. »Spuck’s aus, Hund.«
»Dachte, wir könnten mit der Meute hinfahren, vielleicht Mace und Dez, schließlich ist es ein langes Wochenende. Wir könnten ein Familiending draus machen.«
»Und du willst sie auf das Grundstück mitnehmen, das rein zufällig
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