Lions - Hitze der Nacht
sie nichts weiter.
Dez schüttelte den Kopf. »Okay. Lass mich runter.«
»Warum?«
»Mace!«
Er ließ sie los, sodass sie fast das Gleichgewicht verlor. Was ihn natürlich zwang, ihren Hintern zu packen, um sie zu stützen, bevor sie umfiel.
»Hände weg, Llewellyn. Oder ich zieh dir die Eier lang und mach mir eine Kette daraus.«
Er lächelte und ließ sie los. »Tja, du hast dich nicht verändert.«
»Du dich auch nicht. Captain Ego lebt noch, wie ich sehe.«
Keine andere Frau wäre damit durchgekommen. Er schaute an sich hinab. »Ich habe mich nicht verändert? Nicht einmal ein bisschen?«
»Ich meine nicht deinen Körper, du Idiot.« Sie boxte ihn leicht gegen die Schulter, blinzelte überrascht und befühlte plötzlich den Bizeps unter seiner Lederjacke. »Ich meine definitiv nicht deinen Körper.«
Er grinste sie an und genoss es, dass sein Körper sie so aus dem Konzept zu bringen schien. »Alles klar, meine Schöne?«
»Ach, halt die Klappe.«
»Sag mir zumindest, dass du mich vermisst hast.«
Sie nickte, und ihre Stimme wurde leise. »Ja, Mace. Ich habe dich vermisst. Du warst mein bester Freund.«
Bester Freund? Er hatte nie ihr bester Freund sein wollen.Ihr fester Freund hatte er sein wollen. Er hatte gewollt, dass ihre Eltern sie beim Rummachen auf ihrem Sofa erwischten. Er hatte ihr eines dieser geschmacklosen Armkettchen mit seinem Namen darauf kaufen wollen. Er hätte ihr am liebsten »Eigentum von Mace Llewellyn« auf die Stirn tätowiert.
»Schau nicht so finster, Mace.« Sie hob die Hand und strich mit den Fingern über seine Stirn. Eine Bewegung, die sie früher in der Schule oft gemacht hatte. Damals war das oft das Einzige, das ihn beruhigte. Das Einzige, das ihn davon abhielt, hirnlose Sportler und reiche Arschlöcher mit seinen frisch gesprossenen Reißzähnen zu zerfetzen. »Es ist über zwanzig Jahre her, Mace. Lass es gut sein, Holzkopf.« Sie fuhr ihm mit dem Daumen die Nase entlang und spreizte die Finger, sodass seine Wange in ihrer Hand lag. Er lehnte sich an ihre Hand, und sie lächelte dieses gewisse Lächeln.
Auch nach all diesen Jahren wusste sie noch, wie sie mit ihm umzugehen hatte. Wie sie mühelos die Bestie in seinem Herzen im Zaum hielt. Oh ja. Diese Frau war für ihn bestimmt. Und nichts würde ihm jetzt noch in die Quere kommen.
»Was zum Teufel tust du da mit meinem Bruder?«
Mace knurrte und fragte sich, wie viele Jahre Gefängnis man bekam, wenn man seine Schwester in den East River warf.
Maces Körper spannte sich unter ihrer Hand. Dann hörte sie dieses typische Mace-Knurren. Er setzte es nur ein, wenn ihn etwas wirklich wütend machte. Armes Baby, es schien, als käme er immer noch nicht besser mit seinen Schwestern aus als sie mit ihren.
Sie schaute über die Schulter hinweg die schöne Missy Llewellyn an. Im Gegensatz zu Mace hatte sich Missy nicht sehr verändert. Immer noch schmal, golden und schön. So ziemlich das genaue Gegenteil von Dez, deren ungeliebtester Onkel sie immer noch Pummelchen nannte.
»Also? Antworte mir!« Und immer noch giftig wie eine Natter.
Oooh. Eine angepisste Missy. Das liebte Dez. Sie hätte freundlich und nett sein sollen. Aber naja, man nannte sie nicht ohne Grund in der ganzen Mordkommission die Aufwieglerin.
Dez drehte sich zu Missy um und lehnte sich mit dem Rücken an Maces Brust. Dann nahm sie aus Spaß seine muskulösen Arme und legte sie sich um die Taille. Die Reaktion ihres Körpers auf Mace überraschte sie zuerst selbst. Sich Männern in die Arme zu werfen, die sie zwanzig Jahre nicht gesehen hatte, war eigentlich nicht ihr Stil. Aber sein bloßer Anblick brachte wieder das vierzehnjährige Mädchen zum Vorschein, das niemals genug von Mace und seiner angeborenen Merkwürdigkeit bekommen konnte. Aber jetzt? Na ja, Mace zu benutzen, um seine Schwester zu quälen – das war Dez’ größter Spaß.
Sie lächelte Missy an. »Dein Bruder hat mich gebeten, mit ihm in ein Hotel zu gehen und wilden, schmutzigen, animalischen Sex zu haben … und ich sagte: Geh du voraus.«
Oh ja. Wenn Blicke töten könnten, wäre sie jetzt nichts weiter als ein Fettfleck auf dem Teppich dieser Frau. Anscheinend hatte Missy immer noch das Gefühl, Dez habe ihren Bruder nicht verdient. Was die ganze Sache umso lustiger machte. Dazu kam, dass Mace sie fester umfasste und die Nase an ihrem Hals rieb. Sie war aber auch nicht überrascht, dass Mace mitspielte. Sie beide hatten schon früher ständig etwas ausgeheckt. Die Nonnen
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