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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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aufhörte. Sie wusste, dass die Blonde inzwischen längst weg war, also verließ sie das Auto, um der Brünetten zu helfen, die gerade dabei war, sich vom Boden hochzurappeln.
    »Alles klar?«
    »Ja.«
    Dez streckte die Hand aus, und die Brünette starrte sie einen Augenblick an, bevor sie sie ergriff und sich von Dez hochziehen ließ. Immer noch rann Blut aus der Wunde an ihrer Hüfte, aber Dez machte sich keine allzu großen Sorgen. Die Brünette wirkte stark wie ein Ochse, genau wie Sissy.
    »Schaffen Sie es allein? Ich muss hinterher …«
    »Nein. Das können Sie nicht. Sie sind in diesem Wald. Sie können ihnen nicht folgen.«
    Dez wusste nicht, was die Brünette mit » diesem Wald« meinte. Im Gegensatz zu was? Dem anderen Wald?
    Bevor sie fragen konnte, hielten Autos neben ihnen. Wirklich hübsche Autos, die klangen wie rollende Panzer.
    Sissy stieg aus dem ersten aus. »Wo ist er?«
    »Er hat die Schlampe in den Wald gelockt«, antwortete die Brünette.
    Sissy rannte los und verwandelte sich im Laufen. Es war ein unglaublicher Anblick. Ihre Gliedmaßen wechselten in einer fließenden Bewegung von Mensch zu Wolf, und schwarzes Fell brach durch ihre Haut.
    »Wir müssen mit ihr gehen.«
    Ronnie stand jetzt neben ihr und umklammerte Dez’ Arm mit einem Griff wie ein Schraubstock. »Das können wir nicht.«
    »Wovon redest du?« Sie hatte immer geglaubt, dass Ronnie Sissy Mae überallhin folgen würde, sogar in die Hölle, doch sie rührte sich nicht. Keine von ihnen rührte sich.
    »Niemand betritt diesen Wald, Dez. Niemand.«
    Sissy rannte blind, folgte Mitchs Geruch. Sie hatte ihn vor diesem Wald gewarnt. Und sie hatte ihn aus gutem Grund gewarnt. Dieser Wald gehörte Grandma Smith. Ihr gehörte der ganze Hügel. Sie hatte den Boden mit Macht getränkt. Macht, die sie den Seelen und Knochen anderer entrissen hatte.
    Mitchs Ahnen, die irischen Heiden, von denen er abstammte, waren ein gefundenes Fressen für die alte Frau.
    Macht war alles, was diese Frau interessierte. Macht hielt sie schon so lange am Leben. Jetzt, während Sissy diesen verhassten Hügel hinauf- und tiefer in den Wald hineinstürmte, musste sie tief in ihrem Inneren graben und ihre eigene Macht finden. Die Macht, die sie laut ihrer Tante Ju-ju besaß und die Grandma Smith angeblich fürchtete.
    Denn ihre Tante Ju-ju hatte recht … es war vielleicht das Einzige, was ihr Herz retten konnte.
    Mitch rannte in die Hügel, vor denen Sissy ihn gewarnt hatte. Er rannte, so schnell und so weit er konnte. Doch die Löwin war schneller. Sogar in Menschengestalt.
    Und sie würde sich nicht verwandeln, denn ohne Daumen konnte sie ihre Waffe nicht benutzen. Im Zweikampf zwischen Katzen hätte sie es nie mit ihm aufnehmen können.
    Als sich Mitch wackligen alten Häusern näherte und ein Geruch seine Aufmerksamkeit weckte, überholte sie ihn und versperrte ihm den Weg.
    Sie sah ihn mit kalten goldenen Augen an, und er wusste, dass sie überlegte, ob es sich lohnte, ihn jetzt zu töten, oder ob sie versuchen sollte, ihn dazu zu bringen, sich zu verwandeln. Wenn er Tier blieb, hatte sie keinen echten Beweis für seinen Tod. Doch Mitch hatte nicht vor, ihr zu helfen – und das wusste sie.
    Sie zuckte die Achseln. »Ich muss nur sicher sein, dass du nicht auftauchst und deine Aussage machst.«
    Sie hob die Waffe und zielte auf ihn. Er grub die Pfoten in die Erde, bereit, sich auf sie zu stürzen. Da merkte er, dass er sich nicht bewegen konnte. Allerdings nicht vor Angst. Er konnte sich einfach nicht bewegen. Überhaupt nicht.
    Als gerade die Panik einsetzen wollte, spritzte Blut über sein Gesicht und blendete ihn fast.
    Die Löwin breitete die Arme aus, und die Waffe fiel ihr aus der Hand. Sie sahen sich einen langen Augenblick in die Augen, bevor ihrer beider Blicke nach unten zu ihrem Bauch gingen – und zu den Zacken einer Mistgabel, die ihn durchbohrt hatten.
    Sie öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch Mitch würde nie erfahren, was es war, denn die Mistgabel wurde weiter hineingerammt und brutal herumgedreht. Der Kopf der Frau fiel nach vorn, und das Blut begann aus ihr zu strömen. Sie hing an dieser Mistgabel, bis sie abgestreift wurde wie ein totgefahrenes Tier.
    Mitch schluckte und hob den Blick zu den hundefarbenen Augen, die ihn jetzt ansahen. Sie war alt. Älter, als es ihm richtig erschien. Und was auch immer sie hier oben tat, hatte sie … verändert. Teile von ihr, unter anderem Fell, Krallen und Knochenbau, waren Wolf, während

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