Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
konnte die Verbindungen um das Haus sehen, die sich wie ein Spinnennetz über, unter und um das Haus legten. Eine böse Hexe, die sich zu nah am Haus befand, würde von dem starken Magiefeld wie von einem unsichtbaren Band sofort angezogen und verbrannte zu Asche. Ihr blieb keine Chance, sich wieder aus den Fäden zu befreien.
Nympfjet wiegte ihren Kopf leicht hin und her. „Nein, Frowin, der Zauber ist sehr stark. Sie kommen nicht ohne Weiteres ins Haus.“
„Dann wird Fedora einen anderen Weg finden.“
„Das hat sie schon!“ Nympfjet streckte sich im Rücken, um ihren Freunden etwas Sicherheit zu signalisieren.
Ida war über diese Neuigkeit nicht unbedingt überrascht. „Dann sind wir einem Kampf ja näher als wir dachten!“ Sie zog eine Augenbraue nach oben und sah Frowin fragend an. „Dann sollten wir uns wappnen und uns streng vorbereiten.“
Nympfjet wirkte nachdenklich und in sich gekehrt. Ihre Freunde wussten noch nicht das, was die kleine Hexe seit Tagen beobachtete. Die Oberhexe Fedora hat ein Hexennest in direkter Umgebung aufgebaut. Sojana entdeckte Lisa und Maxima beim Spionieren. Und auf den Mann des Hauses ist die Feuerhexe persönlich angesetztworden! Für den Geschmack der kleinen Hexe viel zu viele Gelegenheiten, die die Oberhexe nutzen konnte.
Es wurde wirklich höchste Zeit, dass sich Lisa wieder an den Kampf mit der Brunnen-Walpurga vom Klobenberg erinnert. Nympfjet seufzte in sich. Gerne nahm sie den Zauberspruch nicht zurück, aber nur so konnten sie ihr helfen.
Ida saß gespannt auf ihrem Sessel und wartete auf ein Wort von Nympfjet. In der Hoffnung, dass ihre Freundin dasselbe wie alle im Raum dachte, holte sie aus: „Wir könnten ihre Hilfe gut gebrauchen! Die anderen sind mehr als in der Überzahl.“
Frowin polierte ausgiebig seinen Zauberstab auf Hochglanz und gab dem einen Befehl. „Vermis inventus.“ Vor seinen Füßen tummelten sich kleine bis mittelgroße Maden. Seinen Zauberstab anhauchend und weiter reibend, meinte er so nebenbei: „Wir sollten zügig die Hexe und ihre Schattenweiber zu Fischfutter verarbeiten.“
Ida verdrehte ihre Augen und gab gen Himmel ein Stoßgebet.
Nympfjet lächelte und wirkte überredet. „Ich finde es auch besser, dass Lisa weiß, worum es hier geht!“
Frowin holte noch einmal zum Fluch aus. „Esurientem leones.“ Und Miniaturlöwen piepsten mürrisch und liefen stolz über den Holztisch.
„Genau, wir sollten die Hexen in die Löwenarena werfen und zusehen, wie ihr böses Fleisch hungrige Mäuler stopft.“
„Hör jetzt auf mit dem Blödsinn, Frowin. Du nervst mich!“ Ida funkelte ihn säuerlich an und entwaffnete ihn blitzschnell.
Perplex von der schnellen Entwaffnung seiner Freundin verfolgte er den rasanten Flug seines in die Ecke geworfenen Zauberstabs. Es gab einen anerkennenden Pfiff von Frowin. Er gab sich mit abwehrenden Händen, geneigtem Kopf und schief grinsend augenscheinlich geschlagen und Ida somit kurz das Gefühl, ihn besiegt zu haben. Aber nur kurz und nur für einige Sekunden, dann holte er mit seinem schnellen Mundwerk aus. „Manchmal kommt doch noch die Ziege aus dir heraus, was!“ Herausfordernd spielte Frowin mit einem imaginären Ziegenbart vor seinem Kinn.
Das war nun zu viel des Guten. Blitzschnell konterte Ida mit ihrem Zauberstab. „Ore. Et deorsum in arcam.“ Schneller wie der Schall klebte ein Pflaster auf Frowins Mund und er faltete sich wie von selbst passend in eine Schachtel. Puterrot vor Aufregung setzte sie sich in ihrem Sessel zurück und sah Nympfjet unschuldig an.
Diese zuckte nur kopfschüttelnd mit ihren Schultern und fragte: „Frowin, kannst du mich hören?“ Die kleine Schachtel hüpfte auf und ab.
„Gut. Ich darf aber nichts überstürzen. Wenn ich Lisa jetzt wieder alles sehen lasse, kann es sein, dass sie einen Nervenzusammenbruch bekommt. Und das ist etwas, was wir nicht gebrauchen können.“ Ernst sah sie danach Ida ins Gesicht und sagte: „Ich muss euch was sagen. Die Katzen schleichen schon ums Haus.“
Der Pulsschlag an Idas herunterhängenden Handgelenken puckerte so stark, dass ihre Hände im Takt mitzuckten. Sie wusste nur zu gut, was Katzen bedeuten. Ihr starrer Blick auf Nympfjet schmerzte sie. Doch sie hielt eisern dem festen Blick von der kleinen Hexe stand und schwor feierlich: „Auf Leben und Tod, Nympfjet. Auf mich kannst du dich verlassen.“
Auf dem Tisch wippte die kleine Schachtel, in der Frowin noch steckte, hin und her. „Asch misch kaschte
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