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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
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wohnen?“
    „Richtig. In den Bretterböden sind solche Löcher.“ Maxima weitete ihre Arme ganz aus, um ihrer Mutter den desolaten Zustand zu veranschaulichen.
    „Ich konnte von ganz unten nach ganz oben durchsehen und in den Türrahmen und Türen die fetten Holzwürmer beißen hören.“
    „Da passt doch was nicht!“, wisperte Lisa nun auch kaum hörbar. Schweigend lagen sie nebeneinander und begutachteten das Ein und Aus im Nachbarhaus.
    „Mama.“
    „Hm.“
    „Weißt du, was ich noch komischer finde?“
    „Nee, was denn?“
    „Zähl mal die schwarzen Katzen, die ums Haus schleichen …!“
    „Eins, zwei, drei … sechs. Dreizehn …! Habe ich mich verzählt oder alles doppelt und dreifach gezählt?“
    „Nein, ich habe auch dreizehn.“ Mit einer aufsteigenden kribbeligen Gänsehaut lagen die beiden Spione mucksmäuschenstill nebeneinander und beobachteten weiter gespannt die ungewöhnlichen Frauen.
    „Die sind ja eigenartig drauf!“, flüsterte Mia, die dicht an der Fensterscheibe klebte. Ihr Atem vernebelte das Fenster und versperrte ihr nun leicht die Sicht.
    „Ja, aber bildschön.“ Lisa sah fasziniert den Frauen nach. „Die haben nicht einen Makel und guck dir mal die langen Haare an. Die sind doch ein Traum!“
    „Hm. Vielleicht sind das Ausländer und kommen aus dem Orient. Die haben doch immer lange Haare.“
    Als die beiden sich noch wunderten, sahen sie, wie Lisas Mann mit dem Auto ankam und nicht wie gewohnt zuerst ins Haus kam, sondern schnurstracks auf die neuen Bewohner zuging, um sie freudig zu begrüßen.
    Eine schlanke, grazile Frau mit leuchtenden rotbraunen Haaren, die weit bis über die Hüften fielen, schritt wie eine Katze auf Herrn Lindner zu. Sie reichte ihm auch fast so samtweich ihre Hand entgegen. Die beiden plauderten beherzt und lachten unbekümmert.
    Lisa versetzte das unkomplizierte und offene Verhalten ihres Mannes einen kleinen Stich ins Herz. Sie hatte ihn noch nie so im Gespräch mit einer anderen Frau gesehen. „Der flirtet.“ Brüskiert ließ Lisa die beiden nicht aus den Augen. Nach einigen Minuten gaben sie sich wieder die Hände. Und Lisa und Maxima hörten, wie er säuselte: „Ja dann. Man sieht sich!“, und sich fast vom Straßenpflaster lösend nach Hause ging.
    In Lisa brodelte die Eifersucht. „Was bildet sich der Spinner denn ein? Der tut ja gerade so …!“
    Lisa schimpfte diesen Satz nicht mehr zu Ende, denn in diesem Moment sah die Frau zu ihnen hoch. Lisa erstarrte. Mit feuerroten Augen wie Laserstrahlen suchte die Frau die Stelle ab, an der Lisa und ihre Tochter kauerten. Die beiden Beobachter verstummten sofort und machten sich blitzschnell vom Fenster weg.
    „Ach du Kacke“, platzte Mia erschrocken hervor. „Was war das denn gerade?“ Starr vor Schreck und mit totenblassem Gesicht trauten sich die beiden nicht, sich zu bewegen.
    „Kneif mich mal, Mia!“
    „Nee, brauch ich nicht. Ich habe das auch gesehen.“ Nach einigen Sekunden schaute Mia noch einmal nach und riskierte mutig einen Blick auf die Straße. Sie brauchte ihren Blick nicht lange schweifen lassen.
    Die Frau dirigierte die anderen gerade befehlend ins Haus. Dabei sah Mia, wie die Frau mit den blitzenden Augen erbost einer der schwarzen Katze einen Tritt verpasste, die mit kreischendem Katzengejammer im hohen Bogen über die Hecke flog und wie ein Wiesel davoneilte.
    Mia streifte ein feiner Hauch Lavendel und sie hörte die Stimme wieder, die sie seit einiger Zeit ständig im Ohr hatte. Der Duft von Lavendel beruhigte Mia, bevor sie sich erschrecken konnte. Denn die Stimme kam immer unverhofft.
    Mit einer entzückenden jungen Stimme sagte sie: „Johann Wolfgang von Goethe schrieb einmal einen Hinweis zur Achtung gegenüber Grausamkeiten an Tieren: Wer Tiere quält, ist unbeseelt und Gottes guter Geist ihm fehlt, mag noch so vornehm drein er schauen, man sollte niemals ihm vertrauen. Sei weise und achte auf die Kleinigkeiten, Maxima! Man kann anhand des gut gemeinten Rates Gutes von Bösem unterscheiden.“
    Maxima sah ihre Mutter ungläubig an, die nervös an ihren Nägeln kaute und vor sich hin zitterte.
    „Nee, nee, nee. Das geschieht alles nicht gerade wirklich, oder?“ Mia fragte sich völlig verunsichert noch vieles mehr. Konnte sie jetzt die Wirklichkeit von Tagträumen nicht mehr unterscheiden, oder was? Von der Stimme inihrem Kopf wollte sie jetzt nicht unbedingt auch noch anfangen. Drehte sie eventuell Schritt für Schritt durch? Sie fragte sich nur, welcher

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