Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
Familie zu achten!
Was auch immer Die schwarze Dreizehn plante, war nichts Gutes und das Ungute wurde ihr unverkennbar durch die Anwesenheit von den unheimlichen Unglücksboten überbracht. Sie wollten, warum auch immer, Lisa an den Kragen gehen!
Sie fühlte sich inzwischen machtlos. Seitdem sie wusste, dass es hier nun keine menschlichen Wesen sind, die ihr Haus umlagerten, fühlte sie sich überfordert. Mit spukenden Gedanken von Magie, Hexen, Teufel und Zauberkunde war sie bis zu den Zehenspitzen bewaffnet und hatte dabei schon Unmengen an Kämpfen ausgefochten und auch gewonnen! Aber wie sie all ihre imaginären Kämpfe vom Kopf in die Realität umsetzen sollte, wusste sie noch nicht. Sie konnte die Macht, die die Hexen besaßen, nicht wirklich einschätzen. Woher sollte sie dieses Wissen auch nehmen oder bekommen haben? Dass es hierbei auch nicht mehr nur um irgendwelche makabren Scherze ging, davon zeugten die permanentenBesetzer der alten rustikalen Eiche. Diese durchaus merkwürdigen Besitznehmer waren keine charmanten Beobachter oder schmusigen Kuscheltiere mehr, sondern gefährliche Stalker aus einer bösen grauenvollen Zauberwelt!
Lisa verbrachte nun Nächte am Computer und setzte sich mit Schutzzaubern auseinander und googelte alles, was mit Hexen zu tun hatte. Sogar persönliche und angeblich wahre Begebenheiten wurden ausführlich diskutiert und besprochen. Aber es stellte sich schnell heraus, dass sich alles mit der Situation, in der sich Lisa und ihre kleine Familie befanden, nicht vergleichen ließ.
Tagsüber kaufte sie dann Bücher über Hexenkulte und Abwehrzauber, die sie zuvor in ihrer nächtlichen Google-Hexenstunde fand.
Mit einer unsichtbaren, zufrieden lächelnden Nympfjet im Nacken köchelte sie in ihrer Küche undefinierbare Gebräue zusammen, deren Düfte Die schwarze Dreizehn draußen nur noch wilder, jaulender und unzähmbarer machten. Verzweifelt probierte sie Hexenrezepte und ihre angeblichen Schutzwirkungen!
Die kleine Hexe sah Lisa genauestens auf ihre Finger und begutachtete sorgfältig ihre Kochkünste am Hexenkessel. Sie freute sich sichtlich, dass die alte Lisa immer noch das neugierige Mädchen von damals war. Vor nichts schreckte sie zurück. Weder vor unerklärbarer Zauberkunde, die sie nicht wirklich verstand, noch vor einer Armee mit bösen Frauen, die ihr im Hinterhalt des Baumes über die Schulter guckten.
Es puffte, rauchte und knallte in Lisas Küche, als ob eine alte verstaubte Lokomotive mit aller Kraft die verbrannte Kohle durch ihren Auspuff drücken wollte. Verrußt und aufgeheizt zerstampfte sie Kräuter, von denen sie noch niemals in ihrem Leben etwas gehört hatte, in einem Mörser zu einem undefinierbaren Brei. Aus dem Hexenkessel, der sich sehr gut zum Kochen für besondere Elixiere eignete, dampfte es unangenehm und stinkend.
Mit einem erschöpften Schnaufen steckte sie ihren Kopf noch mal in die offenen Bücher und suchte verzweifelt nach einer einfachen Möglichkeit, sich und ihre Familie vor Hexenangriffen zu schützen. Das Einzige, was ihr jetzt noch wirksam erschien und sie nun vom Kochen und Stampfen abhielt, war der durchtrennte Apfel. Wenn man nämlich einen Apfel quer zerteilte, entstand ein naturgegebenes Pentagramm. Zusätzlich bedeckte sie es, wie im Buch beschrieben, mit einem Lorbeerblatt, um dem Bösen keinen Zutritt zu gewähren. Ob sie daran glaubte, das stand auf einem anderen Blatt Papier, auf jeden Fall wollte sie irgendetwas zum Schutz tun. Lisa legte einen halben Apfel auf jedes Fensterbrett im ganzen Haus und hoffte auf helfende Wirkung.
Und Nympfjet als geschulte Zauberlehrerin war ganz gerührt von dem Eifer ihrer alten Schülerin … und zauberte in die Apfelhälften einen Unverderbbarkeitszauber, denn Lisa lag mit ihrem Schutzpatron schon ganz richtig. Stolz überließ sie Lisa der unordentlichen Küche und ging zu ihren Freunden …
S ojana die Feuerhexe bekam unterdessen den Auftrag, ihre menschlichen weiblichen Reize und Vorteile auszuleben und sich bei Lisas Ehemann mit aller Macht und Kraft einer Frau anzubieten. Was sie auch gerissen in die Tat umsetzte. Immer wieder fielen ihr neue, unbedingt notwendige Hausmeisterarbeiten ein, die der ahnungslose Mann freundlich und mit großem Übereifer ausführte. Dass die Nachbarschaftshilfe hier gerade etwas ausgedehnt wurde und man von einem spontanen Zufassen nicht mehr reden konnte, das fiel Herrn Lindner nicht mehr auf. Er war schon fast täglich im Auftrag der
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