Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
Vom Netzwerk:
…!“ Sie ließ ihm den Vortritt, wenn man es so bezeichnen konnte, denn um seine Füße tummelten sich plötzlich alle dreizehn Katzen, die mit ihm die Treppe hochliefen. Die böse Hexe selbst ging mit bösen rot leuchtenden Augen hinter dem gutherzigen und widerspruchslosen Mann her. Die Hexe hatte es geschafft. Noch ein kleines Ritual und Herr Lindner wird nach dem Dachbodenbesuch nicht mehr der Alte sein …
    Währenddessen beschlich Lisa ein ungutes Gefühl im Bauch. Immer wieder schaute sie unruhig auf die Uhr, sie wusste gar nicht mehr so genau, wann ihr Ehemann das Haus verlassen hatte. Es fing schon an zu dämmern und von ihrem herzallerliebsten Gatten immer noch keine Spur. Sie machte sich leichte Vorwürfe, dass sie ihren Mann gehen ließ, um in dem Haus nebenan einige Arbeiten zu erledigen! Sie bereute ihre Großzügigkeit, denn sie ahnte schon, dass etwas Eigenartiges auf sie zukam. Aber ihre Neugier, die größer war als irgendeine Sucht, trieb sie dazu, ihrem Mann zu erlauben, in dem komischen Haus etwas zur Hand zu gehen und den merkwürdigen Nachbarn zu helfen. Vielleicht erfuhr sie so mehr über die Bewohnerinnen und ihre Vorlieben für schwarze starrende Katzen! Das war eigentlich die ganze Absicht der Mission. Er sollte ja auch nicht ansatzweiseihren Plan erkennen, damit dieser nicht aufflog. Also wehrte sie sich nicht gegen seine Hilfsbereitschaft, sondern ließ ihn gehen.
    Mehr als unkonzentriert bereitete Lisa das Abendessen vor, ständig schaute sie auf die Uhr, die einfach nicht fortschreiten wollte.
    Doch dann, endlich, hörte sie das bekannte Geräusch vom Öffnen des Gartentors. Lisa war ganz aufgeregt. Gleich würde sie erfahren, was es mit den Nachbarn auf sich hat. Ungeduldig und fast schon bibbernd wartete sie in ihrer Küche. Für Lisas Geschmack dauerte das Aufmachen der Haustür viel zu lange. „Wo bleibt der nur?“, fragte sie sich unsicher. Nach einer geschätzten Ewigkeit knallte plötzlich Lisas Mann die Haustür. Erleichtert darüber, die Tür ins Schloss fallen zu hören, rief sie vom Herd aus: „Schatz, das Essen ist gleich fertig!“
    Da sie darauf keine Antwort von ihrem sonst so vom Kohldampf gepeinigten Ehemann bekam, wurde sie stutzig und blickte irritiert aus der Küche in den Flur.
    „Schatz?“ Mit den Augenbrauen runzelnd sah sie ihrem Lorenz zu, wie er sich einer ferngesteuerten Marionette gleich mit seinem Werkzeugkoffer fortbewegte. Stur und ohne einmal nach ihr zu sehen, ging er in sein Arbeitszimmer und setzte dabei ein Lächeln auf, das unwirklich und falsch erschien.
    Lisa wollte ihm gerade hinterherrufen, als er seinen Kopf leicht zur Seite drehte. Der Anblick riss Lisa fast den Boden unter den Füßen weg. Es war nicht mehr ihr Ehemann. Seine Augen, die Lisas Herz bis zum Halsschlagen ließen, schauten sie glanzlos, leblos und starr aus ihren Höhlen an. Und dieses merkwürdige aufgesetzte Lächeln kannte sie gar nicht von ihm.
    Lisa erschrak und zog sich leise in ihre Küche zurück. Sie legte ihre rechte Hand auf ihr aufgeregt pochendes Herz und versuchte es zu beschwichtigen. Ihr Atem ging schnell und keuchend, wie nach einem Marathon.
    „Oh Gott!“, flüsterte sie und versuchte dem Brummen und Dröhnen in ihrem Kopf keine Beachtung zu schenken. Sie war kurz davor, die Besinnung zu verlieren. Das durfte sie auf keinen Fall zulassen. Schon allein wegen Maxima …!
    „Danke, mein Liebling. Ich bin satt!“, hörte sie eine eiskalte Stimme von der Bürotür in die Küche rufen. Stumm an die Wand gelehnt und mit der Hand vor dem Mund, um keinen Laut von sich zu geben, holte sie sich die Bilder und den geistig verstörten Gesichtsausdruck von ihrem Mann noch einmal in Erinnerung. Denn „Liebling“ und: „Ich bin satt …“, so etwas gibt es in dem Wortschatz von ihrem Mann überhaupt nicht.
    Das konnte doch jetzt nicht wahr sein, oder? Was sie gerade sah und hörte, ließ keinen Zweifel offen, dass dieser Mensch nicht mehr ihren Lorenz verkörperte. Aber wen dann? War das überhaupt noch ihr Ehemann? Oder wurde er nur von einer fremden Macht von außen manipuliert? War er gar von etwas besessen? Mit wildem Herzschlag wurde ihr klar, dass dieser Mann, der eben ins Haus kam, eine seelenlose Hülle mit toten Augen war …
    Es dauerte auch nicht lange, bis sie die Tür zum zweiten Mal hörte, aber dieses Mal wurde sie von außen kräftigzugezogen, und ließ die verstörte Lisa, die zitternd in ihrer Küche hockte, fast ausgegrenzt erscheinen. Das

Weitere Kostenlose Bücher