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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
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seines Freundes weg und der Blick blieb auf einem samtigen schwarzen Fell und fies dreinblickenden gelben Katzenaugen hängen. Wie angewurzelt blieben sie auf dem Punkt stehen. Die Katze fuhr ihre Krallen aus und schlug damit augenscheinlich ins Leere, traf aber zielsicher die Zwerge, die sich krampfhaft am Netz festhielten und unsanft auf dem Boden aufschlugen. Schnell und wendig haute sie mit ihren Pfoten unentwegt zu, um die Zwerge irgendwie zu treffen und sie unter dem Netz hervorzuholen.
    „Sinith, ich freue mich, dass du den weiten Weg tatsächlich geschafft hast.“ Die Katze kam mit ihrer Schnauze ganz dicht an Sinith heran und versuchte ihn mit ihren Barthaaren zu ertasten. „Ich kann dich riechen, mein Freund …! Mmh, komm doch zu mir. Hab keine Angst, du kennst mich doch schon.“
    Die Katze schnurrte so laut, dass sich Brokk die Ohren zuhalten musste, ansonsten wäre er taub geworden. Dabei kam ihm der rettende Gedanke, dass er das Horn der Taubheit schnell blasen musste. Fahrig suchte er in seinen Taschen danach. Nichts. Wie sollte er es auch finden, wenn noch alles winziger als winzig in den Taschen verzaubert war! Isis hatte vergessen, die persönlichen Gegenstände der Zwerge wieder in ihren Ursprung zurück zu zaubern. Wie sollte er jetzt ein Hornfinden, das nicht einmal mehr die Größe eines Fingernagels besaß. In der Zeit, als Brokk nervös nach dem Horn suchte, befand sich Sinith schon fast unter Hypnose. Fedora, die alte Wurmberghexe, wusste ganz genau, wie sie den Zwerg erreichen konnte, und fing liebreizend zu singen an:
    Mein kleiner Freund, hab keine Angst,
    ich kenne keinen Grund, wovor du bangst.
    Du nennst nur meinen Namen
    und ich kann deine Seele haben.
    Sag ihn lieblich, leise
    auf eine betörende Weise.
    Sprich aus deinem Munde
    die Namenskunde.
    Ich will nur wissen,
    ob du auch wirklich weißt,
    wie mein Name heißt!
    Brokk wühlte wie ein Wahnsinniger in allen Taschen. Er kippte sie zügig aus und verteilte die Sachen, um das Horn schneller zu finden. Nichts, wo war das Horn nur? Wonach musste er suchen, wie sah das Horn jetzt aus …? Schweißperlen sammelten sich auf Brokks Stirn und liefen ihm das Gesicht hinunter.
    Die Zeit drängte. Sinith befand sich wieder einmal fest in den Klauen von Fedora. Sein Unterbewusstsein löste sich und wollte ihr folgen. Er setzte an und wollte ihren Namen nennen: „Fe, Fee … Feed …“
    „Nein, Sinith. Nein, nein, nein“, schrie Brokk seinen Freund an. Brokk rannte mit aller Wucht gegen die Katze. Ihm war es egal, ob die böse alte Hexe ihn nun mit Hautund Haaren verspeiste. Sie sollte nur ihren Freund in Ruhe lassen.
    Die Katze fuhr fauchend ihre messerscharfen Krallen aus und schlug auf gut Glück zu. In diesem Moment passierte etwas Entsetzliches. Das Netz öffnete sich zu einem winzigen Schlitz, der für Fedora schon ausreichte, um Brokk zu sehen. Ein weiteres Mal schlug sie so hart zu, dass Brokk komplett unter dem Tarnnetz sichtbar wurde und der schwarzen Katze von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.
    Die bleckte ihre spitzen Zähne, lachte gurrend und wünschte sich einen guten Appetit. „Muris!“ Ehe er begriff, was passierte, sah Brokk hinter sich einen langen grauen Schwanz. Seine Hände wurden winzige Pfötchen und seine von Panik ergriffene Stimme ähnelte nur noch einem jämmerlichen Piepsen. Nun war Brokk für Fedora-Astarte vom Wurmberg nichts weiter als ein kleiner Mäusesnack.
    Gierig sprang sie mit einem Satz auf die Maus zu und wollte diese mit einem Biss hinunterwürgen, in dem Moment traf sie ein hellgrüner Blitz und sie eilte mit einem erbärmlichen Katzengejammer davon. Das kleine Mäuseherzchen überstand die ganze Aufregung nicht und ließ Brokk erschöpft in ein tiefes traumloses Loch fallen …

    L isa hatte sich doch entschlossen, Maxima von ihrem Vater zu erzählen. „Ich geh da sofort rüber!“, schrie Maxima fast hysterisch. „Wieso ist mir gar nichtaufgefallen, dass Papa schon drei Tage nicht mehr hier ist?“
    In Maximas Augen sammelten sich heiße Tränen der Verzweiflung. Sie war auf sich wütend, da sie wieder mal nur an sich dachte, anstatt Augen und Ohren offen zu halten sowie ihrer Mutter und der sich wiederholenden Stimme in ihrem Kopf zu glauben.
    „Wir müssen Papa von der Alten dahinten wegholen, Mama! Wer weiß, was er auszustehen hat!“
    Lisa hockte ratlos in ihrem alten Kinderzimmer und folgte dem Schatten der kleinen fliegenden Hexe aus dem Fenster. „Ich weiß in diesem Fall

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