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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
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nebelige, stickige und schwüle Dunst erschwerte den beiden noch zusätzlich das Suchen der Tasche. Die Umgebung offenbarte sich ihnen in einem düsteren Schwarzbraun und erschwerte das Aufspüren des versteckten und farblich angepassten Rucksacks.
    Isis wurde von einem verdächtigen Knacken im Hintergrund aufgeschreckt. Auge in Auge stand sie plötzlich der Hexe Beijanna gegenüber. „Ich hätte dich riechen müssen, Beijanna“, sagte Isis unerschrocken. „Du stinkst widerlich nach Verrat!“
    Beijanna grinste hämisch. „Ja, genau wie du, Isis. Bloß du ziehst noch den Geruch des Todes hinter dir her.“ Die beiden Hexen umkreisten sich wie kämpferische Katzen. Aus ihren Zauberstäben leuchteten unentwegt mordgierige farbliche Blitze. Ihre Gestalten passten sich der Hässlichkeit und dem Grauen des Waldes an.
    Sinith erschrak zutiefst. So grauenvoll buckelig und mit verzerrter Fratze hatte er Isis noch nie gesehen! Ihre Nase wirkte so spitz wie ein Speer, mit dem man etwas aufspießen konnte. Ihre Augen waren rot-gelb und sie versanken in denen der Hexe Beijanna, die gleichfalls zum Fürchten aussah. „Mori miserum.“ Beijanna gab den Befehl, die Hexe Isis zu töten. Der Fluch traf Isis am Bein und sie stürzte. Siegessicher setzte sie flink mehrereFlüche der am Boden kriechenden Isis hinterher. „Caput, thoracem, abdomen, cor …“ Alle Körperteile, die getroffen werden sollten, zählte sie nacheinander zügig auf und ihr Zauberstab gehorchte jedem ihrer finsteren Befehle. Isis drehte und rollte sich mit jedem Feuerball wie eine Schlange, um nicht getroffen zu werden. Baumreste wirbelten auf, die Isis noch zusätzlich trafen und verletzten. „Wehr dich endlich, Hexe. Das macht mir hier keinen Spaß.“ Beijanna war von dem einseitigen Kampf gelangweilt und reagierte fahrlässig. „Ich werde deinen Platz neben Fedora einnehmen, Hexe, und mit ihr so über den Harz herrschen, wie es einer zukünftigen Oberhexe gebührt.“
    Isis lachte verbittert auf. „Welche Anerkennung gebührt schon einer schattenhaften und niederträchtigen Hexe, außer dem Platz, der ihr zusteht, nämlich der reservierte Platz neben anderen Schattenweibern in der Teufelsmauer?“
    Isis reizte Beijanna mit ihrer Frage bis aufs Blut. „Rex Cobra.“ Vor Isis baute sich eine riesige Königskobra auf, die ihr Schlangenmaul weit öffnete und auf Isis zuschoss. Isis brachte sich hinter einem Baumstumpf in Sicherheit. „Mit deinem ständigen Weglaufen ärgerst du mich, Hexe!“
    Isis holte tief Luft und hatte nun Zeit, ihre schwere Wunde am Bein zu heilen. Die Schlange schlich um den kaputten Baum herum und suchte Isis mit ihrer schnellen gespaltenen Zunge. Mit letzter Kraft sprang sie aus ihrem Versteck hervor und schrie: „Case ad cinerem vos bestiam.“ Die Bestie kräuselte sich wie verbrennendes Papier zusammen und zerfiel zu Asche. „Und jetzt zu dir,Beijanna. Nimm das: „Muris.“ Ehe Beijanna sich versah, verwandelte sie sich in eine Feldmaus, die sich piepsend einen Weg ins Unterholz bahnen wollte. Doch Isis wartete schon in Gestalt einer hungrigen Katze vor der Maus. Sie schlug ein paarmal mit ihren Tatzen auf das Tier ein und schlang sie genüsslich runter. „Das war wohl nichts mit der besseren Hälfte von Fedora. Jetzt bist du ein Teil meiner fressenden Magensäure.“ Triumphierend verwandelte sie sich wieder in die Hexe Isis zurück. Jetzt wurde ihr schreckhaft bewusst, dass sie mit der Hexe Beijanna sehr viel Zeit verschwendet hatte. Geschwind hielt sie Ausschau nach dem Zwerg. Doch der war nicht mehr da …
    „Sinith.“ Sie lauschte nach irgendwelchen Geräuschen. Nichts. „Zwerg, komm raus. Wir müssen das Schwert suchen!“ Doch von Sinith kam weder ein Laut noch eine Reaktion.
    Er konnte auch nicht mehr antworten, denn Siniths Seele wurde längst von Fedora zu sich gerufen, der sich nun in tiefer Trance und wie ein Schlafwandler auf dem Weg zu Fedora auf den Wurmberg befand. Sie hatte wie immer leichtes Spiel. Sein Unterbewusstsein gehörte nun mal ihr. Auch dieses Mal brauchte sie nur mit lieblicher Stimme böse Worte zu singen …
    Mein kleiner Freund, ich kann dich sehen,
    höre doch mein Flehen.
    Komm zu mir,
    ich warte hier.
    Meinen Namen will ich von dir hören, sagen …
    Und alles, was sich mit dir verbindet, erschlagen …
    Komm her zu mir,
    ich warte hier.
    Du bist mein Freund, das sag ich dir.
    Dank dir gehört der Harz bald mir.
    Ergötzen werde ich mich am Klagen,
    wenn ich meinen Namen werde

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