Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
hören, sagen …!
Der Zwerg Sinith blieb verschwunden, keine Spur von ihm. Isis suchte schnell allein wie eine Verrückte krampfhaft nach Maximas Rucksack. „Scrutamini quod volo.“ Aus ihrem Zauberstab bildete sich die Schnauze eines Jagdhundes, der sofort die Fährte nach Maximas Beutel aufnahm. Nach kurzem Schnüffeln hier und da fand die Hundenase das, wonach Isis suchte. Schnell rief sie nach ihrem Besen, stürzte im Flug über das Waldstück und sah von oben noch einmal nach dem Zwerg, den sie immer noch nicht entdecken konnte.
Isis ahnte, wer sich den Zwerg geholt hatte. Sie wusste, dass der kleine Mann im Zwiespalt mit seiner Seele stand. Sorgenvoll, bedrückt und unruhig lenkte sie ihren Besen Richtung Klobenberg, ohne den unbekümmerten Sinith. „Ich werde dich finden und dich aus den Fängen von Fedora befreien, das verspreche ich dir!“
Isis flog auf ihrem Besen zurück. Sie musste sich sputen, denn die Zeit verfloss wie der Schnee in der Sonne. Das Schwert war gerade wichtiger, wenn das auch noch durch einen dummen Zufall in die Hände von Fedora gelangte, dann gab es für alles Lebende und Kriechende keine Gnade mehr. Unbarmherzig würde sie alles dahinraffen.
Für Isis stand es außer Frage, wem sie das Schwert aushändigt. Es gehörte der fairen und liebreizenden Hexe Nympfjet und die soll es auch wieder in ihren Händenhalten. Und somit entfernte sich Isis immer mehr von der schwarzen Magie …
Erleichtert atmete Nympfjet auf, als sie Isis auf ihrem Besen kommen sah. Heftig polternd flog Isis direkt in das Haus und neben Nympfjet. Tonlos übergab sie das Schwert der Herrscherin. „Schnell Isis, wir müssen los.“ Nympfjet gab ihr ein Zeichen, sich zu beeilen, da fiel ihr auf, dass Isis alleine war. „Wo ist Sinith?“
Isis’s Kopfschütteln verriet Nympfjet genug. Jetzt waren schon drei in den Klauen der bösen Fedora. Aber darüber konnte sie jetzt nicht Nachsinnen. Jetzt brauchte jemand anderes auch ganz dringend ihre Hilfe. Sie nickte Isis aufmunternd zu, sich in das Rad zu begeben. Sie stieg in den Ring und Nympfjet sprang hinterher, in die Welt der riesigen Zyklopen …
F edora lachte gemein und gehässig auf, als sie Sinith zu sich auf den Berg leitete. Sinith ging ohne große Mühe der Stimme nach. Wie immer klang sie so bezaubernd weich und lieblich!
Komm immer weiter, Schritt für Schritt …
Du als Träger bringst mir Seelen mit …
Ich will gar nicht viel haben …
Nur den Klang von meinem Namen!
Du warst schon viel zu lang ein böser Zwerg …
Komm und steige hoch auf meinen Hexenberg …
Ich will gar nicht viel haben …
Nur meinen glorreichen Namen hören, sagen …!
Er hatte so lange in sich gekauert und sehnsuchtsvoll gewartet, dass sie ihn zu sich rief. Jetzt war es endlich so weit und die andere jammernde Seite ihn ihm sollte nun verstummen! Nie wieder wollte er auf das Klagen und Stöhnen von ihr hören. Das trennte ihn nur von seiner Liebsten, weil sie eifersüchtig und neidisch darauf reagierte, dass er von der weichen zärtlichen Stimme ausgesucht wurde. Siniths Unterbewusstsein unterdrückte seine gute Seite in ihm, sodass er die Warnungen nicht mehr wahrnahm und auf sie hörte. Er wollte sich nur dem liebreizenden Singsang hingeben und darin baden. Diesem getrennten und beeinflussten Stück Seele, einst ein Teil von Sinith, gelang es nicht mehr, die bösen Worte zu erkennen, die die Hexe sang!
Und so ging er im festen Griff von Fedora-Astarte vom Wurmberg direkt in sein Verderben …
a ls Nympfjet mit Schwung am Ende des Tores landete, umzingelten schon mehrere Riesen ihre Freunde und richteten spitze Waffen auf sie.
„Du hast uns nicht gesagt, dass unsere Magie hier nicht ausreichend ist“, zischelte Frowin mit erhobenen Händen und etwas angesäuert.
„Wenn sie so stark wäre, würde jede Hexe hier wieder herauskommen. Die Hexen werden hier zertreten wie kriechende Maden. Es bedarf einer besonderen Seite, um hier zaubern zu können“, sagte sie gelassen und stellte sich hochachtungsvoll vor die Riesen und nannte ihre Absicht.
„Ich begrüße euch, ihr Zyklopen. Mein Name ist Nympfjet. Nympfjet vom Klobenberg. Wir sind gekommen, um euch zu helfen. Der König erwartet mich schon längst. Führe uns zu ihm.“
Argwöhnisch wurden die Eindringlinge beäugt, ehe sie sich dann doch stumm auf den Weg machten. Mit stampfenden Schritten gingen die Riesen vor der kleinen Gruppe her. Jeder Schritt der Zyklopen ließ den Boden beben, sodass die
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