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Little Brother

Little Brother

Titel: Little Brother Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cory Doctorow
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nichts Falsches an all dem."
    Ich schnitt eine Fotomontage aus den Hunderten von Porträts von Gefangenen in ihren Zellen dazu, die Barbara am Tag unserer Freilassung auf der Website des Bay Guardian veröffentlicht hatte. "Wir haben diese Menschen gewählt. Wir bezahlen ihre Gehälter. Sie sollten auf unserer Seite sein. Sie sollten unsere Freiheiten verteidigen. Aber diese Menschen..." - eine Reihe von Bildern von Johnstone und den Anderen, die vor das Tribunal gesandt worden waren - "haben unser Vertrauen verraten. Bis zur Wahl sind es noch vier Monate. Das ist eine lange Zeit. Genug für euch, loszugehen und fünf von euren Nachbarn zu finden - fünf Leute, die das Wählen aufgegeben haben, weil ihre Wahl lautet,keiner der Obengenannten'.
    Redet mit euren Nachbarn. Lasst euch versprechen, dass sie zur Wahl gehen, lasst sie versprechen, dass sie sich das Land von den Folterknechten und Verbrechern zurückholen. Von den Leuten, die über meine Freunde lachten, als diese in ihrem nassen Grab am Grunde des Hafens lagen. Und lasst euch versprechen, dass sie ebenfalls mit ihren Nachbarn sprechen.
    Die meisten von uns wählen ,keiner der Obengenannten'. Aber das funktioniert nicht. Ihr müsst wählen - die Freiheit wählen.
    Mein Name ist Marcus Yallow. Ich bin von meinem Land gefoltert worden, aber ich bin immer noch sehr gern hier. Ich bin siebzehn Jahre alt. Ich möchte in einem freien Land aufwachsen. Ich möchte in einem freien Land leben."
    Ich blendete zum Logo unserer Website aus. Die hatte Ange mit Jolus Hilfe aufgebaut, der uns bei Pigspleen so viel freien Speicherplatz besorgte, wie wir nur wollten.
    Das Büro war ein interessanter Ort. Offiziell hießen wir Wählerkoalition für ein freies Amerika, aber alle Welt nannte uns die Xnetter. Die Organisation, ein gemeinnütziges Non-Profit-Unternehmen, war von Barbara und einigen befreundeten Anwälten gleich nach der Befreiung von Treasure Island gegründet worden. Die Anschubfinanzierung hatten ein paar Technologie-Milliardäre übernommen, die es unglaublich fanden, dass eine Horde HackerKids das DHS in den Arsch getreten hatten. Manchmal baten sie uns, die Peninsula runter nach Sand Hill Road zu kommen, wo all die Risikokapitalgeber saßen, um eine kleine Präsentation der Xnet-Technik zu halten. Es gab ungefähr eine Zillion Start-Ups, die aus dem Xnet Kapital schlagen wollten.
    Wie auch immer - ich musste mich um all das nicht kümmern, und ich hatte einen Schreibtisch und ein Büro mit einer Ladenfront mitten auf Valencia Street, wo wir ParanoidXBox-CDs unter die Leute brachten und Workshops zum Bau besserer WLAN-Antennen veranstalteten. Eine erstaunliche Zahl gewöhnlicher Leute schaute bei uns vorbei, um Spenden zu bringen, sowohl Hardware (ParanoidLinux läuft auf so ziemlich allem, nicht bloß auf der Xbox Universal) als auch Bargeld.
    Unser Masterplan war, im September, rechtzeitig vor der Wahl, unser eigenes ARG zu starten und das Spiel möglichst eng daran zu binden, dass sich Leute in die Wählerverzeichnisse eintragen ließen und zur Wahl gingen. Nur 42 Prozent der Amerikaner waren bei der vorigen Wahl an den Urnen erschienen - Nichtwähler waren in der großen Mehrheit. Ich hatte Darryl und Van schon mehrfach zu unseren Planungssitzungen eingeladen, aber sie hatten immer wieder abgesagt. Sie verbrachten eine Menge Zeit miteinander, und Van bestand darauf, dass es nichts Romantisches war. Darryl wollte überhaupt nicht viel mit mir reden, aber er schickte mir lange E-Mails über so ziemlich alles, das nichts mit Van, Terrorismus oder dem Knast zu tun hatte.
    Ange drückte meine Hand. "Gott, wie ich diese Frau hasse", sagte sie.
    Ich nickte. "Bloß eine weitere Fuhre Mist, die dieses Land über dem Irak auskippt", sagte ich. "Ich glaube, wenn sie die in meine Stadt schicken würden, ich würde ein Terrorist werden."
    "Du bist ein Terrorist geworden, als sie sie in deine Stadt geschickt haben."
    "Das stimmt", sagte ich.
    "Gehst du am Montag zur Anhörung von Ms. Galvez?"
    "Unbedingt."
    Ich hatte Ange vor einigen Wochen Ms. Galvez vorgestellt, als meine ehemalige Lehrerin mich zum Abendessen eingeladen hatte. Die Lehrergewerkschaft hatte eine Anhörung vor der Schulbehörde organisiert, um zu erreichen, dass sie ihren alten Job zurückbekäme. Man sagte, dass Fred Benson aus dem Vorruhestand wiederkommen wolle, um gegen sie auszusagen. Ich freute mich drauf, sie wiederzusehen.
    "Wollen wir uns einen Burrito holen?"
    "Unbedingt."
    "Ich hol nur schnell

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