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ich Ihnen schon gesagt: Ich will herausfinden, wieso sich Favieros, Stefanakos und Vakirtsis umgebracht haben.«
»Und das wollen Sie herausfinden, indem Sie unsere Firmen durchsuchen?«
Mir liegt die Antwort schon auf der Zunge, als mir Koula zuvorkommt. »Entschuldigen Sie, Frau Janneli, aber sind Sie sicher, daß es keine weiteren Selbstmorde geben wird?« fragt sie und blickt sie gewinnend an. »Mittlerweile sind es schon drei, die alle nach demselben Schema abgelaufen sind.«
Die Janneli wendet sich ihr aufmerksam zu, als nähme sie sie zum ersten Mal wahr. »Woher soll ich das wissen, junge Frau?« meint sie in demselben abschätzigen Tonfall, mit dem griechische Taxifahrer junge Mädchen abzukanzeln pflegen. »Wenn nicht einmal Sie durchblicken.«
»Eben. Da weder wir noch Sie ahnen, wie es weitergeht, können Sie doch auf die Fragen antworten. Vielleicht ergibt sich daraus ein Ansatzpunkt, bevor noch mehr Unglück geschieht und wir uns Vorwürfe machen müßten.«
Die Janneli blickt sie noch aufmerksamer an. »Na schön, dann antworte ich«, entgegnet sie versöhnlich. »Und wenn Sie mal genug von der Polizei haben, dann kommen Sie zu mir in die Firma.«
Koula wird ganz verlegen – für mich ein Zeichen, daß sie sich ihre Bescheidenheit bewahrt hat. Rasch packe ich die Gelegenheit beim Schopf und beginne mit meinen Fragen.
»Wissen Sie, ob Jason Favieros mit Apostolos Vakirtsis zu tun hatte?«
»Wenn Sie geschäftlich meinen, dann nein. Vakirtsis war weder Teilhaber noch Mitarbeiter in einer der Firmen der Unternehmensgruppe. Das kann ich Ihnen mit Bestimmtheit sagen.«
»Wissen Sie, ob sie privat miteinander verkehrten?«
Sie denkt kurz nach. »Ich glaube, sie kannten sich seit der Junta. Soviel ich weiß, war auch Vakirtsis im Widerstand engagiert. Jason hat dann und wann seinen Namen erwähnt, aber ich kann nicht sagen, ob sie bis heute in Kontakt geblieben sind.«
»Könnte Herr Samanis davon wissen?«
Sie blickt mich an und lächelt. »Ich würde Ihnen abraten, ihn zu fragen. Ihre Aktien stehen bei Herrn Samanis zur Zeit nicht sonderlich hoch im Kurs.«
Die Entgegnung, daß mich das nicht gerade in eine Depression stürzt, kann ich noch rechtzeitig herunterschlucken. Was zählt, ist die Tatsache, daß es außer dem öffentlichen Freitod und den Biographien ein weiteres Bindeglied zwischen den drei Selbstmördern gibt: Alle drei kannten sich seit der Juntazeit und hatten sich gemeinsam gegen die Militärdiktatur engagiert. Was konnte das bedeuten? Vielleicht gab es da etwas tief in der Vergangenheit der drei Juntagegner Verborgenes? Und ein Mitwisser von damals hat sich daran erinnert und sie erpreßt? Möglicherweise geht mein Gedankengang in die richtige Richtung, aber zunächst muß ich herauskriegen, ob es ein solches Geheimnis gab und worum es sich dabei handelt.
Mit meinen Fragen an die Janneli würde ich gerne wieder in die Gegenwart zurückkehren, doch da sie nach dem Telefonhörer greift, halte ich mich vorerst zurück.
»Hallo, Xenofon. Sag mal, eine Frage läßt mir keine Ruhe. War dieser Vakirtsis, der sich vorgestern umgebracht hat, ein Bekannter von Jason?« Ich staune nicht schlecht, denn ich hätte nicht erwartet, daß sie mir zuliebe Samanis anruft. Koula blinzelt zu mir herüber, und ein Lächeln umspielt ihre Lippen. »Nein, ich frage aus keinem bestimmten Grund«, fährt die Janneli fort. »Mir geht nur seit gestern diese Sache nicht mehr aus dem Kopf.« Sie lauscht, gleichzeitig nickt sie. »Und sie standen noch in Kontakt?« fragt sie vorsichtig, während sie den Blick auf mich richtet. »Sie sprachen ab und zu am Telefon miteinander. Aha, dann habe ich mich also richtig erinnert, daß Jason Vakirtsis manchmal erwähnt hat.«
Sie dankt ihm und legt den Hörer auf die Gabel. Dann meint sie zu mir gewendet: »Sie haben es gehört. Ab und zu haben sie miteinander telefoniert. Alles andere ist so, wie ich es Ihnen gesagt habe. Sie waren während der Junta im selben politischen Lager und zur gleichen Zeit bei der Militärpolizei interniert.«
»Vielen Dank, Frau Janneli.«
Sie lächelt. »Sie rufen gemischte Gefühle in mir wach, Herr Kommissar. Einerseits gehen Sie mir auf die Nerven, andererseits bewundere ich Ihre Beharrlichkeit.«
»Dieses Offshore-Unternehmen, das Jason Favieros und Lilian Stathatou zusammen gehörte …«, greife ich den Faden wieder auf, um mich von ihren freundlichen Floskeln nicht einwickeln zu lassen.
»Die BALKAN INSS
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