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Titel: Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Thriller
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hier.
     
SWAT 4 : In Formation bleiben. Achtet auf Euren Partner.
     
SWAT 5 : Captain Sawyer. Wir sind drinnen. Wir sind…
     
(ein weiterer Schuß - der Rest des Satzes geht in Schreien unter)
     
SWAT 4 : Er ist hier drüben bei mir!
     
(Das Feuern von Sturmgewehren)
     
SWAT 4 : Hab‘ dich, Du Scheißer! Hab‘ dich endlich er…
     
(erneutes Feuern von Sturmgewehren)
     
SWAT 6 :  Sawyer hier! Das Feuern sofort einstellen!
     
(Schüsse, Schreie)
     
SWAT 1 : Ich habe Pete verloren!  Wo ist das Arschloch?
     
(Schüsse…einen Augenblick später bricht der Funkkontakt ab)
     
Zu diesem Zeitpunkt waren schon drei weitere SWAT-Officers tot. Zwei davon hat der Geiselnehmer auf den Gewissen, der dritte wurde in einem panikartigen Feuern des Sturmgewehrs von seinem eigenen Partner getötet. Zu diesem Zeitpunkt muß davon ausgegangen werden, daß der eigentliche Einsatz schon gescheitert war. Der verbleibende SWAT-Officer und Captain Jake Sawyer schossen blindlings weiter.
     
    „Das heißt, die Polizisten töteten die Geiseln und auch den Cop, der draußen auf der Straße war?“ fragte die New Yorker Korrespondentin der Washington Post .  „Es war nicht Donald Turow?“
     
    „Das ist korrekt“, nickte Siegel. „Nach unserer Untersuchung wurden alle Verletzungen draußen auf der University Street durch M16 Geschosse beigebracht. Keine einzige Verwundung durch eine 9mm Kugel.“
     
    „Wieviele Tote gehen auf das Konto der Polizei?“
     
    „Sechs. Das sind die vier Geiseln, die durch das M16 Feuer getötet wurden, der Polizist draußen auf der University Street und der SWAT-Officer von Sawyers Team.“
     
    Die Frau notierte sich die Zahl, die Personen.
     
    „Auch das steht im Bericht“, fügte Siegel hinzu.
     
    Ein anderer Reporter stand auf, winkte mit seinem Stift und wartete geduldig, daß ihm Siegel mit einem knappen Kopfnicken zu verstehen gab, daß er seine Frage stellen konnte.
     
    „Ihrer Meinung nach, Lieutnant Siegel…hatte der Plan, den Supermarkt zu stürmen, überhaupt eine reelle Chance, erfolgreich zu sein?“
     
    Siegel sagte einen Augenblick lang gar nichts, suchte den Blickkontakt zu Denise Kovacs und wartete darauf, daß die stellvertretende Polizeichefin ihm zunickte.
     
    „Nein“, meinte er, „nach meinen Untersuchungsergebnissen gab es keinerlei Möglichkeit, den Einsatz zu diesem Zeitpunkt zu einem zufriedenstellenden Abschluß zu bringen.“
     
     
     
    04:17
     
    Die Schwaden des CS-Gases lösten sich nur langsam auf, lüfteten sich wie ein schwerer Vorhang, der nur widerstrebend von den Regalen, den Tiefkühltruhen und der Kasse abließ.
     
    Jemand schrie.
     
    Nein, es waren Dutzende von Leuten, deren Geschrei sich in Jake Sawyers Ohren zu einem durchdringenden, hohen und abgesetzt schrillen Geräusch vereinigten. Er riß sich die Gasmaske vom Gesicht, verlor einen Sekundenbruchteil die Sicht, bevor er das Gummi in seiner Hand hielt und es achtlos beiseite schmiß. Sein Hals kratzte, dort wo die Maske nicht richtig abgeschlossen hatte und ein Teil des Gases auf die Haut gelangt war. Rötliche Flecken, die erst in Stunden verschwinden würden. Niemand schoß mehr.
     
    „Chichester?“ rief er, merkte, wie er Gas schluckte und hustete trocken. Die Hand mit der .45 zitterte. „Washington?“
     
    Überall war Blut. Überall waren Leichen. Es dauerte, bis Sawyer erkannte, daß mehrere der Körper zu seinem Team gehörten. Die schwarzen Uniformen stachen aus dem Bild heraus, die kugelsicheren Westen wie übermäßige Schildkrötenpanzer um ihre Brustkörbe.
     
    Es hatte ihnen nichts genützt. Er erkannte Chichester - oder das von ihm übrig geblieben war. Dem Mann fehlte alles oberhalb des Wangenknochens. Washington lag nur ein paar Schritte weiter rechts. Es sah, als hätte sich der SWAT-Mann gegen eines der Regale gelehnt, um ein kleines Nickerchen zu machen - bis man die große Austrittswunde anschaute, die an seiner Seite war; dort, wo die Splitterweste nur ungenügenden Schutz geboten hatte. Er hatte seine Hand noch gegen die Wunde gepreßt gehabt, die Augen glasig hinter der Gasmaske, die mit seinem eigenen Blut bespritzt war. Ein Teil Sawyers weigerte sich, das alles anzuerkennen. Seine Männer konnten einfach nicht tot sein.
     
    Kein Glück, flüsterte eine Stimme in ihm.
     
    Und Turow…
     
    „Sie…müssen…“ Husten, das die schwere Stimme unterbrach. Das Geräusch einer Kehle, die versuchte, mit gereizten Stimmbändern zu sprechen.

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