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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Stimme klang so hart und entschieden, dass Nikki keinen Augenblick an ihrer Entschlossenheit zweifelte.
    »Aber was geschehen ist, ist geschehen«, fuhr Mrs Merrivel fort. »Und ich bin froh, dass es vorbei ist. Nach deinem ausführlichen Abschlussbericht werden wir die Sache noch einmal durchsprechen, aber erste Stellungnahmen lassen bereits erkennen, dass du dich auf deinem ersten Einsatz sehr gut geschlagen hast. Jetzt wäre es an der Zeit, um über deine Zukunft bei Carrie Mae zu reden.«
    Nikki nickte zurückhaltend, da sie sich nicht sicher war, worauf Mrs M. hinauswollte. Sie hatte Angst, wieder da zu landen, wo sie angefangen hatte, Lippenstifte zu verkaufen, die absolut unexplosiv waren. Ob sie das überleben würde, war fraglich.
    »Wie du weißt, bieten wir den meisten Agentinnen nach ihrem ersten Einsatz entweder an, Vollzeit für uns zu arbeiten oder aber auf Honorarbasis. Wir würden uns wünschen, dass du Vollzeit für uns arbeitest. Ich möchte dir gern die Verantwortung für unsere neue Schnelle Eingreiftruppe übertragen. Könntest du dir das vorstellen?«
    »Ja, doch«, sagte Nikki und wusste kaum, was sie da sagte. Wie immer hatte Mrs Merrivel einen etwas einschüchternden Effekt auf sie.
    »Hervorragend«, meinte Mrs Merrivel und zog einen Vertrag aus ihrer Mappe. »Dies ist eine entsprechende Ergänzung deines bisherigen Vertrags, und du müsstest einfach nur hier unten unterschreiben.«

    Mrs Merrivel reichte Nikki einen eleganten schwarzgoldenen Füller. Nikki nahm ihn, ließ dann aber ihren Blick schweifen, statt sich den Vertrag anzuschauen. Mrs M. trug einen beigen Hosenanzug und Rubinschmuck, Jane einen ihrer karierten Miniröcke, zu dem sie dem seriösen Setting entsprechend jedoch keine Stiefel, sondern Pumps trug. Nikki war in Jeans und schwarzem T-Shirt eindeutig underdressed. Außerdem hatte sie ein blaues Auge und miese Laune. Gerade als ein massiver Minderwertigkeitskomplex einkicken wollte, fiel ihr auf einmal ihr kleiner Abstecher in den Knast ein. Sie musste an die forsche Anwältin denken - und an den Rat, den sie ihr gegeben hatte.
    »Unterschreiben Sie nie, was Sie sich nicht vorher durchgelesen haben, und geben Sie sich nie mit dem zufrieden, was man Ihnen anbietet.«
    »Wo sie Recht hat, hat sie Recht«, sagte Nikki.
    »Wie bitte?«, sagte Mrs Merrivel mit einem höflichen Lächeln, aber fragend gehobener Augenbraue.
    Auf einmal wurde Nikki klar, warum Val immer in Mrs Merrivels Haus geraucht hatte - es hatte ihr nicht gefallen, ein kleines Rädchen in einer großen Maschine zu sein. Val wollte auffallen, und sei es negativ. Sie wollte nicht in der Menge untergehen und vergessen werden. Val war immer etwas Besonderes. Nikki eher nicht so sehr. Zumindest war es ihr bislang nie so vorgekommen.
    Die Sonne fiel in goldenen Strahlen auf den großen Konferenztisch, und während Nikki die tanzenden, flirrenden Staubkörnchen betrachtete, kam ihr eine Erleuchtung. Sie reckte das Kinn und sah Mrs Merrivel an.
    »Fünfundsiebzigtausend«, sagte Nikki und lehnte sich zurück.

    »Wie bitte?«, sagte Mrs Merrivel noch einmal und klang plötzlich Nikkis Mutter verdammt ähnlich.
    »Fünfundsiebzigtausend im Jahr, plus Kranken- und Zahnversicherung. Außerdem will ich eine Lebensversicherung über eine Million Dollar, und volle Übernahme der Mietkosten, während ich hier in Kalifornien wohne.«
    Mrs Merrivel machte den Mund auf und wollte etwas erwidern, aber Nikki war noch etwas eingefallen.
    »Und ich will, dass Valerie Robinsons Name auf der Liste der besten Beraterinnen bleibt - und das, so lange ich lebe.«
    Zum ersten Mal während Nikkis Rede lächelte Mrs Merrivel.
    »Fünfzigtausend, Kranken- und Zahnversicherung plus eine Lebensversicherung. Aber die Miete zahlst du selbst, und Valeries Name verschwindet.«
    »Fünfundsechzigtausend«, entgegnete Nikki. »Und der Name bleibt.«
    »Das ist mehr als das Doppelte dessen, was wir dir anbieten. Meinst du wirklich, dass du so viel wert bist?«, fragte Mrs M. streng.
    »Ja, das meine ich«, sagte Nikki und erwiderte ihren Blick ohne mit der Wimper zu zucken. »Sie haben mir für meinen Auftrag relevante Informationen vorenthalten, und ich habe den Fall trotzdem gelöst. Und überlebt.«
    »Sechzigtausend, und Valerie bleibt auf der Liste - das ist mein letztes Angebot.«
    Nikki betrachtete Mrs M. und überlegte, wie weit sie gehen konnte. Mrs Merrivels Lächeln war kühl und unerbittlich, und in ihren Augen blitzte etwas auf, das Nikki

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